so, Hirn wieder in Betrieb...
Wie viel Auswirkung hat die Wahl von Trump oder Clinton wirklich?
Man kann ja mal die Flughöhe erhöhen...
"Im Verlauf des letzten halben Jahrhunderts haben die Prozesse der Deregulierung, entstanden, gefördert und überwacht durch staatliche Regierungen, die sich freiwillig oder gezwungen der sogenannten "neoliberalen Revolution" angeschlossen haben, zu einer wachsenden Trennung von Macht (d.h. der Fähigkeit, Dinge durchzusetzen) und Politik (d.h. der Fähigkeit zu entscheiden, welche Dinge durchgesetzt werden müssen oder sollen) geführt. Viele Kräfte, die früher in den Grenzen des Nationalstaates zusammengehalten waren, haben sich in Luft aufgelöst und sind in das Niemandsland des "Raums der Ströme" geflohen (wie Manuel Castell die politikfreien Weiten getauft hat), wohingegen die Politk wie zuvor territorial fixiert und beschränkt geblieben ist. Ernsthaft der Macht beraubt und immer schwächer werdend, sind Regierungen gezwungen, Schritt für Schritt die Funktionen, die einstmals als natürliches und unveräußerliches Monopol der politischen Staatsorgane angesehen wurden, in die Obhut bereits "deregulierter" Marktkräfte zu geben, wodurch sie sie aus dem Reich politischer Verantwortlichkeit und Überwachung vertreiben. Dies hat einen schnellen Niedergang des öffentlichen Vertrauens in die Fähigkeit der Regierungen zur Folge, effektiv mit den Bedrohungen der existenziellen Lage ihrer Bürger umzugehen. Die Bürger glauben immer weniger, dass die Regierungen in der Lage sind, ihre Versprechen zu erfüllen."... "Wie groß auch immer die Distanz der nationalen Regierungen zwischen ihrer Souveränität de jure und ihrer Sourveränität de facto sein mag - gleichwohl sind sie alle gezwungen, lokale Lösungen für global erzeugte Probleme zu finden - eine Aufgabe, die weit über die Fähigkeit aller hinausgeht..." ... "Die Regierungen befinden sich ausserhalb Europas in einer Doppelbindung (national - global)....Freilich anders ist die Welt der Europäer ein drei, nicht ein zweistöckiges Gebäude. Zwischen den globalen Mächten und der nationalen Politik gibt es die Europäische Union. ...sie ist ein einzigartiges Laboratorium, in dem die Methoden, diesen Herausforderungen zu begegnen und die Probleme in Angriff zu nehmen, täglich geplant, debattiert und in der Praxis getestet werden...."
Worte von 2015 eines 92 jährigen "Europäers" der nicht bei der negativen Betrachtung stehen bleibt, sondern noch immer voller Erwartung nach vorne schaut mit Freude und Hoffnung auf gelebte Geschichte, die er in seinem Leben schon mehr als einmal erfahren hat. geboren in Posen1925, geflüchtet in die Sowjetunion, dort politischer Offizier, Agent des Militärischen Informationsdienstes, zurück nach Warschau an die Uni 1968 emigriert nach Israel und seit 1971 Prof in Leeds...
will sagen.. die Demokratie wie wir sie kennen schwindet. Die Menschen spüren das und brauchen dafür keine Uni. Sie wählen sich wie im Fall von England ihr "Commonwealth" zurück - ihre Nation. Sie wählen aus Protest AfD und wollen sagen - wir wollen unsere kulturellen Werte nicht verlieren. Sie wählen aus Protest gegen Korruption und Verarschung wie in den USA. Und sie wählen gleichzeitig, Microsoft, FB, Instagram, Apple.
Man kann sich nun ängstlich zurück ziehen und rumschimpfen oder versuchen mit zu gestalten. Es gibt einige die sagen wir befinden uns im Interregnum - das Alte ist tot, das Neue ist noch nicht geboren. Andere behaupten wir befinden uns einer der großen Revoltionen der Menschheitsgeschichte.
