Zitat:
Zitat von Raimund
P.S.: Ja, Frontalunterricht wird tatsächlich nicht gerne in der Ausbildung gesehen, aber in der späteren Praxis dann oft durchgeführt (weil es nicht anders geht!). Das Wort Kompetenzen halte ich für eine hohle Phrase, die vorgibt, dass ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass diese Kompetenzen von den SuS nie erreicht werden.
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Hab das Gegenteil erlebt, obwohl ich (und wohl die meisten Schüler ab spätestens Oberstufe) mir mehr Frontalunterricht gewünscht hätte.
Nach ein paar Stunden Schule, will man manchmal einfach nur noch den Stoff schnell durchkriegen. Man will sich nicht dauernd anhören müssen wie wenig Zeit doch da ist, aber im nächsten Moment die nächste Gruppenarbeit angekündigt bekommen.
Oder Gruppenpuzzle...wenn ich das Wort schon gehört hab, hät ich kotzen können.
Die ganzen Gruppendinger setzen nämlich voraus, dass jeder gut mitarbeitet. Das ist aber nie der Fall. So ist es dann für den Einzelnen, der den ganzen Stoff und nicht nur einen Bruchteil lernen will/muss mehr Aufwand, als wenn das ganze einfach in Frontalunterricht rübergebracht worden wäre.
Leider setzt Frontalunterricht voraus, das ein Lehrer gut erklären kann. Leider kann das auch nur ein kleiner Teil der Lehrer. Manchmal glaube ich vor lauter pädagogischen Spielchen, geht die Fähigkeit Dinge normal zu erklären verloren.
Nicht falsch verstehen: manchmal sind Gruppenarbeiten angebracht und manchmal machen aus Planspiele etc. Sinn. Aber eben nicht immer. Und schon gar nicht unter Zeitdruck.
Den besten Unterricht hat mein Informatiklehrer gemacht:
15-30 Minuten (gut!!) erklären, Zwischenfragen immer erlaubt.
Danach Übungen mit steigendem Schwierigkeitsgrad für die restliche Doppelstunde.
Währenddessen immer die Möglichkeit sich untereinander zu helfen. Also keine strikte Einzelarbeit, aber auch keine strikte Gruppenarbeit.
Bei diesem Lehrer (auch Mathelehrer) schreiben Leute zweistellig in Mathe, die vorher auf 5 standen. Simple Unterrichtsmethode, aber kaum einer wendet sie an. Entweder es sind nur komische Spielchen, es macht keiner mit, es ist Frontalunterricht ohne Chancen Fragen zu stellen, der Lehrer kann beim Besten Willen nicht erklären, oder was weiß ich...
Bevor man anfängt an den Unterrichtsmethoden zu arbeiten, sollte einfach der Stoff gekürzt werden/wieder G9 eingeführt werden. Und das bundesweit. Dann noch ein sinnvolles Wahlsystem in der Oberstufe, bei dem man auch die Chance hat Abi in den Fächern zu schreiben, die einem liegen. Bestenfalls darf man dann noch Dinge wie BK und Sport im Abizeugnis streichen lassen. (Was soll denn die Regelung in BW, dass man nicht alle Halbjahre Sport/BK streichen lassen kann, wenn man genug Fächer hat? Wenn ichs schon nicht abwählen kann?!)
Sollten meiner Meinung nach auch keine Fächer sein, in denen die Noten im Vordergrund stehen. Wenn ich nicht malen kann/nicht kreativ bin, dann ist das so. Und wenn ich nicht mit komischen Bällen oder Bändern tanzen kann, hab ich in meiner Zukunft auch nichts verloren. Das die Fächer n sinnvoller Ausgleich zum Schulalltag sein können, das bezweifle ich gar nicht. Aber in jedem Fach den Leistungsgedanken in den Vordergrund zu stellen ist purer Schwachsinn. Auch Klausuren in Sport...die haben bei uns irgendwas in Richtung 1/4 der Note gezählt und hatten einen Lernaufwand, der höher war als für ne anständige Bio 4-stündig Klausur. Das ist doch kein angemessenes Verhältnis?
Wenn das geschehen ist, kann man sich Gedanken über die Unterrichtsmethoden machen. Denn dann ist auch ein Arbeiten ohne Zeitdruck möglich.