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Alt 19.09.2017, 11:05   #657
Nobodyknows
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Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE Beitrag anzeigen
Auf die Schnelle fallen mir folgende Punkte ein:

...
Abschaffung der Kirchensteuer
...
Die Kirchensteuer kann ja jeder Bürger für sich abschaffen in dem er aus der Kirche austritt.
Dafür muss man diese Truppe nicht wählen!

Aber wenn es so weit kommt dass eine AfD die Kirchensteuer abschafft...möge die AfD auch bitte beantworten wer dann die Kosten trägt die bisher von Kirchensteuern beglichen werden.

"Etwa ein Fünftel der Kirchensteuern fließt in soziale Einrichtungen vom Altenheim bis zum Krankenhaus.
Die Kirche finanziert außerdem die Schulen, Weiterbildungs- einrichtungen, Kultur und Seelsorge (im Krankenhaus, im Gefängnis usw.). Ein großer Teil fließt in weltweite Aufgaben wie Mission und Entwicklungshilfe."


Quelle: http://www.katholisch.de/aktuelles/d...fliet-das-geld

Ich bin immer noch erstaunt darüber, dass Menschen versuchen sich ernsthaft mit dem Programm einer Partei auseinanderzusetzen die Nazis eine politische Heimat bietet.
Siehe u. a. hier: https://www.zdf.de/nachrichten/heute...swahl-100.html

Gruß
N.
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Alt 19.09.2017, 11:16   #658
noam
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
- aber was ist an der Rückkehr zu den Förderschulen innovativ?
Man muss ja nicht innovativ sein, um innovativ zu sein. Veränderung als Selbstzweck ist Unfug. Wir (also Deutschland) hat(te) vor der Modeerscheinung Inklusion sehr gut ausgerüstete Sonderschulen, wo auch Pädagogen tätig waren, die in diesem Aufgabenbereich sehr gut ausgebildet sind.

Eine konsequente Umsetzung der Inklusion würde eine vollständige Umwälzung des derzeitigen Bildungssystems erfordern, da ja nicht nur Lehrer fehlen, sondern die Vorhandenen überhaupt nicht für das Unterrichten von Schülern mit Förderbedarf ausgebildet sind. Dazu kommt auch noch, dass die Lehrerausbildung immernoch auf das dreigliedrige Schulsystem ausgelegt ist. Natürlich kann man dies Umstellen, wenn man es in letzter Konsequenz möchte, doch erfordert dies weit mehr als einfach die Klassen neu zu mischen. Hier müssten von der Lehrerausbildung bis hin zu den Räumlichkeiten alles verändert werden.

Zu dem ist es halt zumindest für mich fraglich, ob Inklusion tatsächlich so sinnvoll ist, um die Kinder auf die tatsächliche Lebensrealtität vorzubereiten. So traurig wie es ist, wir leben in einer Leistungsgesellschaft, wo Ellbogen mehr gefragt sind als soziale Kompetenz. Der globale Wettbewerb erfordert vor allem Wettbewerbsfähigkeit. Soziales kann man sich hier meist erst leisten, wenn man einen gewissen Stand erreicht hat und nicht, wenn man um die Existenz der Firma und damit der Arbeitsplätze kämpft.

Auch in den Ländern in denen Inklusion ja so toll funktioniert, schicken die Mitglieder der Eliten ihre Kinder mit Nichten auf eben diese Schulen sondern eben zu elitären Privatschulen, wie zB auch die deutsche Bundesfamilienministerin.

Ich halte nichts von dieser elenden Gleichmacherei in allen möglichen Dingen. Sei es Rumgenderei, Inklusion oder sonst irgendwas. Wichtig ist, dass alle die gleichen Chancen haben, aber das Unterschiede zwischen Menschen bestehen ist unbestritten und diese sollten auch gewahrt werden, aber im positiven Sinne als Alleinstellungsmerkmal.