Was auch immer es sein wird - wir werden es nicht schaffen Lösungen zu finden, wenn es uns nur um unsere eigene finanzielle Sicherheit geht. Wir sind wunderbar zum reinen Konsumenten erzogen worden. Das abzuschütteln wäre ein Anfang, wenn wir dann auch noch die frei gewordene Zeit, in der wir uns nicht mit Konsumgütern und deren Erwerb und Preisvergleich beschäftigen müssen, dafür nutzen wieder selbständig anfangen würden zu denken - dann hätten wir echt einen großen Schritt in der Zivilisation der Menschheit gemacht -
.. ach man darf auch mal ein bisschen Träumen....
Aber für ne Analyse, was das Volk wirklich will und braucht reichts nicht (und wie man angemessen darauf reagiert).
Glaub' ich nicht. Die wissen das sehr wohl aber da gibt es halt ein paar Gruppierungen und Konzerne, die haben eine andere Meinung und arbeiten hart daran, diese in die Regierung zu bringen.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich habe hier nicht mitgelesen, da ich viel zu wenig Ahnung habe.
Vielleicht ist folgender Artikel für den ein oder anderen interessant: http://www.nachdenkseiten.de/?p=35733
Das deckt sich mit meiner Einschätzung. Ich habe aber natürlich auch das Problem, dass ich in meiner eigenen echo chamber gefangen bin, auch wenn ich mir größte Mühe gebe, für neue Ideen offen zu sein.
PS: Das muss ich noch reinflicken, weil es die Sache auf den Punkt bringt:
The Atlantic: "The press takes him literally, but not seriously; his supporters take him seriously, but not literally."
PPS: Wer 15 Minuten Zeit hat und sich einen Eindruck aus erster Hand verschaffen will, welchen Ton wir zu erwarten haben, sollte sich Trumps Rede nach dem Wahlsieg anschauen: Donald Trump's full victory speech
Glaub' ich nicht. Die wissen das sehr wohl aber da gibt es halt ein paar Gruppierungen und Konzerne, die haben eine andere Meinung und arbeiten hart daran, diese in die Regierung zu bringen.
Sofern diese Analysen jedoch vollständig sein sollten (also inkl. sinnvoller Lösungsvorschläge), sind die Reaktionen manchmal ziemlich behämmert. Weil wenn man sich dann wie von Dir beschrieben anderweitig lenken lässt und dann 20% AFD erntet (oder Trump), dann schaffen sie sich ja quasi selbst ab - und hätte das schon vorher gewusst. Wie man nämlich jetzt sieht, geht sowas nämlich manchmal schief.
Wenn ich jetzt grade die Statements deutscher Politiker höre... das ist nicht nur Sache der Politik, die 70-80% der deutschen Bevölkerung die für die deutschen Werte stehen müssen den Randgruppen entschiedender entgegentreten... ja, bestimmt, aber jetzt setzt da grade einer fort, die deutsche Politik hätte da in der Vergangenheit schon viel gemacht und wäre da ganz weit vorne - um dann auf die Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa zu verweisen. Ne, ich glaube die haben es noch nicht begriffen. Und ich vermute ganz dringend, dass die, die man jetzt als Randgruppe bezeichnet, das garnicht komisch finden. Zumal sie jetzt ja demonstiert bekommen, dass so ein abstrafen der Etablierten sogar funktionieren kann. Das nach der Wahl dann diese protestgewählten Politiker das Schicksal eines Landes bestimmen sollen, macht mir persönlich Angst.
Wenn ich da so recht drüber nachdenke, finde ich einen Trump, der immerhin mal ein milliardenschweres Unternehmen geleitet hat garnicht mehr so schlimm. Ob einige derer die da in D populistisch unterwegs sind dazu in der Lage wären, kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn ich da so recht drüber nachdenke, finde ich einen Trump, der immerhin mal ein milliardenschweres Unternehmen geleitet hat garnicht mehr so schlimm. Ob einige derer die da in D populistisch unterwegs sind dazu in der Lage wären, kann ich mir nicht vorstellen.
