Ja, es steht da nicht, weil es bis vor diesem Rennen selbstverständlich war.
Jo, aber du kannst halt schlecht jmd. juristisch verurteilen wenn's nirgendwo ein Gesetz dafür gibt... so ist es im Sport auch.
Und ob es dafür jetzt wirklich kein 'Gesetz' = Regel gab müssen wir wohl jetzt den Sportgerichten überlassen - aber über die 'Code of Conduct'-Frage lässt sich auch munter diskutieren.
Spannender wäre es wenn zeitnah noch nen WTS Rennen wäre, dann würde man vlt. mal wieder ein Paradebeispiel der 'Auge um Auge, Zahn ...'-Gesellschaft verfolgen dürfen ;-)
jan
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... und sicher nicht darum, jemanden auf dem Rad einen Berg hochzuschieben oder beim Laufen ins Ziel zu tragen oder zu schleppen.
Auch wenn es natürlich wegen Sitzposition usw. unrealistisch ist, aber wenn man die britische Argumentation konsequent weiterverfolgt, wäre selbst die Weitergabe des eigenen Rades erlaubt?
...Nebenbei sieht es krass aus, wie Alistair Jonny ins Ziel schubst (wohl in der absurden Annahme, dass dies für ein regelgerechtes Finishen nötig ist), und sich dann erst mal nicht mehr für ihn zu interessieren scheint.
Wenn er Johnny ins Ziel gezogen hätte , dann wäre ja Alistair zweiter und Johnny dritter geworden (unter der annahme, dass es zu keiner Disqualifikation kommt, mit der die fachkundigen britischen Reporter des Rennens im Live-Kommentar felsenfest gerechnet hatten) , d.h. dann hätte auch Mola einen Platz weiter hinten landen können, um trotzdem noch Weltmeister zu werden. deswegen musst er ihn ins Ziel schubsen
Alistair wusste ja noch nicht, wie der Spurt zwischen Bailey, Murray und Mola um Rang drei, vier und fünf ausgehen würde.
Auch wenn es natürlich wegen Sitzposition usw. unrealistisch ist, aber wenn man die britische Argumentation konsequent weiterverfolgt, wäre selbst die Weitergabe des eigenen Rades erlaubt?
Nein, die zulässige Weitergabe von Material ist so definiert, dass man nur solches Material weitergeben darf, dass man danach noch sein eigenes Rennen fortführen kann. Weitergabe eines ganzen Laufrades wäre demzufolge auch nicht erlaubt.
Zitat:
Athletes competing in the same race may assist each other with incidental items such as, but not restricted to, nutrition and drinks after a water station and pumps, tubular tires, inner tubes and puncture repair kits;
b.) Athletes may not provide any item of equipment to an athlete competing in the same race which results in the donor athlete being unable to continue with their own race. This includes but is not restricted to shoes, complete bicycle, frame, wheels and helmet. The penalty for this will be disqualification of both athletes.
Hafu, Danke für die Regelkunde... dann ist der 'ist eigentlich jedem klar'-Nebensatz genau der juristische Knackpunkt.
wenn man dem Nebensatz folgen würde, wären dann beide Brownlees dran oder nur Jonny?
Also Main-Stream-Medien mäßig ist das Ding ja durch, die Heldengeschichte ist verbreitet & ein paar Marketingabteilungen reiben sich die Hände. Wenn man jetzt den/die DSQs durchführen würde, dann würde das doch außerhalb der Triathlongemeinde keiner mitbekommen ... nen Zeichen für die Zukunft & ein Preisgeldfinanzausgleich wäre es.
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...Also Main-Stream-Medien mäßig ist das Ding ja durch, die Heldengeschichte ist verbreitet & ein paar Marketingabteilungen reiben sich die Hände. Wenn man jetzt den/die DSQs durchführen würde, dann würde das doch außerhalb der Triathlongemeinde keiner mitbekommen ... nen Zeichen für die Zukunft & ein Preisgeldfinanzausgleich wäre es.
So ähnlich haben es ja auch die Reporter bei triathlonlive.tv nach Rennende, als der Protest noch lief und eigentlich jeder mit einer Dsq beider Brownlees gerechnet hatte analysiert:
Die Bilder sind da. diewaren spektakulär und ob jetzt jemand noch disqualifiziert wird und ob Johnny zweiter oder dritter wird ist komplett nebensächlich.
Jeder potenzielle Sponsor der Brownlees würde sich glücklich schätzen über das (für Außenstehende) altruistische verhalten von Alistair, der seinen kleinen Bruder ins Ziel schleppt. Der Wert solcher Bilder, die man noch in zehn Jahren sehen wird ist erheblich höher, als die paar Euro verlorenes Preisgeld im Falle eines DSQ.
Ausdrücklich erlaubte Ausnahme ist nur die Hilfe mittels unwesentlicher Gegenstände (incidental items).
Jonny hätte disqualifiziert werden müssen, weil er die Hilfe angenommen hat. Theoretisch hätte man ihn auch zu der Stelle zurückschicken können, ab der ihm geholfen wurde und dann hätte er die Strecke nochmal allein bewältigen müssen. Das kam hier offensichtlich nicht in Frage.
Ich glaube, Alistair kann / muss man nicht disqualifizieren. Dafür finde ich jedenfalls keine Regel - außer wenn man es als "unsportsmanlike conduct" interpretieren würde, aber ´zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung ist es ja gerade da Gegenteil.
PS: Bei der Disqualifikationsregel (S. 179) ist es doch wieder verwirrend:
"7. Accepting assistance from anyone other than a Technical Official, race official or other athlete
- If it is possible to amend and return to the original situation
Stop and go
- If not: DSQ"
Da steht eben nicht, dass / wie das Annehmen unerlaubter Hilfe von anderen Athleten bestraft wird, obwohl auf S. 6 klar ist, das diese Form der Hilfe nicht erlaubt ist.