Die längste Nacht ist vorbei. Hier meine Gedanken zum Wahlausgang:
Trump hat sich durchgesetzt gegen den Widerstand der gegnerischen Partei, der eigenen Partei, der Wirtschaft, der etablierten Massenmedien, der Minderheitenverbände. Trump hat den American Dream wiederbelebt und mit einer Truppe politischer Amateure die Wahl zum höchsten Amt gewonnen. Die Botschaft der Wähler ist glasklar: Egal was kommt, "weiter so" geht nicht. Die Leute haben genug vom System, von den politischen Dynastien, den Hinterzimmerdeals. Das Wahlvieh, das zweimal dem ersten schwarzen Präsidenten die Macht in die Hand gegeben hat, hat sich dieses Mal nicht einlullen lassen und dem Schlachter die Stirn gezeigt.
Ich sehe die Wahl Trumps als Chance für den Frieden und die Renovierung der verkrusteten, korrupten amerikanischen Politik. Dieser verzweifelte, zornige Aufschrei der Wähler - und nichts anderes ist dieses Resultat - war nicht zu überhören. Was die Medien weltweit als Skrupellosigkeit identifizierten, sahen die Trump-Anhänger als Furchtlosigkeit, die sie von einem Anführer erwarten. Seine Wähler sind die Pioniere der Neuzeit; sie scheuen nicht das Risiko, einer alten hoffnungsleeren Welt den Rücken zu kehren ums ins Unbekannte aufzubrechen, auch wenn sie Angst davor haben.
Vielleicht wird der Saulus zum Paulus und ein ungehobelter Randalierer wie Trump wird der Lieferant von hope und change, die in Obamas Drohnenkriegen auf der Strecke blieben. Trump ist niemandem einen Gefallen schuldig und die Erwartungen an ihn sind so niedrig, dass er es nur besser machen kann.
Ich kann nicht in die Zukunft sehen und wenn es dumm läuft liege ich komplett falsch. Aber ich habe, was die Aussicht auf Frieden angeht, viel mehr Zuversicht als ich unter einer Kriegspräsidentin Clinton gehabt hätte. Ihre Versuche, die Wahl mit der Rhetorik des kalten Krieges und Hetze gegen Russland zu gewinnen sind kläglich gescheitert.
Und wenn nun tatsächlich alle das Land verlassen, die es großmäulig angekündigt haben, dann muss er vielleicht auch bei den Immigranten nicht mehr so hart durchgreifen, weil jede Menge Jobs frei geworden sind.
Ich will auch meinen ursprünglichen Punkt noch einmal plakativ aufgreifen: Stellt Euch einfach mal vor, Ihr hättet kein Radio, keinen Fernseher, kein Internet. Dann geht in einem Jahr mal raus auf die Straße und schaut nach, was genau sich verändert hat, dadurch dass Trump zum Präsidenten gewählt wurde.
Der Fußweg in das Weisse Haus heisst jetzt Trumpelpfad
Ja. George W. hat den Untergang eingeleitet und Donald Trampel wird ihn vollenden. Aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
(Ich frage mich allerdingswirklich, wie dieser Mann America wieder Great machen will. Zum Kontinent Amerika gehören ja auch Länder wie Venezuela. Und natürlich Mexico.)
Grüsse aus der Mittagspause, hauptsache das Essen schmeckt!
Du meinst also die Amerikaner werden bei uns nichts mehr kaufen, nur weil Donald an die Macht kommt?
Bisserl weniger Polemik wäre hilfreich. Das Thema Arbeitsplatz-Beschaffung hat Trump (u.a.) als Kernziel in Wahlkampfauftritten genannt - wenn er die protektionistischen Maßnahmen, mit denen gerechnet wird, und gegen die es Dank der Mehrheiten in Senat und Repräsentantenhaus nur niedrige Hürden gibt, umsetzt, werden die Amis deswegen bei uns spürbar weniger kaufen.
Zitat:
Zitat von MattF
Clinton ist eine bekannte Kriegstreiberin. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass sie die Russen angegriffen hätte, aber im nahen Osten wäre weiter provoziert und eingegriffen worden.
Mehr Kriegstreiberin als Trump? Ein paar Zitate von Trump dazu:
„Der IS verdient sein Geld mit Öl. Ich werde allen Mist aus ihnen herausbomben, Pipelines und Raffinerien in die Luft jagen.“
„Ich werde unser Militär so groß, so mächtig und so stark machen, dass sich niemand mit uns anlegt.“
„Wir werden den Islamischen Staat loswerden. Wir werden ihn schnell loswerden.“
„Die andere Sache mit den Terroristen ist die, dass man ihre Familien ausschalten muss, wenn man sie zu fassen bekommt.“
Zitat:
Zitat von MattF
Bin mal wirklich gespannt, was Trump aussenpolitisch machen wird.
Seine ersten Gratulanten hießen z.B. Putin, Le Pen, von Storch, ...
Noch Fragen?
Die längste Nacht ist vorbei. Hier meine Gedanken zum Wahlausgang:
Trump hat sich durchgesetzt gegen den Widerstand der gegnerischen Partei, der eigenen Partei, der Wirtschaft, der etablierten Massenmedien, der Minderheitenverbände. Trump hat den American Dream wiederbelebt und mit einer Truppe politischer Amateure die Wahl zum höchsten Amt gewonnen. Die Botschaft der Wähler ist glasklar: Egal was kommt, "weiter so" geht nicht. Die Leute haben genug vom System, von den politischen Dynastien, den Hinterzimmerdeals. Das Wahlvieh, das zweimal dem ersten schwarzen Präsidenten die Macht in die Hand gegeben hat, hat sich dieses Mal nicht einlullen lassen und dem Schlachter die Stirn gezeigt.
