Du sagst, ich würde Toleranz und Liberalismus einfordern, ohne selbst tolerant oder liberal zu sein. Das geht jedoch an meinem tatsächlichen Standpunkt vorbei, deshalb hier eine knappe Erläuterung:
Die Homo-Ehe ist für mich keine Frage der Toleranz. Ebensowenig ist das Recht der Frauen, sich an demokratischen Wahlen beteiligen zu dürfen, eine Frage unserer Toleranz. Es kann den Frauen vollkommen egal sein, ob die Männer das Frauenwahlrecht zu tolerieren gedenken oder nicht. Die Sklaverei wurde nicht abgeschafft, weil die Menschen "tolerant" gegenüber Schwarzen geworden wären, oder in der Folge einer liberaleren Lebenseinstellung der Gesellschaft. Nicht die Toleranz und der Liberalismus spielen hier die entscheidende Rolle. Sondern, eine Ebene tiefer, die Einsicht von der Gleichheit aller Menschen im Sinne der Menschenrechte. Sie umfasst Frauen, Schwarze, homosexuelle Menschen etc. genauso wie alle anderen.
Menschenrechte sind unveräußerlich, können also weder gewährt noch entzogen werden. Das zeigt, dass meine Toleranz oder Liberalität hier nicht gefragt ist. Ob die Meinung der Pariser Demonstranten gefragt ist, darüber scheinen wir unterschiedlicher Ansicht zu sein.
Was du wieder für Geschütze auffährst...
Sklavereit war millionenfacher Mord und Ausbeutung. Hier geht es darum, ob ein paar Homosexuelle in einem Wohlstandsland heiraten dürfen oder nicht. Sie haben doch längst alle Menschenrechte.
Ich sehe hier keinen Zusammenhang zur ursprünglichen Frage der Eheschließung von gleichgeschlechtlichen Paaren.
Da ich momentan... nun ja... nicht zu hause bin, muss ich Dich also leider vertrösten. Vielleicht sollte ich zum Thema "Willenserklärung" noch erwähnen, dass es sich hier um einen Rechtsbegriff handelt, der bei Vertragsschluss notwendig ist. Er hat nichts zu tun mit der Frage, ob jemand etwas möchte oder seinen Willen mit Worten kund tut. "Ich will das Spielzeugauto haben" ist eine Willenserklärung. Die ist jedoch bei einem Minderjährigen nicht rechtlich bindend.
Das nur als kurze Erläuterung, damit wir auch vom gleichen Sachverhalt reden.
"Ich will nicht, dass mir XY weh tut" ist ebenfalls eine Willensbekundung und hat aber nichts mit dem Abschluss eines (Ehe-) Vertrages zu tun.
Das ist mir schon klar - mir geht es um die Aussage (die Du ja auch gestützt hast), dass eine Homoehe auf mich keine Auswirkungen hat (stimmt) und auch nicht auf die Gesellschaft (kann sein, müsste man mal länger drüber nachdenken) und deswegen nicht abzulehnen sein. Das gleiche gilt in meinen Augen für Ehen von Minderjährigen (das Thema Willenserklärung außen vor gelassen) - schadet mir auch nicht, schadet der Gesellschaft nicht (unbedingt), trotzdem wäre ich dagegen.
Also bleibt die Frage, wo der Liberalismus endet.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Das ist mir schon klar - mir geht es um die Aussage (die Du ja auch gestützt hast), dass eine Homoehe auf mich keine Auswirkungen hat (stimmt) und auch nicht auf die Gesellschaft (kann sein, müsste man mal länger drüber nachdenken) und deswegen nicht abzulehnen sein. Das gleiche gilt in meinen Augen für Ehen von Minderjährigen (das Thema Willenserklärung außen vor gelassen) - schadet mir auch nicht, schadet der Gesellschaft nicht (unbedingt), trotzdem wäre ich dagegen.
Also bleibt die Frage, wo der Liberalismus endet.