Im Zuge der Flüchtlingskrise und entspechender Zuwanderung kommt auf unser Bildungssystem eh eine ganz neue Belastung zu. Es kommen sehr viele Menschen in unser Bildungssystem, die nicht nur einem anderen Kulturkreis entkommen, sondern auch Schwierigkeiten mit der Sprache haben. Und dies alles sollen die Lehrer in Klassengrößen von >25 Kinder einfach so mit auffangen? Zu dem sollen sie sich um Kinder mit sozial/ emotionalen Störungen und Kinder mit Lernschwierigkeiten "kümmern" ohne die "normalen" Kinder zu vernachlässigen? Wie soll denn das bitte gehen? Man kann ja nun nicht schnipsen und man hat plötzlich mehr Räume, mehr Lehrer, anders ausgebildete Lehrer...
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
noam ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2017, 11:30   #659
Nobodyknows
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Beiträge: 5.824
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Man muss ja nicht innovativ sein, um innovativ zu sein. Veränderung als Selbstzweck ist Unfug. Wir (also Deutschland) hat(te) vor der Modeerscheinung Inklusion sehr gut ausgerüstete Sonderschulen
Ähm...die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention als "Modeerscheinung" zu bezeichnen zeugt -zumindest auf den ersten Blick- von einem fragwürdigen Verhältnis zur Rechtsstaatlichkeit, oder?

https://www.behindertenrechtskonvent.../bildung-3907/

Gruß
N.
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Alt 19.09.2017, 12:19   #660
noam
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Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.119
Was haben die Entscheidungen von Konventionen mit der Auffassung von Rechtsstaatlichkeit zu tun?

Rechtsstaatlichkeit bedeutet, dass man geltendes Recht akzeptiert und sich danach ausrichtet. Man kann geltendes Recht aber durchaus fragwürdig halten.

Ich finde zB die Förderung von bestimmten Gruppen aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, etc durch fest geregelte Quoten oder andere Bevorzugungen für durchaus sehr fragwürdig und überdenkenswert.

Nehmen wir zB einmal die Frauenförderung im öffentlichen Dienst. Man hat vor ein paar Jahren plötzlich festgestellt, dass es zu wenig Frauen in Führungspositionen gibt. Dies hatte zur Folge, dass die Stellenausschreibungen für Führungspositionen dahingehend geändert worden sind, dass Frauen bei vergleichbaren Voraussetzungen eher den Zuschlag erhalten als Männer. Ich halte das für schlecht. Ich bin der Meinung, dass der/die best geeignete für den Job, völlig unabhängig von irgendwelchen Faktoren den Job bekommen sollte. Wenn man einmal zurückschaut: In dem Einstellungszeitraum, in dem ein Großteil der derzeitigen Führungskräfte eingestellt wurde, wurden kaum Frauen eingestellt. Das heißt im Umkehrschluss, dass bei einer entsprechenden Normalverteilung der Führungsprositionen auf die Geschlechter verteilt, diese eben aufgrund der puren Anzahl an Männern gegenüber Frauen ohne irgendwelche anderen Umstände in der Überzahl sein müssten. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich diese Zahlen allein aufgrund des Einstellungsverhaltens irgendwann völlig ohne externe Beeinflussung angleichen.

Habe ich deshalb ein schlechtes Verständnis von Rechtsstaat. nein. Ich halte nur einige Regelungen für verbesserungswürdig. Und genauso Verhält es sich mit der Inklusion. Begreifen wir die Sonderschulen jetzt einmal nicht in der Form in der wir sie bislang begriffen haben, nämlich als Schule für Schüler vor denen die "normalen" Kinder geschützt werden müssen, sondern als Schule für Kinder mit anderen Fähigkeiten, die einer anderen Förderung bedürfen. Bislang wurde die Sonderschule ja als Ort für Dumme abgetan und das finde ich falsch. Ich finde es viel besser, wenn man als die notwendigen Bedürfnisse der einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen kann, wenn diese halt besondere Bedürfnisse, die eine besondere Ausbildung erfordern, haben. Und dies kann im Regelunterricht unter normalen oben geschilderten Umständen derzeit nicht erfolgen. Besonders begabte Schüler werden ja auch im Rahmen von "besonderen" Schulen speziell gefördert. Und das findet keiner verwerflich?
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noam ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2017, 12:29   #661
Schwarzfahrer
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Ich hole dann auch etwas weiter aus. Als Vater eines geistig behinderten Sohnes (inzwischen 21) habe ich mich jahrelang mit dem Thema auseinandersetzen dürfen. Das Thema wäre mir ein zentrales für die Wahlen. Leider hat keine der Parteien zum Thema Inklusion oder Behinderte Nennenswertes im Wahlprogramm zu bieten (die Behindertenverbände haben extra nachgefragt) - vielleicht liegt es am Föderalismus - Schulen sind Ländersache, da kann der Bund leider kaum was ausrichten.

Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Wir (also Deutschland) hat(te) vor der Modeerscheinung Inklusion sehr gut ausgerüstete Sonderschulen, wo auch Pädagogen tätig waren, die in diesem Aufgabenbereich sehr gut ausgebildet sind.
Dem stimme ich bis auf das Wort Modeerscheinung zu. Was aber das alte System vollkommen unterbunden hat, ist die Teilhabe der Behinderten in die Gesellschaft: Die Kinder wurden morgens früh mit Bussen abgeholt, und spät nachmittags heimgebracht. Tagsüber waren sie z.T. Dutzende km weg von zu Hause. Kontakt mit der direkten Umwelt, Nachbarn, Leute im Ort - Fehlanzeige. Erleben normalen Alltags, unter Leuten in der Stadt - bis vor 20 Jahren praktisch nicht üblich. Das soll sich durch "Inklusion" ändern.

Zitat:
Eine konsequente Umsetzung der Inklusion würde eine vollständige Umwälzung des derzeitigen Bildungssystems erfordern, da ja nicht nur Lehrer fehlen, sondern die Vorhandenen überhaupt nicht für das Unterrichten von Schülern mit Förderbedarf ausgebildet sind. Dazu kommt auch noch, dass die Lehrerausbildung immernoch auf das dreigliedrige Schulsystem ausgelegt ist. Natürlich kann man dies Umstellen, wenn man es in letzter Konsequenz möchte, doch erfordert dies weit mehr als einfach die Klassen neu zu mischen. Hier müssten von der Lehrerausbildung bis hin zu den Räumlichkeiten alles verändert werden.
In weiten Teilen vollkommen richtig. Daß es aber auch ohne jahrzehntelange Vorbereitung geht, zeigten engagierte Lehrer in der 100 % integrierten Grundschulklasse meines Sohnes (15 + 7). Die Methoden für zieldifferenzierten Unterricht gibt es, und ein guter Lehrer kann sich diese "on-the-job" aneignen, auch ohne Studium - wenn er es denn will, und den Freiraum bzw. die Rahmenbedingungen bekommt. Und ja, das dreigliedrige Schulsystem ist eins der größten Hindernisse; wer nicht glaubt, daß Realschüler und Gymnasiasten der Klassen 5 - 8 in einer Klasse unterrichtet werden können, der kann sich natürlich auch die Inklusion von Behinderten nicht vorstellen. Anders herum: wer Inklusion von geistig Behinderten richtig macht, der braucht kein gegliedertes Schulsystem mehr. Daß übrigens Inklusion in Gymnasien besser funktioniert, als an Hauptschulen, ist auch bekannt, aber noch lange nicht akzeptiert.