Ich sehe die Wahl Trumps als Chance für den Frieden und die Renovierung der verkrusteten, korrupten amerikanischen Politik. Dieser verzweifelte, zornige Aufschrei der Wähler - und nichts anderes ist dieses Resultat - war nicht zu überhören. Was die Medien weltweit als Skrupellosigkeit identifizierten, sahen die Trump-Anhänger als Furchtlosigkeit, die sie von einem Anführer erwarten. Seine Wähler sind die Pioniere der Neuzeit; sie scheuen nicht das Risiko, einer alten hoffnungsleeren Welt den Rücken zu kehren ums ins Unbekannte aufzubrechen, auch wenn sie Angst davor haben.
Vielleicht wird der Saulus zum Paulus und ein ungehobelter Randalierer wie Trump wird der Lieferant von hope und change, die in Obamas Drohnenkriegen auf der Strecke blieben. Trump ist niemandem einen Gefallen schuldig und die Erwartungen an ihn sind so niedrig, dass er es nur besser machen kann.
Ich kann nicht in die Zukunft sehen und wenn es dumm läuft liege ich komplett falsch. Aber ich habe, was die Aussicht auf Frieden angeht, viel mehr Zuversicht als ich unter einer Kriegspräsidentin Clinton gehabt hätte. Ihre Versuche, die Wahl mit der Rhetorik des kalten Krieges und Hetze gegen Russland zu gewinnen sind kläglich gescheitert.
Und wenn nun tatsächlich alle das Land verlassen, die es großmäulig angekündigt haben, dann muss er vielleicht auch bei den Immigranten nicht mehr so hart durchgreifen, weil jede Menge Jobs frei geworden sind.
Ich will auch meinen ursprünglichen Punkt noch einmal plakativ aufgreifen: Stellt Euch einfach mal vor, Ihr hättet kein Radio, keinen Fernseher, kein Internet. Dann geht in einem Jahr mal raus auf die Straße und schaut nach, was genau sich verändert hat, dadurch dass Trump zum Präsidenten gewählt wurde.
Deinen Standpunkt respektiere ich, kann ihn aber beim besten Willen und größtmöglicher Empathie nicht nachvollziehen.
Glaubst Du ernsthaft, ein 70-Jähriger Narziss und Ego-Shooter kann sich vom Saulus zum Paulus wandeln?
Ich hoffe einfach nur, dass es genügend Regulative in Kongress und Repräsentantenhaus gibt. Aber meine Hoffnung hat mich schon bei der Kandidaten-Kür und jetzt bei der Wahl im Stich gelassen.
Nun ja, beeinflussen können wir da ja nix, insofern bleibt uns, dem jetzt folgenden Feldversuch möglichst gelassen zuzuschauen.
Mehr Kriegstreiberin als Trump? Ein paar Zitate von Trump dazu:
„Der IS verdient sein Geld mit Öl. Ich werde allen Mist aus ihnen herausbomben, Pipelines und Raffinerien in die Luft jagen.“
„Ich werde unser Militär so groß, so mächtig und so stark machen, dass sich niemand mit uns anlegt.“
„Wir werden den Islamischen Staat loswerden. Wir werden ihn schnell loswerden.“
„Die andere Sache mit den Terroristen ist die, dass man ihre Familien ausschalten muss, wenn man sie zu fassen bekommt.“
Clinton hat es aber schon bewiesen, dass sie Killery ist, bei Trump steht es noch aus.
Natürlich halte ich ihn für einen Spinner.
Hillary Clinton hat uns aber z.b. das Chaos in Nordafrika eingebrockt, dass die EU (und insbesonder Deutschland, was gegen ein Eingreifen in Libyen war) jetzt auslöffeln darf.
Ihre Präsidentschaft wäre keinesfalls harmlos. Sie setzt ganz eindeutig auf militärische/gewaltsame Lösungen.
Ich will auch meinen ursprünglichen Punkt noch einmal plakativ aufgreifen: Stellt Euch einfach mal vor, Ihr hättet kein Radio, keinen Fernseher, kein Internet. Dann geht in einem Jahr mal raus auf die Straße und schaut nach, was genau sich verändert hat, dadurch dass Trump zum Präsidenten gewählt wurde.
Und was hat sich geändert durch den Flüchtlingsansturm vor 1 Jahre. Durch 1 Millon Flüchtlinge? Auch nix, zumindest nocht auf der Straße wo ich so lang laufe.
Deinen Standpunkt respektiere ich, kann ihn aber beim besten Willen und größtmöglicher Empathie nicht nachvollziehen.
Danke. Story of my life.
Zitat:
Zitat von zappa
Glaubst Du ernsthaft, ein 70-Jähriger Narziss und Ego-Shooter kann sich vom Saulus zum Paulus wandeln?
Ernsthaft: Ich spekuliere darauf, dass viele seiner radikalen Aussagen reine Taktik sind. Auch ein Trump wird als Realpolitiker nicht das umsetzen, womit er im Wahlkampf Stimmen gesammelt hat. Auf jeden Fall ist sein Wandel zum Besseren (oder nicht ganz so Schlechten) wahrscheinlicher als dass Hillary Clinton uns den Weltfrieden gebracht hätte.
Ich bin aber auch etwas erleichtert, dass ich in dieser Wahl keine Stimme hatte.
Weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass Bernie Sanders die Nominierung der Demokraten gewinnt, hatte ich mir vorher keine Gedanken darüber gemacht: Im Nachhinein bin ich der Meinung, er hätte gegen Trump eine bessere Siegchance gehabt. In meinen Augen war er der Einzige, den man halbwegs guten Gewissens hätte wählen können.