Ich fürchte es ist schwer eine Lösung zu finden. Wenn wir (der Westen) uns da raus halten würden, müssten wir akzeptieren, dass eine Macht (irgend ein Diktator, eine religiöse Miliz / Sekte ) in einem bestimmten Gebiet die Macht / die Kontrolle übernimmt. Vermutlich wird dieses Gebiet nur mit massiver Gewalt regierbar sein, siehe Ägypten. Können wir eigentlich mit solchen Regimen verhandeln? Wollen wir solche Staaten in die "Staatengemeinschaft" aufnehmen. Wollen wir vielleicht monatelang zusehen wie da unten der Stärkere gewinnt? Mit allen Konsequenzen für den Schwächeren? Wenn wir für den Schwächeren (wer auch immer das sein mag) Partei ergreifen, mischen wir uns ja wieder ein.
Es klingt immer so schön, zu behaupten, der Westen hat eine Mitschuld an dem Elend der Krisenregionen. Keine Schuld zu haben würde bedeuten sich da jetzt völlig raus zu halten. Wie lange würde es dauern bis wir einen öffentlichen Druck erleben uns doch unbedingt einmischen zu müssen, weil es in den Krisenregionen unvorstellbare Verbrechen gibt. Das müssten wir erstmal aushalten können. Und bitte immer bedenken, es gibt häufig keine Oppositionen in den Gebieten die nach unseren Maßstäben uneingeschränkt unterstützt werden könnte.
In Ägypten war es vor dem (offenbar angezettelten) Umsturz einigermaßen ruhig. Eine Klassenkameradin hatte vor Jahre dort gewohnt und hatte von einem "normalen" Leben berichtet.
Ich glaube, dass bestimmte Länder ihre Änderung/Befreiung selbst durchgehen und durchstehen müssen, auch mit Rückschlägen. Wir haben es auch so gemacht mit unseren Revolutionen. Da müssen wir nicht immer "helfen" und auch noch unseren Lebensstil aufdrücken. Dass das in manchen Kulturen (noch) nicht funktioniert, hat der arabische Frühling gut gezeigt. Wir denken, wir haben den richtigen Lebensstil, es gibt aber auch andere, die gut funktionieren. Wenn du dich mal mit Leuten unterhältst, die dort gelebt haben, bekommst du ein besseres Bild.
Und noch einmal: Wir mischen uns in keinerlei Länder aus Nächstenliebe ein, das ist naiv. Es geht nicht um Demokratisierung und Menschenrechte. Das ist nur ein guter Grund, um dich von dem Krieg zu überzeugen. Es geht um Machtinteressen, mehr nicht. Denn in vielen Ländern zB. in Afrika gibt es auch viel Gewalt, da tut keine Sau was.
...
Es klingt immer so schön, zu behaupten, der Westen hat eine Mitschuld an dem Elend der Krisenregionen. Keine Schuld zu haben würde bedeuten sich da jetzt völlig raus zu halten. Wie lange würde es dauern bis wir einen öffentlichen Druck erleben uns doch unbedingt einmischen zu müssen, weil es in den Krisenregionen unvorstellbare Verbrechen gibt. Das müssten wir erstmal aushalten können. Und bitte immer bedenken, es gibt häufig keine Oppositionen in den Gebieten die nach unseren Maßstäben uneingeschränkt unterstützt werden könnte.
Aus diesem Grund glaube ich, daß es vernünftiger wäre, uns komplett rauszuhalten, und uns gegen solche "Welten" abzuschotten. Konsequenterweise hieße dies aber, wirklich komplett: kein Handel, kein Tourismus, kein Kontakt. Die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen würden aber nur die Wenigsten auf sich nehmen (obwohl ich vermute, diese Einbußen sind ebenso spekulativ wie die Brexit-Horrorszenarien), also leben wir lieber mit dem Terror.
Eine Alternative, die ich noch praktikabel finde: sich damit abfinden, daß unsere demokratisch-freiheitlichen Werte nur bei uns gelten, und anderswo andere Regeln funktionieren. Dann müssen wir uns vom Überlegenheitswahn verabschieden, daß unsere Werte für alle das Beste seien. Und wir müssen dann lernen zuzuschauen, ohne uns einzumischen - konsequenterweise auch ohne alle Verfolgten bei uns aufnehmen zu wollen. Damit würden wir unsere Vorstellung von der Gleichheit aller Menschen aufgeben - und dafür evtl. etwas mehr Stabilität in der Welt erreichen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
In Ägypten war es vor dem (offenbar angezettelten) Umsturz einigermaßen ruhig. Eine Klassenkameradin hatte vor Jahre dort gewohnt und hatte von einem "normalen" Leben berichtet.
Meinst Du unter Mubarak, oder unter Mursi? Unter Mubarak war es natürlich recht ruhig, der sorgte recht hart und effektiv für Ruhe - bis zum berüchtigten "arabischen Frühling". Das gleiche versucht die aktuelle Militärregierung auch, mit ähnlichen Mitteln.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Der bayerische Justizminister Bausback hat ja folgerichtig mehr Polizei, mehr Überwachung und mehr Einschränkung der Freiheit zugunsten mehr Sicherheit gefordert.
Das 'folgerichtig' setz ich aus Gründen des Sarkasmus, nachdem alle Gazetten voll sind von Aussagen, dass schnell islamisierte, nicht vernetzte Einzeltäter die zuvor nie in irgendeiner Form aufgefallen sind, ein wirklich grosses Problem darstellen.
Hier las ich nen interessanten Artikel zu nem anderen Ansatz.
Meine weiterreichenden finsteren Visionen zum Brexit, den Vorgängen in der Türkei, unseren nächsten Nachbarn in Russland (va Litauen und Ukraine), in Zusammenhang mit all diesem einem mittel- oder mit Glück auch nur langfristigen Auseinanderbrechen der europäischen Staatengemeinschaft, damit teilweise auch der Nato und daraus erwachsenden Streitereien, um nicht zu sagen 'Kriegen', behalt ich lieber für mich.
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Nach meiner Auffassung müsste unter Führung der UNO in Syrien eine entmilitarisierte Zone eingerichtet werden, dort wären die Flüchtlinge erst einmal Sicher, wer dann noch in die EU reisen möchte sollte von dort aus direkt in ein EU Land reisen dürfen, so wären Hilfesuchende erst einmal in Sicherheit und die EU könnte prüfen ob es sich um einen versteckten Terroristen handelt oder um einen normalen Bürger, ich glaube viele würden da bleiben, da sie auch ihr Land und ihre Familie lieben.
Meine weiterreichenden finsteren Visionen zum Brexit, den Vorgängen in der Türkei, unseren nächsten Nachbarn in Russland (va Litauen und Ukraine), in Zusammenhang mit all diesem einem mittel- oder mit Glück auch nur langfristigen Auseinanderbrechen der europäischen Staatengemeinschaft, damit teilweise auch der Nato und daraus erwachsenden Streitereien, um nicht zu sagen 'Kriegen', behalt ich lieber für mich.
Ich meinte die Tage zu meiner Tochter, das unsere Generation in einer unglaublich friedlichen und fetten Phase von Europa gelebt hat. Sie nur: "Tja, leider weiß man das immer nur rückblickend."
Bevor man jetzt einen riesigen Überwachungsapparat aufbaut, sollte man sich vielleicht auch fragen, ob der z.B. an den Vorfällen der letzten Tage was geändert hätte.