Zitat:
Zitat von sybenwurz
Ich bin sicher, noam kann tagelang solche Geschichten erzählen...
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Also die Weihnachtszeit könnte ich locker mit Geschichten füllen. Um in Deutschland tatsächlich gleich in den Bau zu wandern, muss man sich wirklich schon gehörig dumm anstellen.
Es gibt in der Theorie auch sowas wie den bedingten Vorsatz. Nehmen wir mal zum Beispiel den aktuellen Fall aus Berlin, der gerade durch die Medien geht, wo der junge Mann das Mädel die Treppe heruntertritt. Warum wird hier nur wegen gefährlicher / schwerer Körperverletzung ermittelt und nicht wegen versuchtem Todschlag? Wenn man in so einer Situation so tritt, hängt die schwere der Verletzungen bis hin zum Versterben doch nur vom Zufall ab und das ist jedem Menschen absolut klar. Also nimmt der Täter den Tod des Opfers billigend in Kauf. Aber leider gibt es den bedingten Vorsatz nur in der Theorie. In der Praxis habe ich dessen Anwendung auch noch nie erlebt.
Fern ab von allen Lösungsvorschlägen für die Flüchtlingsfrage muss man vor allen dingen festhalten, dass gerade zu Beginn der Flüchtlingskrise politisch und medial aus welchen Gründen auch immer sehr viel falsch gemacht wurde. Die Medien haben es durch selektive Berichterstattung geschafft, bei einem großen Teil der Bevölkerung jegliches Vertrauen zu verspielt zu haben. Die verantwortlichen Politiker wollten oder konnten aus ihren Elfenbeintürmen ohne Anbindung an die Realität vieles nicht sehen. Man gewann den Eindruck, dass Entscheidungen erst überdacht wurden, wenn ein bestimmtes Klientel aufbegehrte und nicht nur der gemeine Pöbel (siehe Hamburg).
Es wäre allen sehr viel dienlicher gewesen deutlich objektiver zu berichten und durch die Politik entsprechend zu argumentieren. Ich habe ja nun durch meinen Job von Anfang an einen Einblick gerade in die Schattenseiten der Flüchtlingskrise bekommen, der dem "Normalbürger" verwehrt war und nur denen zugänglich war, die selber Opfer der Krise wurden. Diese Menschen wurden zu schnell mit ihren Bedenken in die rechte Ecke gestellt und mundtot gemacht. Und jetzt haben wir den Salat. Das Vertrauen in Politik und Medien ist vollkommen dahin bei großen Teilen des Stimmviehs und der allgemeine Umgang mit der AFD macht es nicht besser. Streng nach dem Motto "Wer einmal lügt (oder halt hier bewusst verschweigt), dem glaubt man nicht, auch wenn er mal die Wahrheit spricht."
ich glaube, dass die einzige Möglichkeit den Aufstieg der AFD zu stoppen für die etablierten darin liegt, sie als Partei auf Augenhöhe zu begreifen und ihr den Nimbus der "Wir gegen den Rest" zu nehmen. Ebenso muss man die Komfortzone der Macht verlassen und Fehler eingestehen und Entscheidungen argumentativ so zu begründen, dass alle diese Entscheidungen nachvollziehen können. Wenn man weiter vermittelt, dass der der die politische Meinung nicht teilt einfach nur zu blöd dafür ist, dann werden wir nächstes Jahr ein Debakel erleben.