Das Problem mit der AfD ist in meien Augen weniger ihr Programm (Dummheiten stehen in jedem Parteiprogramm, je nach Perspektive), als der Teil der Mannschaft, die sie nicht loswerden können oder wollen.
Das sehe ich genauso. Etliche, die sich in der AfD tummeln und die Richtung mitbestimmen, wären auch in der NPD vergnügt wie ein Schwein im Schlamm.
Ich werfe es nicht in einen Topf. Stalin und Hitler sind zwei paar Stiefel.
Ich möchte aber trotzdem nur ungern von jemandem regiert werden, der dem einen oder anderen vielleicht gute Absichten, eine solide Arbeitspolitik oder eine schöne Seele bescheinigt.
Ob das absurd ist, möge jeder für sich selbst entscheiden.
Gut, dass wir darüber sprechen. Hier auf die Schnelle zwei Fundstellen.
Diese Fundstelle stammt aus dem Jahr 2013 und zeigt für mich nur (spez. die lächerliche Überschrift), wie SPON die Europawahlen beeeinflussen will! 2014 verliess die KKE (Kommunistische Partei Griechenlands) die Fraktion der Europäischen Linken/Nordisch Grüne Linke im Europaparlament und ist seither fraktionslos. In DE enstpricht der KKE die DKP (Deutsche kommunistische Partei) und die Partei "Die Linke" ist programmatisch vergleichbar in Griechenland eher der Syriza, einem ursprünglichen Zusammenschluss linker Organisationen. Die "Syriza" legte seit der Gründung 2004 eine echte Erfolgsgeschichte hin. Sie bekam 2015 in Griechenland ca. 35 % der Wählerstimmen. Insofern ist sie auch Vorbild für viele in der europäischen Linken. Dass Griechenland seine riesigen Probleme so gut bewältigte, muss man auch der Syriza zugute halten. Die Medien verzichten leider darauf, darüber sachlich zu berichten.
Dass "Die Linke" in DE so wenig vom Niedergang der SPD und ihrer unsozialen Politik unter Schröder und in der Groko profitieren kann (im Unterschied zu Griechenland z.B. wie die Syriza) ist wirklich ein Phänomen, das der Erklärung bedarf. Die Linke wie die Syriza treten für einen sozial gerechten Reformkapitalismus ein statt eines neoliberalen Modells, der Ähnlichkeit bis Übereinstimmung mit früheren sozialdemokratischen Positionen und arbeitnehmerfreundlichen Teilen der CDU aufweist. (wie "gaehnforscher" ja ausführte).
Apropos Kapitalismuskritik:
PS. Aus dem Ahlener Programm der CDU 1947:
„Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.
Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.“
Aber vergleichbar finde ich die beiden Parteien,ihre Interessen und vor allem den Umgang mit der Geschichte bei weitem nicht.
Für mich haben beide Parteien in verschiedene Richtungen eine Grenze überschritten, jenseits derer ich sie nicht wählen mag. Wie weit sie sich jeweils von dieser imaginären Grenze entfernt haben, mag ich nicht im Detail ausknobeln. Für die Unwählbarkeit ist das aber auch nicht relevant.
Belassen wir es dabei, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind.
Zitat:
Zitat von gaehnforscher
Was unabhängig von Parteistrukturen die Extremisten auf beiden Seiten angeht gehe ich gern mit, dass die sich nicht viel nehmen, auch wenn ich damit vermutlich das nächste Fass aufmache.
Zumindest in diesem Punkt sind wir uns einig.
Zitat:
Zitat von qbz
Kleine Aktualisierung der Fundstelle
Ich wollte keine spezifische Diskussion über die Liebe der Linken zu Stalin lostreten. Es ging mir lediglich darum, zu zeigen, dass es sehr wohl Hinweise dafür gibt, dass "da jmd die stalinistischen Säuberungen o.ä. verharmlost oder abgestritten hätte". Die Artikel waren zufällig unter den ersten Funden.
Vertiefen möchte ich das nicht, schließlich geht es ja hier nicht um den Links- sondern den Rechtsruck. Es ist nur für mich persönlich - ich war zum Zeitpunkt des Mauerfalls mit einer ehemaligen Bürgerin der DDR zusammen - einer der Gründe, warum ich die Nachfolgeorganisation der SED nicht wählen werde.
Das bekommt die Alleinerziehende, die die Scheidung eingereicht hatte an Unterstützung von der AfD: Nix! "Der Vorteil einer besonderen Unterstützung durch die Solidargemeinschaft
sollte nur denjenigen Alleinerziehenden gewährt werden, die
den anderen Elternteil nicht aus der Teilhabe an der Erziehungsverantwortung
und praktischen Erziehungsleistung
hinausdrängen."
Wenn das nur so einfach wäre wie du das darstellst... Das hat nämlich zwei Seiten!
Ich kenne leider mehr geschiedene Väter als mir lieb ist und alle berichten das gleiche: Die aktuelle Rechtsprechung ist ganz extrem auf Seiten der Mütter!
Das geht soweit, das die Frauen ihre Männer ohne Probleme erpressen können und es im Streit auch regelmäßig tun. "Wenn du nicht tust was ich sage, dann siehst du deine Kinder nie mehr!"
Ich erlebe das gerade im nahen Umfeld und das ist sehr unschön. Nicht nur der Vater sondern natürlich auch die Kinder leiden unter dieser Situation.
