Gestern stand also meine Duathlon-Premiere an.
Auf der Anreise zum Veranstaltungsort musste ich noch den Raddealer meines Vertrauens aufsuchen, weil sich der Vorderreifen kurzfristig dazu entschlossen hatte, permanent Luft zu verlieren (glücklicherweise hatte ich bei einem Stopp unterwegs noch mal nachgeguckt). Und zum Glück ist der, was seine Öffnungszeiten angeht, sehr flexibel und war damit der Retter in der Not.
Am Zielort angekommen - es goss in Strömen und war nicht gerade angenehm temperiert und ich war mir auch wegen der Klamottenwahl nicht wirklich schlüssig (ich neige beim Laufen grundsätzlich dazu, dass mir schnell zu warm wird - auf dem Rad allerdings würde es nur im Einteiler wahrscheinlich zu frostig...).
Eingecheckt, die Wiese, auf der sich die Wechselzone befand, verwandelte sich mehr und mehr in ein Schlammfeld, danach versucht, sich irgendwie ein wenig warm zu halten. Die Jungs, die auch dabei waren, sahen zu diesem Zeitpunkt schon aus wie die letzten Oberwutze, und hatten einen Heidenspaß dran, sich gegenseitig in den Matsch zu schubsen
Der Start verzögerte sich, weil gewartet werden musste, bis auch die letzte Läuferin der Ligawettkämpfe im Ziel war. Zu diesem Zeitpunkt fand ich die Idee, trotz des Wetters zu starten, nicht mehr ganz so gelungen, und hatte schon eiskalte Füße.
Aber egal, bezahlt ist bezahlt und wenn man schon mal da ist...
Also ab auf die 5km Strecke, eine zweimal zu laufende Runde, teils durch den Ort, teils über die Wiese. Irgendwie fühlte es sich ein wenig behäbig und nicht wirklich rund an und reichte dann auch nur zur neuntbesten Zeit im Frauenfeld. Der erste Wechsel ging fix und ab aufs Rad. Die Radstrecke ist eigentlich ganz schön, ein paar Steigungen (eine langgezogene bißchen eklige, die anderen lassen sich ganz gut durchfahren) und zwei Abfahrten, wo man es laufen lassen kann. Überholt haben mich zwar auch einige, in der Summe konnte ich aber hier doch noch etliche einkassieren, auch aus der früher gestarteten Gruppe. Allerdings war ich irgendwann einfach nur noch nass bis auf die Haut, die Radschuhe gefühlt 2 kg schwerer und die Füße eingefroren. Der Gegenwind auf manchen Teilen der Strecke machte es nicht wirklich amüsanter.
Wieder in der Wechselzone hab ich es irgendwie geschafft, die Laufschuhe wieder anzuziehen und hab die klatschnasse Jacke und die durchweichten Handschuhe auch direkt liegen lassen. Nur noch 2,5 km Laufen.
Die Füße hab ich nicht mehr gespürt, aber das Laufen ging dann doch noch relativ zügig. Einen Platz bei den Frauen musste ich leider noch abgeben, mit einer Runde durch die mittlerweile völlig verschlammte Wiese ging es dem Ziel entgegen. Eine letzte Kurve und vielleicht 15 m vor mir noch ein Läufer und der Gedanke "den kriegste noch". Also den Kadaver in den Sprintmodus versetzt und auf. Ich glaub, er war leicht irritiert und vor allem wollte er sich nicht einfach geschlagen geben. Unsere Zeit wurde dann auf die Sekunde gleich gestoppt und es gibt Personen, die behaupten, wir hätten wohl den spektakulärsten Zieleinlauf der Veranstaltung hingelegt - Beweise gibt es dafür allerdings nicht
Eine Gesamtzeit von knapp unter 1:20 hat für den 7. Platz bei den Frauen gereicht und für den AK-PLatz gab es die obligatorische Medaille (über die die Jungs sich gefreut haben) und einen Kringel "Ahle Worscht" (die sich der Trainer mit Verweis auf "Honorar" kassiert hat).
Im Nachhinein muss ich sagen, hat es schon richtig Spaß gemacht, trotz Dauerregen und verfrosteten Gliedmaßen. Vielleicht sollte ich das Thema "Duathlon" mal intensiver angehen.
Und beim Fußballspielen am Nachmittag war der Kadaver auch wieder auf vernünftiger Betriebstemperatur. Leider gab es eine durchaus unglückliche 2:1 Niederlage - die Tore waren einfach zu klein.
