Wenn Du mal wieder in einer deutschen Buchhandlung bist, idealerweise Uni-Buchhandlung mit juristischer Fakultät, nimm Dir mal einen der beiden "Referenz"kommentare (Lackner/Kühl oder Thomas Fischer) und flieg mal über den §211 hinweg.
Jetzt haben sich noch 20Syrer in nem Bus gekloppt und dabei mit der Sohle vorraus in ein Kinderwagen in ein Kindergesicht getreten
... Ich bin sprachlos...
Was mir wirklich Angst macht sind nicht die Taten über die wir diskutieren sondern was dieser "Terror" mit uns anrichtet. Wie bereit wir sind alle unsere bisher als gut und richtig befundenen Grundsätze über Bord zu werfen.
Für viele die damit beruflich oder privat nicht so viel zu tun haben, mag es erschreckend sein, was für Taten jetzt in den Medien bundesweit berichtet werden. Für alle anderen muss man leider sagen, es hat sich nichts geändert. Solche Taten hat es vor den vielen Flüchtlingen des Jahres 2015 gegeben und sie wird es vermutlich und leider auch dann noch geben wenn diese Menschen völlig in unserer Gesellschaft integriert sind. Die Gefahr für jeden Einzelnen von uns Opfer einer Straftat zu werden hat sich nicht meßbar oder nachweisbar verändert. Was sich geändert hat ist die Wahrnehmung in der Gesellschaft. Die Tatverdächtigen die gesucht wurden und sich jetzt gestellt haben, werden aber in vielen Kommentaren schon jetzt als feststehende Täter angesehen. Bei mir kommt die Besorgnis auf, dass diese Tatverdächtigen nicht die Möglichkeit eines fairen Verfahrens haben, wie es vielleicht andere Tatverdächtige hätten. Nach Abschluss eines Verfahrens und wenn dieses rechtkräftig ist könnte man sich Gedanken machen was mit den dann festgestellten Tätern zu geschehen hat.
Unser Rechtssystem, unsere Gesellschaftordnung, der liberale Umgang der Menschen in diesem Lande miteinander, ist zu wichtig als das wir ihn für solche, zugegebenermassen schrecklichen Taten, aufgeben oder ändern sollten. Dazu gehört auch, dass wir solchen Tatverdächtigen die gleichen Rechte einräumen wie jedem anderen Menschen in diesem Lande. Im Artikel 1 des GG steht ausdrücklich die Würde des Menschen (damit sind alle Menschen gemeint) ist unantastbar.
Ja, das auszuhalten fällt manchmal schwer, ist angesichts solcher Taten fast nicht auszuhalten. Muss aber unser aller Bestreben sein um friedlich zusammen zu leben. Es stehen uns kein Vorverurteilungen zu, es ist unsere gesellschaftliche Pflicht jedem einzelnen die gleichen Rechte zu gewähren. Alles andere führt zur Anarchie.
Ja, das auszuhalten fällt manchmal schwer, ist angesichts solcher Taten fast nicht auszuhalten. Muss aber unser aller Bestreben sein um friedlich zusammen zu leben. Es stehen uns kein Vorverurteilungen zu, es ist unsere gesellschaftliche Pflicht jedem einzelnen die gleichen Rechte zu gewähren. Alles andere führt zur Anarchie.
Ich bin es leid gewisse Dinge auszuhalten und von Vorurteilen kann man kaum sprechen, wenn man erst nach den ganzen Einzelfällen Konsequenzen fordert.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen