Edit: Da kann aber weder ich was dazu noch Rezo, muss man deswegen die Gesetze ändern?
Gut.
Haben wir erste Antworten auf die Fragen :
Zitat:
Zitat von Flow
Wie sieht denn der adäquate Umgang mit der Informationsflut aus ?
(Um ein "reales", "objektives" Bild zu bekommen, anhand dessen man sich eine Meinung bildet etc.)
Wieviel Prozent der Wähler sind dazu fähig ?
Wieviele bereit, sich diese Mühe zu machen ?
Zitat:
Zitat von MattF
[...]muss man deswegen die Gesetze ändern?
Oder auch :
Sollte Propaganda gesetzlich unterbunden werden ... ?
Die Frage ist am Ende, inwiefern man den Medien überhaupt noch trauen kann oder muss man jegliche Berichterstattung ersteinmal verifizieren mit mindestens x anderen Medienberichten?
Wei MattF es schreibt, war das doch nie anders: es war schon immer geboten, Nachrichten und Kommentare kritisch zu überprüfen, bzw. sich aus verschiedenen Quellen zu informieren. Das hat, wer Glück hatte, in der Schule oder von den Eltern gelernt, wer Pech hatte, z.B. durch ein Leben im real existierenden Sozialismus (da gab es ja geprüfte und zugelassene Information zum Wohle der Menschen ). Aber in jeder Zeit gab es jede Menge Menschen, die diese Kompetenz nie erworben haben - was sie zum perfekten Zielobjekt für Manipulation und Propaganda von allen Seiten macht. Ich würde kritische Medienkompetenz als Schulfach vor so manchen anderen Fächern wichtig finden.
Zitat:
Ich finde das erschreckend und das Thema "Freie Meinung" hat meiner Meinung nach nicht mehr viel mit Zeitungen und Newsportalen gemein.
Natürlich, freie Meinung ist nicht Nachrichten oder Fakten - dies zu unterscheiden ist der Anfang der Medienkompetenz. Daß viele "Leitmedien" diese Trennung heutzutage gerne aufheben, macht es leider nicht einfacher.
Zitat:
Zitat von Flow
Die "Medien"-"Landschaft" hat sich etwas verändert.
Dir sollte z.B. aufgefallen sein, daß sich seit deiner Schulzeit ein Phänomen namens "Internet" breit gemacht hat ...
Am Prinzp ändert es nichts, es ist primär eine quantitative Änderung, da es mehr von fast allem gibt (mehr Nachrichten, mehr Propaganda, mehr Meinung - nur nicht unbedingt mehr Kompetenz ). Die Selektion (von Relevantem) und die Bewertung sind dadurch aufwändiger, als früher, dafür ist die Chance, Informationen zu verschiedenen Sichtweisen zu bekommen, im Internet auch größer.
Zitat:
Wie sieht denn der adäquate Umgang mit der Informationsflut aus ?
(Um ein "reales", "objektives" Bild zu bekommen, anhand dessen man sich eine Meinung bildet etc.)
Wieviel Prozent der Wähler sind dazu fähig ?
Wieviele bereit, sich diese Mühe zu machen ?
Der adäquate Umgang ist aufwändig, da man sich aus verschiedenen Quellen informieren sollte, und genügend Bildung oder Hintergrundinformationen zur Bewertung erwerben muß. Es war schon immer nur eine Minderheit dazu fähig und willens, denke ich. Möglichst viele Menschen dazu zu befähigen dürfte eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren einer Demokratie sein.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Interessant finde ich, wie ernst dieses Video überall genommen wird. Natürlich habe auch ich das Video angeklickt. Nach 9 Sekunden sagt der junge Mann: "Ich und TJ haben uns...". Ab diesem Zeitpunkt war ich dann raus und dachte mir, da kann jetzt nicht mehr viel an Information kommen. Zur Erklärung, ich bin kein CDU Wähler auch nicht SPD, nur muss man sich schon überlegen, welche Quellen einem seriös erscheinen und welche eher nicht. An der Seriösität seiner Aussagen lässt der junge Mann aber niemanden zweifeln, zu keiner Zeit. Wenn solche Informationsquellen zukünftig den Ausgang von Wahlen erheblich beeinflussen haben wir ein Problem, welches schwieriger zu händeln sein wird als der Klimawandel.
Am Prinzp ändert es nichts, es ist primär eine quantitative Änderung, da es mehr von fast allem gibt (mehr Nachrichten, mehr Propaganda, mehr Meinung - nur nicht unbedingt mehr Kompetenz ). Die Selektion (von Relevantem) und die Bewertung sind dadurch aufwändiger, als früher, dafür ist die Chance, Informationen zu verschiedenen Sichtweisen zu bekommen, im Internet auch größer.
Gut. Das ist erstmal eine These.
Spontan würde ich meinen, daß sich die Möglichkeiten der Beeinflussung, Kontrolle und Manipulation schon etwas verändert haben.
