So der morgen danach und es geht mir erstaunlicherweise gut. Die Prellungen sind weitaus weniger schlimm, als erwartet. Die Schnittverletzungen zwicken zwar, aber alles im Rahmen.
Bei dem Unfall hatte ich sowas von Glück. Geplant waren 130km mit 50km RP. Während dem Tempoabschnitt, bin ich durch einen kleinen Ort gefahren. Aus dem Gegenverkehr wollte ein PKW nach links, also über meinen Fahrstreifen, in eine kleine Seitenstraße abbiegen. Ich kam in der TT Position angeschossen. Die Fahrerin hat mich einfach übersehen und ist abgebogen. Bin dann mit 40kmh ungebremst in TT Position in die A-Säule, mit der linken Körperhälfte in die Windschutzscheibe, hab einen Überschlag gemacht und kam auf der Fahrerseite auf meinen Füßen zum stehen.
Hätte das jemand gefilmt, wäre ich nun im Zirkus....
Die Windschutzscheibe wurde komplett zertrümmert, auf der Motorhaube waren auch noch ein paar Ab/Eindrücke von mir. Der Kotflügel vom Auto ist hinüber.
Ich hab geblutet wie ein Schwein, da sich das Glas vom Hals abwärts, über die linke Schulter-Arm-Hand und Oberschenkel ins Fleisch geschnitten hat. Trikot und Hose sind zerfetzt/durchlöchert.
Direkt waren ein paar Ersthelfer da, die sich um mich gekümmert haben. War die ganze Zeit bei Bewusstsein und konnte gehen/stehen, saß mich aber auf eine nahe Bank. Die Fahrerin hatte auch einen Schock, blieb zum Glück unverletzt.
Kurz drauf kam auch schon RTW und Polizei. Die RTW Besatzung hat erstmal nen kompletten Bodycheck gemacht und mir eine Halskrause angelegt - was für mich der Zeitpunkt war, wo ich die möglichen Folgen realisierte. Sind dann sofort in die Notaufnahme/Unfallchirurgie, wo mir die Glassplitter aus dem Leib gezogen wurden, sowie Röntgenbilder meines "ganzen" Körpers - über 1h sagt meine Freundin - angefertigt wurden. Hierbei konnte ein Bruch ausgeschlossen werden und ich durfte die Halskrause abnehmen und mich wieder bewegen. Einer der tollsten Momente - ernsthaft.
Kurz drauf konnte ich gehend das Krankenhaus verlassen, bin zur Polizei, sammelte die Überreste vom Rad ein, und telefonierte mit der Fahrerin. Hab ihr mitgeteilt, dass es mir gut geht, nichts schlimmes passiert ist. Auf eine Strafanzeige verzichte ich. Es war ein Unfall und sowas macht niemand gern - hoffe ich. In der Schadenssache lasse ich mich allerdings durch einen Rechtsanwalt vertreten - ebenfalls ein bekannter, dem ähnliches vor 5 Jahren passiert ist.
Zur Belohnung gab's von meiner Freundin ein riesengroßen Eisbecher und wir "feierten" den glücklichen Ausgang. Dabei stellte sich allerdings dann zeitgleich die Frage, was ist mit Vichy. Ich weiß, dass ist ein komischer Gedanke, aber wenn es jemand versteht, dann Leute in diesem Forum.
Daher gestern die Nachricht. Vielen lieben dank für die ganzen netten Angebote! Bin grad etwas überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Community. Wie es aussieht, kann mir ein Freund aus der Umgebung sein Rad ausleihen. Das wäre wohl am einfachsten. Ich klär das heute noch mit ihm. Falls nicht, geb ich hier nochmal Bescheid.
Auf Instagram hab ich ein Video während dem Training -
https://www.instagram.com/jonas_kiefer/
PS: Der Rahmen/Lenker hat optisch keine Schäden. Trotzdem ist es ein mulmiges Gefühl nach so einem Zusammenstoß dem Rad vertrauen zu schenken. Wie mach ich das nun am besten? Das Rad einem Händler geben und untersuchen lassen oder wie mach ich das als Schaden bei der Versicherung geltend ? Die Etap funktioniert übrigens weiterhin tadellos
@Kampfzwerg: Ein guter Freund, mit dem ich regelmäßig trainiere ist zeitgleich mein Physiotherapeut. Hat auch ordentlich Erfahrung. War schließlich ein paar Jährchen mit Frodo um die Welt gereist. Im Saarland kennt man sich halt