Nein, diese zwei Autoritäten meinte ich nicht. Es ging um die Aussage: „Die Bibel ist von göttlicher Urheberschaft.“ Sowohl wer diese Aussage bejaht als auch wer sie verneint, tut dieses nicht aus einer tieferen Einsicht oder Erkenntnis, sondern mit der Autorität seines jeweiligen Werturteils.
Wer diesen Satz für eine Tatsachenbehauptung hält, unterliegt einem Aberglauben, egal ob er ihn bejaht oder verneint.
Du sagst, weder die Wissenschaft noch die Gläubigen hätten eine "tiefere Einsicht" in die Urheberschaft der Bibel. Das stimmt nicht, denn teilweise wissen wir, wer bestimmte Teile der Bibel geschrieben hat. Es ist also nicht zutreffend, dass wir nur auf irgendwelche Vorurteile zurückfallen würden.
Die Bibel wurde mangels Druckerpresse von Mönchen von Hand kopiert. Dabei wurde sie den Erfordernissen der jeweiligen Gemeinden angepasst, d.h. bestimmte Vorschriften tauchten plötzlich auf, die dem Gemeindevorsteher gerade genehm waren. Diese Version der Bibel wurde dann nur in dieser Gemeinde verwendet. Deswegen können wir durch Vergleich mit anderen Bibeln feststellen, wann (und von welcher Gemeinde oder welchem Kloster) etwas hinzugefügt wurde.
Auch bei den zahlreichen Übersetzungen wurden bestimmte Begriffe gewählt, Verse weggelassen, neue hinzugefügt, und so weiter. Vom Markus-Evangelium existieren mehrere unterschiedliche Schlusskapitel, die von Mönchen hinzugedichtet wurden, weil die originale Version irgendwann nicht mehr zum damaligen Glauben passte. Gute Bibeln enthalten bis heute alle Versionen. Gott hat sicherlich nicht mehrere Versionen seines eigenen Todes geschrieben.
Außerdem ist der Bibelkanon unstrittig von Menschen zusammengestellt worden.
Die Frage, ob Gott die Bibel vom Himmel herunter geworfen hat, ist eindeutig beantwortet. Es ist also nicht zutreffend, dass es darüber keine Erkenntnis gäbe.
...
Aber was ist Deine Position? Soll man der Bibel folgen oder nicht? Folgst Du ihr? Kann sich die Kirche auf die Bibel berufen, wenn sie die Heirat von Homosexuellen ablehnt?
Du beschreibst wieder nur Fragen. Wo sind die Antworten?
Siehst Du, darauf will ich ja hinaus: Jede Position im Zusammenhang mit der Religion beruht letztendlich auf einem Werturteil. Aber darum ist es auch relativ uninteressant, welches meine Position ist. Ich kann und will nämlich hier gar niemandem vorschreiben irgendeinem bestimmten Werturteil zu folgen. Höchstens könnte ich zu dieser Maxime raten:„prüfet aber alles, und das Gute behaltet.“
Wenn die Kirche die Heirat von Homosexuellen ablehnen will, kann sie sich bestimmt, auf die Bibel berufen. Sie könnte es aber auch ablehnen, ohne das zu tun. Oder sie könnte ihre Meinung ändern und sich immer noch auf die Bibel berufen.
Siehst Du, darauf will ich ja hinaus: Jede Position im Zusammenhang mit der Religion beruht letztendlich auf einem Werturteil.
"Die Erde wurde zuerst geschaffen, danach die Sonne, danach die Sterne."
Ändert sich der Sachverhalt, wenn ich mein Wertesystem eines Tages ändere? Oder ist die Entstehung der Planeten und Gestirne davon unabhängig? Wäre der obige Satz unter bestimmten Umständen zutreffend?
Was ist Deine Position dazu?
Wie lässt sich Deine gesamte These falsifizieren? Ich habe den Eindruck, Du hängst einer nicht falsifizierbaren These an.
"Die Erde wurde zuerst geschaffen, danach die Sonne, danach die Sterne."
...
Was ist Deine Position dazu?
Wie lässt sich Deine gesamte These falsifizieren?
Meine Position dazu habe ich ja jetzt schon mehrmals wiederholt. Bitte nachlesen! Dabei handelt es sich aber nicht um eine Position, die etwas mit Religion zu tun hätte.
Meine Position dazu habe ich ja jetzt schon mehrmals wiederholt. Bitte nachlesen! Dabei handelt es sich aber nicht um eine Position, die etwas mit Religion zu tun hätte.
Und welche These möchstest Du falsifizieren?
Ich würde gerne wissen, ob Du dieser Behauptung zustimmst: "Die Erde wurde zuerst geschaffen, danach die Sonne, danach die Sterne."
Ändert sich der Sachverhalt mit der Erde, wenn ich mein Wertesystem eines Tages ändere? Oder ist die Entstehung der Planeten und Gestirne davon unabhängig?
Ich würde sagen, es ist davon unabhängig, also nicht relativ zu einem Wertesystem. Den Sternen ist unser Wertesystem egal.
Weiterhin würde ich gerne wissen, wie sich Deine Theorie der Sprachlogik usw. falsifizieren lässt. Denn ich vermute, dass Deine These, nichts wäre konkret greifbar und alles wäre relativ, einen Haken hat. Falls Du sagst, sie hätte keinen Haken, würden das mein Misstrauen weiter anstacheln.