Sehe das auch so, keko hatte das ja schon ähnlich formuliert. Bei Trump sehe ich eine gewisse Chance darin, dass eben wirklich mal jemand Dinge anders anpacken kann, einfach weil er nicht schon sein halbes Leben in den Mühlen der Politik unterwegs ist. (ich kann aber auch nicht verhehlen, dass ich ihn - wie wohl die meisten - für einen arroganten, unkontrollierten Egomanen halte, was sicher nicht immer hilfreich ist, wenn man mit anderen Parteien Kompromisse aushandeln muss...)
Bei den von Storchs, Gaulands und von Petrys, die da bei uns aufschlagen werden - in welcher Größenordnung muss man wohl noch sehen... - sehe ich da weniger Chancen aber ähnlich viele Bedenken. Insofern hoffe ich mal, dass sich der Trittbrettfahreffekt in Grenzen hält und die Bevölkerung bei uns nächstes die Dringlichkeit begreift...
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Wenn ich da so recht drüber nachdenke, finde ich einen Trump, der immerhin mal ein milliardenschweres Unternehmen geleitet hat garnicht mehr so schlimm. Ob einige derer die da in D populistisch unterwegs sind dazu in der Lage wären, kann ich mir nicht vorstellen.
Von Trump als Immo-Unternehmer sowie Vermarkter der Marke "Trump" in den Medien ist nachweislich bekannt, dass er es geschafft hat, über Jahrzehnte keine Steuern zu zahlen. Und als Präsident wird er vor allem seine Schicht (Milliardäre und Unternehmen) bedienen. Er plant interessenbedingt Steuerleichterungen für Unternehmen (Körperschaftssteuer) und Reiche (Senkung des Spitzensteuersatzes) in beträchtlichem Umfang, die Verringerung der Erbschaftssteuer und die Streichung der Gesundheitsreform. Die AFD hat ebenfalls ähnlich asoziale Forderungen im Programm.
Sehe das auch so, keko hatte das ja schon ähnlich formuliert. Bei Trump sehe ich eine gewisse Chance darin, dass eben wirklich mal jemand Dinge anders anpacken kann, einfach weil er nicht schon sein halbes Leben in den Mühlen der Politik unterwegs ist. (ich kann aber auch nicht verhehlen, dass ich ihn - wie wohl die meisten - für einen arroganten, unkontrollierten Egomanen halte, was sicher nicht immer hilfreich ist, wenn man mit anderen Parteien Kompromisse aushandeln muss...)
Bei den von Storchs, Gaulands und von Petrys, die da bei uns aufschlagen werden - in welcher Größenordnung muss man wohl noch sehen... - sehe ich da weniger Chancen aber ähnlich viele Bedenken. Insofern hoffe ich mal, dass sich der Trittbrettfahreffekt in Grenzen hält und die Bevölkerung bei uns nächstes die Dringlichkeit begreift...
Meine Frau hat viele Jahre in den USA gelebt und hat noch einige Verwandte dort (sog. Minderheiten), die allesamt Trump unterstützen. Die Clintons haben bei einigen einfach völlig versch..... Bei Trump hat man zumindest noch die Hoffnung, dass er frischen Wind bringt. We will see....
http://www.faz.net/aktuell/politik/i...-14521198.html
"Als Ursache des zunehmenden Populismus nannte Schäuble auch, „dass die Eliten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht immer ein gutes Bild“ abgeben würden. Zudem seien Entscheidungsprozesse häufig kaum noch nachvollziehbar. Der Minister forderte: „Jeder muss bereit sein dazuzulernen. Wenn wir für die Perspektive des anderen und fürs Umdenken offen sind, hat es der demagogische Populismus schwer.“