Zitat:
Der adäquate Umgang ist aufwändig, da man sich aus verschiedenen Quellen informieren sollte, und genügend Bildung oder Hintergrundinformationen zur Bewertung erwerben muß. Es war schon immer nur eine Minderheit dazu fähig und willens, denke ich. Möglichst viele Menschen dazu zu befähigen dürfte eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren einer Demokratie sein.
Oder auch :
Sollte Propaganda gesetzlich unterbunden werden ... ?
Das Ziel der psychologischen Kriegsführung ist es, den Verstand des Feindes zu manipulieren.
Die Israelis waren die ersten, die Cyberwar auf dem politischen Parkett und in den sozialen Medien des Internets etabliert hatten. Wegen der Palästinenser.
Heute sind einige aus früheren Jahren in Sachen Security aktiv.
Empfehlen kann ich: http://securitygsg.com
Nicht empfehlen kann ich jene hier, das ist die Anti-Security Group quasi. Von denen will mal lieber nicht angerufen werden. https://www.cfds100.com (sind aber auch noch etwas jünger)
Natürlich darf Propaganda nicht gesetzlich unterbunden werden? Wir wollen doch am Wochenende wieder grillen? Oder?
Na klar dürfen wir Propaganda betreiben. Sonst wäre DE Pleite. Wegen der Industriespionage. DE hat sich als Exportweltmeister getoppt. Pro Kopf entfallen
in DE 19000 EUR
in USA 6000 EUR
in China 2000 EUR
auf Exportgüter.
Auch "Supernanny" AKK wird nichts machen können, da die Schwesterpartei (CSU) ja dafür steht Innovationen umzusetzen.
Geändert von Trimichi (28.05.2019 um 15:32 Uhr).
Grund: +r
...
"Propaganda" ist ein Label, das die Gegner freier Meinungsäußerung gerne verwenden. Alles, was nicht passt, ist Propganda oder "fremdbeeinflusst" oder, oder...
Natürlich will Rezo etwas bewirken. Das will jeder, der im politischen Betrieb seine Stimme erhebt.
Ich habe den Ausdruck Propaganda ganz klar eingeengt auf die bewusste manipulative Fälschung einer Grafik durch Weglassen, wobei selbstverständlich unklar ist, ob die Manipulation der Grafik Renzo oder einem seiner Zuarbeiter zuzuordnen ist.
Für dich ist das noch Meinungsäußerung und von der Meinungsfreiheit gedeckt?
Zitat:
Zitat von schnodo
...Wollen wir jetzt ernsthaft an einzelne Bürger einen höheren Maßstab anlegen als an die freie Presse? Relotius ist ein besonders krasser Fall, aber meinst Du ernsthaft, dass irgendeine Publikation den Anspruch erheben kann, immer korrekt und wahrheitsgemäß zu berichten? Ich kenne keine.
...
Alle Organe der Presse unterliegen dem Pressegesetz und sind damit schon heute definierten Regeln unterworfen. Wenn sie falsche Fakten verbreiten, kann man, selbst als Einzelperson die Publikation einer Gegendarstellung verlangen, die dann ebenfalls publiziert werden muss und zwar egal ob die Gegendarstellung ihrerseits falsche oder nicht belegte Aussagen enthält.
Influencer auf Youtube unterliegen (bislang) nicht diesem Pressegesetz, obwohl ihre Reichweite und ihr Einfluss möglicherweise erheblich größer ist, als die jeder x-beliebigen Lokalzeitung mit einer Auflage von wenigen Zehntausend Exemplaren.
Wenn ein Alexander Gauland mal wieder bei Anne Will vor ein bis zwei Mio Zuschauern wirre Thesen über die Bedrohung abendländischer Kultur durch kriminelle Flüchtlinge verbreitet, trifft er dort in der Mehrheit auf ein politisch interessiertes Publikum, das wohl mehrheitlich in der Lage ist, seine Aussagen zu bewerten, so dass ich jemanden wie ihn in einer solchen Sendung und in einem solchen Umfeld gut aufgehoben weiß.
Wenn dagegen ein Youtube-Influencer mit mehreren Mio Abbonenten, der bislang ausschließlich nur unpolitische Unterhaltungsclips und Musikremixe verbreitet hat und mehrheitlich ein politisch eher wenig informiertes und politisch wenig interessiertes Publikum als Stammzuschauerschaft hat, plötzlich mit umfassenden politischen Botschaften überrascht, muss man in meinen Augen schon auch die potenzielle Problematik, die einer solchen Situation innewohnt, erkennen.
Dass er im konkreten Fall des diskutierten Videos mit vielen der vorgetragenen Argumente recht hat und er letzlich eine Wahlempfehlung für eine demokratische Partei, die sich ohnehin im Aufwind befindet und längst Mainstream ist, begünstigt hat, kann man durchaus als erfreulich werten.
Allerdings ist es letztlich Zufall. Bei anderen Fragestellungen oder eben bei anderen ähnlich einflussreichen Influencern, könnten bei ähnlichen Rahmenbedingungen auch weitaus unerfreulichere Folgen durch Wahlbeeinflussung eines ansonsten politisch eher wenig interessierten Publikums durch radikale Positionen entstehen.