Das kann man endlos fortsetzen. Das Problem ist unser Individualismus, der alles selber haben will und keinesfalls seine gute Bosch Bohrmaschine mit irgendwem teilen will und schon gar nicht sein Auto.
Ja, und dieser Individualismus wird gefördert, wird vorgelebt und vorgegeben. Er ist aber Zeitgeist und kein Naturgesetz. Also besteht die Chance zur Änderung. Das zu erkennen ist schon mal ein Anfang.
Man wählt, wieviele km von den jährlich nötigen 10000 - 30000 (je nach persönlichen Randbedingungen) man Auto und Fahrrad fährt, alles mit dem Rad kann nur eine sehr kleine Minderheit machen. man wählt, wie man sein Haus heizt, nicht ob. Dabei sind mehrere Verbrauchs- oder Ökologie-optimierte Versionen wirtschaflich für viele nicht tragbar, die Aufpreise amortisieren sich z.B. für Dämmung praktisch nie durch Heizkostenverringerung, höchstens durch Komfortgewinn im Sommer.
Diese Wahl müsste aber auf einer verantwortlichen Grundlage geschehen.
Die meisten Menschen wählen im übrigen nix.
Die fahren (fast) jeden Meter mit dem Auto, weil es ja vor der Tür steht.
Ich habe mal in meinem Rekordjahr 15.000 km mit dem Auto zurück gelegt.
Dann habe ich bewusst gesagt: Das ist zu viel ich muss was machen.
Dann bin ich über die Jahre durch sehr viele kleine Massnahmen dazu gekommen, dass ich aktuell nur 8000 km fahren. Das bedarf Überlegung und Planung.
Ich hab also 50% meines Energiebedarfs für die Mobilität eingespart.
Komfortverlust sehe ich keinen, weil statt Autofahren kann ich jetzt Radfahren, was viel geiler ist.
Ich kann aber auch statt in die Karibik mit dem Zug nach Spanien oder Italien fahren und dort in ein Hotel mit All Inclusiv einchecken und Urlaub machen. Merken würde man den Unterschied praktisch nicht, ausser irrerweise am Geldbeutel. Der Urlaub in Italien wäre nämlich wahrscheinlich teurer als der in der Karibik
Andere Frage: Wenn plötzlich alle Menschen den Privatverkehr auf Schienen verlagern würden oder wie weiter oben mal erwähnt 8000km statt 30k km jährlich mit dem Auto zurücklegen würden... wer finanziert den Schienenverkehr? Spätestens durch zwingende selbstragende Finanzierung würde auch aus dem Zugfahren ein Luxusgut.
Ich gehe hier mal davon aus, dass in DE der Schienenverkehr ebenfalls über Mineralölsteuer etc. subventioniert wird - falls nicht, bitte ich als Schweizer um Nachsicht. Bei uns ist es nämlich auf keinen Fall selbstfinanziert.
Andere Frage: Wenn plötzlich alle Menschen den Privatverkehr auf Schienen verlagern würden oder wie weiter oben mal erwähnt 8000km statt 30k km jährlich mit dem Auto zurücklegen würden... wer finanziert den Schienenverkehr? Spätestens durch zwingende selbstragende Finanzierung würde auch aus dem Zugfahren ein Luxusgut.
Verstehe ich nicht, wieso das ein Luxusgut würde?
Auch Heute bezahlt der Kunde seine Zugfahrt. Die deutsche Bahn macht sogar Gewinn.
Wieso würde Zugfahren teurer, wenn mehr Menschen Zug fahren?
In der Schweiz wird Zugfahren sehr stark subventioniert, unter anderem von jedem einzelnen Automobilisten, welcher über die Mineralölsteuer pro Treibstoffliter einen bestimmten Betrag draufzahlt.
Fällt dieses Geld durch geringeren Mineralöl-"Konsum" weg und werden zusätzlich mehr Züge, Zugführer, Schienenmaterial, etc. aufgrund mehr Zugreisenden benötigt, verteuert sich Zugfahren x-fach.
So zumindest in der Schweiz, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird, weiss ich nicht. Deshalb die Nachfrage.
Der Autoverkehr finanziert sich auch nicht selbst. Ich verstehe nicht, warum viele Autofahrer das Gefühl haben, sie würden den Zugfahrern ihre Mobilität teilfinanzieren.
Die Autofahrer in der Schweiz sollten glücklich sein, dass der ÖV so gut ausgebaut ist, sonst würden sie noch mehr im Stau stehen. Das Strassennetz weiter auszubauen wäre ja totaler Wahnsinn.
Der Autoverkehr finanziert sich auch nicht selbst. Ich verstehe nicht, warum viele Autofahrer das Gefühl haben, sie würden den Zugfahrern ihre Mobilität teilfinanzieren.
Die Autofahrer in der Schweiz sollten glücklich sein, dass der ÖV so gut ausgebaut ist, sonst würden sie noch mehr im Stau stehen. Das Strassennetz weiter auszubauen wäre ja totaler Wahnsinn.
Versteh mich nicht falsch bitte. Ich habe nie gesagt, dass der Individualverkehr selbstfinanziert ist, aber unter dem Strich subventioniert der Individualverkehr den Zugverkehr und nicht umgekehrt. Ein Wegfall des Autoverkehrs schmerzt also den Zugreisenden preislich gesehen mehr als umgekehrt.
Ich persönlich - und ich oute mich hier mutig als Autofahrer - bin froh über jeden der den Zug nutzt. Meiner Meinung nach bedingen sich alle Mobilitätsvarianten gegenseitig.
Ich habe mal in meinem Rekordjahr 15.000 km mit dem Auto zurück gelegt.
Dann habe ich bewusst gesagt: Das ist zu viel ich muss was machen.
Dann bin ich über die Jahre durch sehr viele kleine Massnahmen dazu gekommen, dass ich aktuell nur 8000 km fahren. Das bedarf Überlegung und Planung.
Um "bewusst" zu werden, hast du aber offensichtlich erstmal einen Exzess in die andere Richtung gebraucht.
Das ist halt das Problem beim "Umweltbewusstsein".
Ich lese oft in der National Geographic. Einfach weil es schön ist. Da sind häufig Artikel oder Leserbriefe von Leuten drin, die von sagenhaften Landschaften berichten "die es zu schützen gilt". Na ja, aber wenn man erstmal mit dem Flugzeug nach Australien und mit dem Schiff rauf aufs Meer muss um das kaputte Korallenriff zu sehen und sich "bewusst" zu werden, ist der Umwelt kaum geholfen.