Zitat:
Zu dem ist es halt zumindest für mich fraglich, ob Inklusion tatsächlich so sinnvoll ist, um die Kinder auf die tatsächliche Lebensrealtität vorzubereiten. So traurig wie es ist, wir leben in einer Leistungsgesellschaft, wo Ellbogen mehr gefragt sind als soziale Kompetenz. Der globale Wettbewerb erfordert vor allem Wettbewerbsfähigkeit. Soziales kann man sich hier meist erst leisten, wenn man einen gewissen Stand erreicht hat und nicht, wenn man um die Existenz der Firma und damit der Arbeitsplätze kämpft.
Ein Behinderter, der inklusiv beschult wurde, kommt später viel eher im Alltag zurecht: er kennt sein Ort/Gemeinde, kennt Leute und diese kennen ihn gut, mit allen Schwächen und Stärken. Er lernt viel mehr "lebenspraktisches", und kann vieles, auch angemessenes Verhalten in der Öffentlichkeit von vielen "gesunden" Gleichaltrigen abschauen, statt ein einer Einrichtung mit vielen devianten Persönlichkeiten isoliert zu sein. Diese Erfahrungen bringen auch selbständigkeit, was wiederum den Betreuungsaufwand und Kosten senkt. Unser Sohn wäre viel unselbständiger, hätten wir in nicht immer so weit wie für ihn möglich integriert (Schule, Freizeiten mit der lokalen evangelischen Jugend, Skikurse mit "normalen", ...).
Andererseits werden viele normale Kinder, die von klein auf Behinderte als normalen Teil der Umgebung erleben, auch als Erwachsene verständnisvoller, offener für Andersartige, Schwächere, was sich auch aufs Sozialverhalten später auswirken kann. Wir würden damit unsere Gesellschaft nicht zum schechteren Verändern, und auch im "globalen Wettbewerb" stürzt deshalb keiner ab, glaube ich.

Zitat:
Auch in den Ländern in denen Inklusion ja so toll funktioniert, schicken die Mitglieder der Eliten ihre Kinder mit Nichten auf eben diese Schulen sondern eben zu elitären Privatschulen, wie zB auch die deutsche Bundesfamilienministerin.
Es wird immer Leute geben, die glauben, sich vom Rest der Menschheit absondern zu müssen, ob als Elite oder als Glaubensgemeinschaft - das ändert nichts am Wert der Inklusion für die Beteiligten.

Zitat:
Ich halte nichts von dieser elenden Gleichmacherei in allen möglichen Dingen. Sei es Rumgenderei, Inklusion oder sonst irgendwas. Wichtig ist, dass alle die gleichen Chancen haben, aber das Unterschiede zwischen Menschen bestehen ist unbestritten und diese sollten auch gewahrt werden, aber im positiven Sinne als Alleinstellungsmerkmal.
Es geht bei Inklusion nicht um Gleichheit; auch bei gemeinsamen Unterricht sind die Lernziele nie die gleichen - das wird oft falsch verstanden, besonders wenn es um Inklusion in Gymnasien geht. Es geht um Gemeinsamkeit, Teilhabe an der Gesellschaft, Stärkung der Selbständigkeit. Die tollste Förderung ist nutzlos, wenn dabei gleichzeitig die Menschen aus der normalen Gemeinschaft ausgegrenzt werden.

Zitat:
Im Zuge der Flüchtlingskrise und entspechender Zuwanderung kommt auf unser Bildungssystem eh eine ganz neue Belastung zu. Es kommen sehr viele Menschen in unser Bildungssystem, die nicht nur einem anderen Kulturkreis entkommen, sondern auch Schwierigkeiten mit der Sprache haben. Und dies alles sollen die Lehrer in Klassengrößen von >25 Kinder einfach so mit auffangen? Zu dem sollen sie sich um Kinder mit sozial/ emotionalen Störungen und Kinder mit Lernschwierigkeiten "kümmern" ohne die "normalen" Kinder zu vernachlässigen? Wie soll denn das bitte gehen? Man kann ja nun nicht schnipsen und man hat plötzlich mehr Räume, mehr Lehrer, anders ausgebildete Lehrer...
Die Hauptsache wäre, genügend Personal aufzubieten, um flächendeckend differenzierten, "inklusiven" Unterricht zu ermöglichen. D.h. meistens mehrere Lehrer pro Klasse, kleine Klassen, dann läßt sich ein problematischer Zuwanderer auch nicht schwerer integrieren, als Behinderte. Wichtig ist, daß eben die problematischen Kinder welcher Art auch immer in Gemeinschaften mit möglichst vielen normalen zusammen unterrichtet werden - dann wirkt das soziale Vorbild erzieherisch mehr, als jede Sondereinrichtung.

