War schon eine witzige Sache als die vom Kölntriathlon auf die Idee kamen eine Kombinationswertung aus Smart (etwas längerer Sprint) mit (0,7/24/7) und der Langdistanz (3,8/180/42) anboten. Verrückt wie ich bin direkt bei der Anmeldung das Kreuzchen bei „extreme“ gemacht wie die Kölner diese Wertung genannt haben. Na so schlimm kann´s ja nicht sein einen Kurzen am Tag vor einer Langdistanz zu machen.
Na denn, nach einem Sommer mit zwar nicht so umfangreichen aber dennoch gut gelaufenem Training stand ich am Samstag Mittag in Köln um für die Smartdistanz einzuchecken. Hmm, ganz schön windig. Egal morgen wird´s hoffentlich besser. Also alles vorbereitet und rein ins kalte Wasser. Ok, wie schnell geht man die jetzt an? Zuviel Körner will man vor der Langdistanz nicht verschießen, aber auch nicht zu viel Zeit verlieren. Hab das Ganze dann etwa im gleichen Tempo durchgezogen wie ich es für den Tag drauf auch geplant habe. 11:28 Schwimmen – passt noch. 46:14 Radzeit – puh, der Wind ist verflucht anstrengend. Laufen 34:38 – klein bisschen schneller als geplant. Egal, fühlte sich sehr locker an und hat Spaß gemacht. Mit 1:32:22 Endzeit sogar 61. Von 450 gestarteten geworden. Hätte nie gedacht so weit vorne zu landen.
Ok, soweit so gut. Hinterher schön über das Buffet herfallen und die Speicher schnell wieder für den Tag drauf füllen.
Und dann war es auch schon Sonntag morgen. Aufgestanden, rausgeguckt – auszuschneuzenden schon wieder so ein dämlicher Wind. Egal, Frühstück und wieder ab nach Köln. Warum schlaf ich nur so lange – 5 Uhr aufstehen ist doch etwas knapp wenn man 45min bis Köln fahren muss. 6:35 zeigte die Uhr als ich endlich da war. Jetzt aber fix. War aber glücklicherweise kein Problem da ja vom Vortag noch alles fertig in der Wechselzone lag. Nochmal Luft kontrolliert, Neo an, … die Uhr zeigt 6:57. Schnell ins Wasser.
…
7:04 Uhr: Durchsage, der Start erfolgt in 6min?!? Nee, oder? Geht das nicht pünktlich? Also noch ein paar Mal hin und her geschwommen um nicht kalt zu werden. In meiner Ecke ein paar Staffelschwimmer die sich über ihre Zeiten unterhielten. „56-58min“ – prima, da häng ich mich doch gleich mal in den Wasserschatten. Startschuss. Ui, geht ja locker da mitzuhalten, dann geht die Planung mit unter 1h Schwimmzeit ja auf. An der Wende auf die Uhr geguckt: 32:14

ey, so wird das aber nichts mit 56min. Also überholt und das Tempo forciert. Mit 1:01:01 nur knapp überm Traumziel aus dem Wasser gestiegen.
Und dann ging´s zum Radfahren – oder was schief gehen kann geht schief.
Der erste Busch ist meiner, wohl zu viel Wasser geschluckt. Reisverschluss vom Einteiler aufgemacht – ahhhhhhhhhh, was ist den das für ein Sch…. – ich hatte den Knopf vom Reisverschluss in der Hand. Suuuper. Provisorisch dann mit einer Sicherheitsnadel von der Startnummer wieder zu gemacht und weiter geht´s. Man was ist ein offener Einteiler für ein Bremsfallschirm bei 6 Windstärken. Egal, bis zur 1. Verpflegungsstelle sieht der Schnitt trotzdem noch gut aus. Schön in Aeroposition und immer den anderen hinterher. Grober Fehler. Ganz grober Fehler. Auf einmal brüllte uns ein Streckenposten an „Was wollt ihr denn hier, hier seit ihr falsch“. Oh man, die Laune sank immer weiter in den Keller und gegen den Wind wieder zurück auf die richtige Radrunde. Den Deppen von Streckenposten

der uns (waren so 10-15 Radler) falsch geschickt hat noch „freundlich“ gegrüßt und weiter geht´s. Waren geschätzt runde 3km Umweg. Naja, Tempo ist noch ok bei dem Wind, wenn auch etwas langsamer als erhofft. Nach der ersten Runde (45km) war ich dank der Geschichte mit dem Einteiler, Wind und dem Umweg aber schon über 10min über meiner geplanten Zeit.
Also auf auf die zweite Runde. Gegen Ende der Runde bald aus der Kurve geflogen, der Hinterreifen hatte auf einmal ziemlich wenig Luft. Reifen kontrolliert, da war ein kleines Stück Draht drin. Die Gelegenheit mein neues Pannenspray auszuprobieren. Ausgepackt, in die Hocke – aua, auf einmal verkrampften beide Oberschenkel. Geht denn heute alles schief? Muss wohl. Nach ein paar Dehnübungen ging es dann auch weiter. Das Pannenspray hat gehalten, na immerhin etwas Positives auf der Radstrecke. Aber Spaß gemacht haben die letzten beiden Runden keine. Immer wenn ich mehr Druck machen wollte verkrampften die Oberschenkel erneut.
Ok, das war´s wohl für heute. Locker weiter und mit einer für mich elend langsamen Radzeit von 5:49:51 auf die Laufstrecke. Man was tut das Laufen weh mit derart verkrampften Oberschenkeln, auf den ersten Kilometern war ich kurz vor dem Aufgeben. Aber mit jedem Kilometer wurden die Beine lockerer und das Tempo höher. Ab km 5 immer um 5min/km gebraucht. Ey, der Wettkampf macht ja wieder Spaß. Man holt alle möglichen Leute wieder ein die einen auf dem Rad überholt haben. Super. Dann mal gerechnet. Bei dem Tempo – cool die 10:30 sind noch drin (bisherige Bestzeit 10:43). Also immer schön weiter. An der Rheinpromenade wurde es dann hart. Sowohl die Oberschenkel fingen an zu brennen wie auch der verfluchte Wind der genau von vorne kam. Das Tempo war nicht mehr zu halten und ich wurde runde 20 Sekunden pro Kilometer langsamer. Und bei km 41 dann die Brücke hoch, was für eine Quälerei.
Die Freude kam dann wieder im Zielkanal bei dem Blick auf die Uhr: 10:34:16. Trotz katastrophalem Radfahren meine alte Bestzeit um 9min unterboten.
Mit der Zeit war ich dann 59 in der Langdistanzwertung und mit einer Gesamtzeit von 12:06:38 6. In der „extreme“-Wertung. Klingt toll, oder? Bei 14 Startern aber gerade mal Mittelfeld. Da waren schon ein paar recht flotte Leute dabei. Mit dem 59 Platz bei der reinen Langdistanz von 261 gestarteten Männern sieht das schon besser aus.
Was wäre da noch drin gewesen wenn die Radstrecke ohne die Probleme ………………………
… Hmm, ich werde wohl im nächsten Jahr erneut starten müssen um das herauszufinden. Und ich bin froh trotz aller Probleme mit neuer Bestzeit gefinisht zu haben.
Gruß Meik