Ich glaube, dass Du das Statement möglicherweise anders verstehst als ich. Deshalb müssen wir zunächst einmal klären, wie ich das Statement verstehe und unterstütze. Das Statement von Flaix bezieht sich konkret auf den einen Sachverhalt der Homo-Ehe. Das Statement auf andere Sachverhalte zu übertragen ist... nun ja... sorry... wie eine Falle, die sich nicht diskutieren lässt. Man kann doch nicht alle Themen in einen Topof werfen. Was also hat eine Kindsehe mit der Frage der Homo-Ehe zu tun? Ich finde da einfach keinen Zusammenhang, außer den Begriff "Ehe" hier zu verwenden. Zum Thema Homoehe vertrete ich persönlich eine liberale Ansicht. Würde ich diese Themen in einen Topf werfen, gäbe es schlicht kein Ergebnis. Es ist egal, was ich schreibe, egal welches Argument ich anbringe. Du wirst es immer künstlich erweitern auf andere Themenbereiche. Das wird am Ende zu keinem Ergebnis führen, außer dass mir die Lust an einer Diskussion ausgeht, weil sie nicht einmal mehr im Ansatz das Ausgangsthema streift. Es sei Dir gegönnt. Für den Fall, dass Du etwas zum Ursprungsthema beizutragen hast, bin ich ganz Ohr. Da setze ich mich gern mit Deinen Argumenten außeinander. So lange vertrete ich meine Ansicht zum Thema Homo-Ehe auch mit einem gewissen Nachdruck.
Falls Du mit Deiner Frage auf etwas anderes hinaus willst, verstehe ich das leider nicht, was Du meinst. Sorry.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Falls Du mit Deiner Frage auf etwas anderes hinaus willst, verstehe ich das leider nicht, was Du meinst. Sorry.
Steht doch am Ende meines Beitrags: wo endet Liberalität und wer definiert das?
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Hier geht es darum, ob ein paar Homosexuelle in einem Wohlstandsland heiraten dürfen oder nicht. Sie haben doch längst alle Menschenrechte.
So siehts aus.
Kurz und knapp.
Und ehrlich gesagt, was kümmern uns die Gesetze in Frankreich?
Die Menschenrechte sind in Deutschland als Grundrechte im GG verankert, Artikel 3 sagt hierzu: "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. ... Niemand darf wegen seines Geschlechtes benachteiligt oder bevorzugt werden."
In Bezug auf das Recht der Eheschließung mit sämtlichen Folgen, des Adoptionsrechts und einiger anderer eben ist dies in Deutschland - je nach sexueller Orientierung - nicht gegeben.
Ist ja auch nicht verwunderlich, denn es gibt im deutschen Familienrecht noch dutzende Baustellen, wo seit dem vorletzten Jahrhundert nur Flickwerk betrieben wurde.
Das Recht in Frankreich bildet - etwas stärker als in Deutschland - anstelle von Idealen aus dem 19. Jahrhundert die Realität ab. Wenn dort nun von zehntausend Menschen auf der Straße eine Rolle rückwärts gefordert wird, macht mich das durchaus betroffen.
Steht doch am Ende meines Beitrags: wo endet Liberalität und wer definiert das?
Die Frage werde ich Dir niemals zu DEINER Zufriedenheit beantworten können. Also... ich warte auf Argumente zum Thema. An Sonaten habe ich meine Podition klar formuliert.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Das ist mir schon klar - mir geht es um die Aussage (die Du ja auch gestützt hast), dass eine Homoehe auf mich keine Auswirkungen hat (stimmt) und auch nicht auf die Gesellschaft (kann sein, müsste man mal länger drüber nachdenken) und deswegen nicht abzulehnen sein. Das gleiche gilt in meinen Augen für Ehen von Minderjährigen (das Thema Willenserklärung außen vor gelassen) - schadet mir auch nicht, schadet der Gesellschaft nicht (unbedingt), trotzdem wäre ich dagegen.
Also bleibt die Frage, wo der Liberalismus endet.
Es schadet einer Gesellschaft sehr wohl wenn sie Kindesmissbrauch legalisiert oder duldet. Und zum Beispiel genau dort endet Liberalismus.
Über solche Sachen dachte man im Altertum teilweise anders, aber das gehört zum Wachstum einer Gesellschaft eben dazu.