Natürlich darf man jetzt nicht von der anderen Seite vom Pferd fallen und die Mamas im Regen stehen lassen, die plötzlich alleine mit den Kindern sind.
Die aktuellen Gesetze sind vielen Fällen sicher gut und nötig. Die Mama, die ihren Job aufgibt um daheim die Kinder zu betreuen muss in besonderem Maß geschützt werden wenn die Ehe in die Brüche geht.
Wieso eine Mama mehr Recht hat auf die Kinder als der Papa erschließt sich mir nicht. Will ein Papa mal einen Ausflug mit den Kids zu einem bestimmten Termin machen muss er aufn Knien zur Ex-Frau rutschen.
Ich sehe da insgesamt genau wie die AfD Handlungsbedarf. Wie die AfD das jetzt genau meint und ob ich das am Ende gut fände was sie so vor hat weiß ich nicht. Sie spricht ja wie so oft Misstände ganz gut an, bietet aber wie immer keine ausgearbeitete Lösung an die man wirklich bewerten könnte.
Die AfD behauptet aber nirgens das derjenige der die Scheidung einreicht der Böse ist oder? ich lese das jedenfalls so, als wäre der der Böse der die Zeit und die Erziehung der Kinder nicht teilen will sondern für sich alleine und dem würde ich zustimmen!
Zitat:
Zitat von schnodo
Für mich haben beide Parteien in verschiedene Richtungen eine Grenze überschritten, jenseits derer ich sie nicht wählen mag. Wie weit sie sich jeweils von dieser imaginären Grenze entfernt haben, mag ich nicht im Detail ausknobeln. Für die Unwählbarkeit ist das aber auch nicht relevant.
Du könntest mir bitte vor der nächsten Wahl einfach ne Whats App schreiben und mir mitteilen wo und warum ich mein Kreuz machen soll. Du durchblickst das politische Geschehen glaub ganz gut und hast mehr Ahnung als ich.
Oder du lässt dich wählen, wann wüsste ich selbst wo ich mein Kreuz machen würde!
.......
Vertiefen möchte ich das nicht, schließlich geht es ja hier nicht um den Links- sondern den Rechtsruck.
......
Das stimmt. Aber der "Rechtsruck" hängt auch damit zusammen, dass die SPD eine Koalition mit "Die Linke" auf Bundesebene (bisher) als programmatische Alternative prinzipiell ausschliesst als Alternative zur GroKo. Lieber regiert die SPD mit einer CDU, deren Vorsitzende und Kanzlerin vorgestern beim BDI ankündigte, eine Senkung der Unternehmenssteuer zu erwägen.
Du könntest mir bitte vor der nächsten Wahl einfach ne Whats App schreiben und mir mitteilen wo und warum ich mein Kreuz machen soll. Du durchblickst das politische Geschehen glaub ganz gut und hast mehr Ahnung als ich.
Danke für die Blumen aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich da viel durchblicke. Man gibt mir als Wähler nicht alle Informationen und viele Akteure haben geheime Absichten. So im Nebel tappend suche ich nach dem geringsten Übel für mich und die Menschheit.
Der Schwager und ich hocken uns vor den Wahlen immer zusammen, spielen mit dem Wahl-O-Maten und überlegen, wen wir noch am ehesten wählen können. Oft liegen wir auf einer Wellenlänge. Vielleicht kommst Du einfach mit dazu. Ansonsten sage ich Dir aber gerne Bescheid, zu welchem Beschluss wir gekommen sind.
Zitat:
Zitat von Mirko
Oder du lässt dich wählen, wann wüsste ich selbst wo ich mein Kreuz machen würde!
Bloß nicht! Ich glaube, keine Gruppe ist ähnlich verachtet wie Politiker. Teils zurecht, teils auch nicht. Dazugehören möchte ich aber nicht. Und der Preis der Macht, eine Einschränkung meiner Schwimmaktivitäten, wäre mir viel zu hoch.
Das stimmt. Aber der "Rechtsruck" hängt auch damit zusammen, dass die SPD eine Koalition mit "Die Linke" auf Bundesebene (bisher) als programmatische Alternative prinzipiell ausschliesst als Alternative zur GroKo. Lieber regiert die SPD mit einer CDU, deren Vorsitzende und Kanzlerin vorgestern beim BDI ankündigte, eine Senkung der Unternehmenssteuer zu erwägen.
Nice, in die Richtung wollt ich auch grad ^^
@Schnodo: Mich würde diese Grenze tatsächlich interessieren! Vllt (und das meine ich ehrlich) hapert meine Wahrnehmung da ja an der ein oder anderen Stelle. Dass ich nicht alles super finde was die Linke so möchte hab ich ja schon geschrieben.
Ich bin etwas jünger und mir fehlt da vllt etwas die persönliche Erfahrung. Mein Eindruck ist tatsächlich, dass Kritik an der heutigen Linken selten belegbar thematisch begründet ist, sondern nach wie vor eher von Vorurteilen geprägt ist (gerade auch in Sachsen). Bei medialer Kritik werden einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen, um das Bild zu zeichnen, welches man gern zeichnen möchte. (gut, passiert auch anderswo)
Diese häufige grundsätzliche Ablehnung gepaart mit dem Verhalten der SPD, welche nicht mehr wirklich als sozial wahrgenommen wird, macht es das der AfD relativ einfach sich als "Alternative" zu positionieren.
Eigentlich bräuchte es vermutlich sowas wie ne neue "SPD".