Viele Eltern von Behinderten und auch viele Lehrer haben durch ihr Engagement gezeigt, wie es gehen kann. Wir müssen aber noch viel tun, um die Erkenntnisse zum akzeptierten Konsens werden zu lassen. Es dürfte noch 1 - 2 Generationen dauern...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2017, 12:37   #662
Schwarzfahrer
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Beiträge: 7.535
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
. Ich finde es viel besser, wenn man als die notwendigen Bedürfnisse der einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen kann, wenn diese halt besondere Bedürfnisse, die eine besondere Ausbildung erfordern, haben. Und dies kann im Regelunterricht unter normalen oben geschilderten Umständen derzeit nicht erfolgen.
Richtig bis auf den letzten Satz. Zu den besonderen Bedürfnissen gehört zuallerest eine Ertüchtigung zum Alltagsleben, Zurechtkommen in der normalen Welt, mit normalen Mitmenschen. Das lernt man nie in einer isolierten Einrichtung. Alles andere an besonderem Förderbedarf kann man in die Regelschule reintragen. Was geändert werden muß ist der "Regelunterricht unter normalen oben geschilderten Umständen".

Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Besonders begabte Schüler werden ja auch im Rahmen von "besonderen" Schulen speziell gefördert. Und das findet keiner verwerflich?
Doch, ich. Aber diese Denkweise stellt das in Deutschland heilige dreigliedrige Schulsystem in Frage. Viele andere Länder bekommen diese Förderung auch in der Gemeinschaft hin. In meiner Schule in Ungarn wurden auch die paar weit herausragenden Schüler der Klasse (je nach Fach auch nicht immer die selben!) vom Lehrer mit Sonderaufgaben versorgt und gezielt betreut, ohne in eine getrennte Klasse oder gar Schule aufmachen zu müssen.
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Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2017, 12:47   #663
Nobodyknows
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Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Was haben die Entscheidungen von Konventionen mit der Auffassung von Rechtsstaatlichkeit zu tun?

Rechtsstaatlichkeit bedeutet, dass man geltendes Recht akzeptiert und sich danach ausrichtet. Man kann geltendes Recht aber durchaus fragwürdig halten.
Eben!
Du kannst als Privatperson geltendes Recht für fragwürdig halten und kannst dich für die Änderung einsetzen (Viel Erfolg dabei).
Aber Du und ein Staat haben geltendes Recht zu akzeptieren und der Artikel 24 der UN – Behindertenrechtskonvention ist da ziemlich unmissversändlich formuliert:

Die Vertragstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen
auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage
der Chancengleicheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein
integratives [inklusivens] Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges
Lernen...
Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher, dass
a) Menschen mit Behinderung nicht aufgrund von Behinderungen vom
allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden und dass Kinder
mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom
unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom
Besuch weiterführender Schulen ausgeschlossen werden
;

b) Menschen mit Behinderung gleichberechtigt mit anderen in der
Gemeinschaft, in der sie leben, Zugang zu einem integrativen
[inklusiven], hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an
Grundschulen und weiterführenden Schulen haben
;

c) angemessene Vorkehrungen für die Bedürfnisse des einzelnen
getroffen werden;

d) Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemeinen
Bildungssystems
die notwendige Unterstützung geleistet wird, um ihre
erfolgreiche Bildung zu erleichtern..."

Gruß
N.
Nobodyknows ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2017, 12:56   #664
Schwarzfahrer
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Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.535
Zitat:
Zitat von Nobodyknows Beitrag anzeigen
Eben!
Du kannst als Privatperson geltendes Recht für fragwürdig halten und kannst dich für die Änderung einsetzen (Viel Erfolg dabei).
Aber Du und ein Staat haben geltendes Recht zu akzeptieren
Vollkommen richtig, danke fürs Zitat. Allerdings könnte der Gesetzgeber auch mehr dafür tun, daß die Akzeptanz dieses geltenden Rechts steigt, und zwar durch Aufklärung darüber, was die Anliegen der betroffenen behinderten Menschen sind. Ich fürchte aber, daß die Sachkompetenz der meisten Politiker auf diesem Gebiet auch mäßig sein dürfte, außer er hat persönliche Erfahrung damit. Vielleicht müßte man einen ähnlichen Aufklärungsaufwand betreiben, wie z.B. bei AIDS jahrelang betrieben wurde, auch und vor allem um unbegründete Ängste zu nehmen; es sind schließlich viel mehr Menschen betroffen.
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