Derzeit entwickeln ja verschiedene Hersteller Sensoren, die den Luftwiderstand in Echzeit erfassen und mit Hilfe dieser Größe, sowie Powermeterdaten, Geschwindigkeitsdaten, Temperatur etc. den augenblicklichen CdA-Wert errechnen.
Der Hersteller des Aeropods Velocomp will ab Juli in die Serienproduktion einsteigen, für dann geplante 500 USD pro pod.
SwissSide, deren verantwortlicher Ingenieur ja auch schon bei Arne in der Sendung war, plant ebenfalls so einen Pod herzustellen, hat aber noch kein konkretes Datum, wann die Produktentwicklung abgeschlossen ist und kalkuliert auch mit einem deutlich höheren Preis von voraussichtlich um die 1000,-€.
Ich finde das Them grundsätzlich spannend und habe, nachdem ich ein paar Tage drüber nachgedacht habe, entschlossen mich via Kickstarter bei Velocomp zu beteiligen. Beim aufgerufenen Preis von rund 320,-€ (wenn man Versand und Zoll/ Einfuhrumsatzsteuer noch dazu rechnet) ist das finanzielle Risiko, dass Kickstarter-Engagements naturgemäß mit sich bringen, noch überschaubar.
Wenn die Messung so genau ist, wie es der Hersteller verspricht, dann könnte man da z.B. den Vergleich verschiedener Laufradsätze und verschiedener Aerohelme ebenso wie unterschiedlich Positionen auf dem TT auf ein neues Level heben.
Könnte zumindest eine interessante neue Spielerei für Technik-Nerds werden.
Was denkt ihr über die Thematik CdA-Live-Messung und was haltet ihr von dem Velocomp-Produkt, soweit man das aufgrund der bisher bekannten Infos beurteilen kann?
Für einen alleine halte ich das für eine teuere Spielrei. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das für Bikefitter, Vereine und "Triathlon-Familien" schon interessant sein kann.
Das es funktioniert, bin ich mir ziemlich sicher.
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Sebastian Bechtel: Talent ist doch nur ein Vorwand sich nicht in die Fresse schlagen zu müssen...
Ist die Platzierung des Powerpods eigentlich OK wie sie ist oder hängt das Ding nicht zwischen Unterarmen (in TT Position) und verwirbelter Luft des Vorderrades in der "dirty air"?
Interessant in den Kommentaren bei DC Rainmaker der Hinweis, dass man ja die Messgenauigkeit des Powermeters (mit seinen Abweichungen) auf die Messgenauigkeit (zB dirty air) des Powerpods trifft.
Der Preis ist zwar recht hoch, aber ehrlich gesagt wird ja für ca. 300 auch manchmal ein Aerohelm gekauft, von dem nur gelaubt wird, dass er schneller ist. Bei 500 oder gar 1000 Eu sieht das dann schon anders aus. Wobei auch hier: manche Laufräder kosten genauso viel.
Für diejenigen, die gerne friemeln und rumprobieren wäre sowas bei entsprechender Genauigkeit doch eine tolle Sache.
Die Plazierung des Sensors wird, wie der Captain schon angemerkt hat, garantiert eine wichtige Rolle bei der Messgenauigkeit spielen, das war auch schon beim 2015 auf den Markt gekommenen Vorprodukt "Powerpod" der Fall, der im Prinzip mit ähnlicher Hardware (aber geringerer Genauigkeit des Sensors) funktioniert hat/funktioniert, aber die Zielsetzung hatte, über die Luftwiderstandsmessung einen Leistungsmesser zu ersetzen.
Der Powerpod lieferte bei den meisten Nutzern von Anfang an ziemlich genaue Leistungsmessungen bei Rennrädern, bei Zeitfahrrädern waren die Messungen dagegen erst nach Einführung einer später "entwickelten" Aero-Halterung reproduzierbar genau, die den "Powerpod" einfach, bezogen auf die alte Lenkerhalterung, deutlich weiter nach vorne (in ruhigere und vom Fahrer weniger verwirbelte Luft) brachte.
Auf echte Messungen des endgültigen Produktes bin ich auch gespannt. Rainmaker ist da erfahrungsgemäß immer sehr akribisch.
Was natürlich schade ist, ist dass der Aeropod nicht den Winkel der Anströmung erfasst, bzw. in den Messalgorhythmus des CdA-WErtes miteinbezieht. Soweit ich das Prinzip verstanden habe wird alleine die frontale Anströmung erfasst/gemessen. Gerade wie sich Laufräder und sonstige Komponenten bzw. die Fahrerposition bei schräg-seitlicher Anströmung und verschiedenen YAW-Winkeln verhalten birgt doch oft in Aerotests im Windkanal die größten Überraschungen.
Ich könnte mir (aufgrund meiner eigenen Erfahrungen der Vergangenheit) auch vorstellen, dass ein im Display des Radcomputers eingeblendetes Echtzeit-CdA-Feld, das einen laufend daran erinnert, eine möglichst aerodynamische Position einzunehmen, einen gewissen erzieherischen Effekt hat, gerade auf den letzten rund 60km einer Langdistanz, wenn die Kraft nachlässt, der Rücken schmerzt, die Kopfhaltung in Aeroposition anstrengend wird und man dann gerne dazu neigt sich (wider besseren theoretischen Wissens) immer wieder mal bei kleineren Anstiegen und Kurven länger als notwendig aufzurichten.