Es geht um die Leute, die bewusst der Konkurrenz aus dem Weg gehen und sich die Anfängerveranstaltungen raussuchen, damit sie mit ihrem Treppchenplatz im Lokalblatt stehen. Beobachte doch mal die Starterfelder, dann verstehst Du, wovon Maifelder spricht.
Beispiel aus der Laufszene: Alle "ernsthaften" Läufer aus dem Nordsaarland, Luxembourg und dem Bezirk Trier stehen am 31.12. beim Silvesterlauf in Trier am Start. Wenn das Entchen an dem Tag in der Region einen Pokal abstauben will, dann fährst Du besser mit ihr zu einem Silvesterlauf einer Dorffeuerwehr im Hunsrück.
Woher weiß man, dass sich "so jemand" als "ernsthaften Läufer" versteht?
Von dem grundlegenden Prinzip eines Wettkampfs, dass der Sieger unter den Startern gesucht wird, und nicht sonst irgendwo im Land, sollten wir nicht abrücken. Sonst können wir alle Athleten zur Leistungsdiagnostik schicken und die Urkunden dann per Post versenden. Oder wir machen pro Sportart nur einen Wettkampf im Jahr, dann landest du aber auch 10.000 Plätze tiefer als gewohnt.
Ich hab auch nur ein Rad, 3k, Carbon-Aero-Rennrad, mit dem fahre ich sogar zur Arbeit. Soll ich womöglich noch n schlechtes Gewissen haben, wenn ich das neben nem Prolltraktor (BMW SUV) abstelle, bei dem allein Reifen und Alufelgen 5k kosten?
Von daher bringt die Diskussion nix. Fakt ist: Nur wer startet kann gewinnen. Wer was dagegen hat, muss selber starten
Woher weiß man, dass sich "so jemand" als "ernsthaften Läufer" versteht?
Von dem grundlegenden Prinzip eines Wettkampfs, dass der Sieger unter den Startern gesucht wird, und nicht sonst irgendwo im Land, sollten wir nicht abrücken. Sonst können wir alle Athleten zur Leistungsdiagnostik schicken und die Urkunden dann per Post versenden. Oder wir machen pro Sportart nur einen Wettkampf im Jahr, dann landest du aber auch 10.000 Plätze tiefer als gewohnt.
Ich hab auch nur ein Rad, 3k, Carbon-Aero-Rennrad, mit dem fahre ich sogar zur Arbeit. Soll ich womöglich noch n schlechtes Gewissen haben, wenn ich das neben nem Prolltraktor (BMW SUV) abstelle, bei dem allein Reifen und Alufelgen 5k kosten?
Von daher bringt die Diskussion nix. Fakt ist: Nur wer startet kann gewinnen. Wer was dagegen hat, muss selber starten
stimmt, nur einen sportlichen Wert hat nur die Zeit und nicht die Platzierung, mit der sich manche Poser schmücken.
Vielleicht kann man entlang der hier geführten Diskussion auch versuchen die „Luft rauszulassen“ und lösungsorientiert voran zu kommen.
Alle drei Perspektiven sind nachvollziehbar, legitim und (soweit relevant) auch legal. Erstens hat der Verband aus den ausführlich dargelegten Gründen ein entsprechendes Interesse an genehmigten Veranstaltungen. Zweitens können Veranstalter aus verschiedenen Motiven auf solche Genehmigungen verzichten. Drittens können Starpassinhaber, wenn sie gegen die von ihnen selbst akzeptierten Bedingungen verstoßen, vom Verband belangt werden – oder eben auf einen Startpass verzichten.
Die Frage ist allerdings, ob die hier gezeigte Art, mit diesen jeweils legitimen Perspektiven umzugehen, wirklich produktiv ist.
Ebenso wie die Beiträge bei Genehmigungen offenbar gering sind, scheint auch das Problem offenbar ein kleines: Nur weniger als 5 % sind nicht genehmigt. Braucht es die 100% wirklich? Braucht es die Penetranz, mit der diese 100% erreicht werden sollen? Oder können nicht aus gutem Grund Ausnahmen bestehen, beispielsweise wenn der Veranstalter die Wasserwacht ist, die ebenso eine Solidargemeinschaft darstellt, mit ähnlichen Zielen und Nutzenangeboten, wie der Verband selbst und es sich gleichzeitig um eine kleine Veranstaltung handelt (z.B. 150 Teilnehmer)?
Braucht es überhaupt den „Zwang“ über Strafen als Regulierungsmechanismus? Oder sollte nicht vielmehr der „Nutzen“ (klares Regelwerk, ausgebildete Wettkamprichter, Dopingkontrollen etc.) langfristig dafür sorgen, dass Genehmigungen erstrebenswert sind? Und wenn es den Nutzen wirklich gibt, werden die „genehmigten“ Veranstaltungen dann auch nicht wieder zu „wilden“, weil man auf einen (zu kleinem Preis) erworbenen großen Nutzen sicher nicht verzichten möchte. Ist es nicht vielleicht so, dass auch in genehmigten Veranstaltungen der vom BTV gestiftete Nutzen ganz unterschiedlich ankommt: Mal sehr gut und mal auch gar nicht? Und dass sich das von „wilden“ Veranstaltungen im Spektrum nicht grundsätzlich unterscheidet?
In dem Zusammenhang kann ich der Argumentationslinie von IM-Veranstaltungen (sehr groß, international, erwerbsorientiert) zu Penzing (sehr klein, lokal, gemeinnützig) nicht ganz folgen. Penzing ist ein Cross-Triathlon, dessen 16-km-Radstrecke zu zwei Dritteln im Wald verläuft und dort spielt Windschattenfahren und dessen Verfolgung eine untergeordnete Rolle. Und ganz ehrlich, BTV: Wie viele Dopingkontrollen wurden 2015 bei genehmigten Veranstaltungen genommen? Und ist das für Penzing relevant?
Beim DFB gibt es in der Spielordnung – aus gutem Grund - eine explizite Ausnahme bei der Genehmigung von Fußballturnieren mit nicht mehr als 15 Mannschaften und/oder Teilnehmern aus nicht mehr als 3 Landesverbänden. Das scheint mir angemessen und könnte bei Triathlons kleinere Veranstaltungen von Genehmigungen ausnehmen – ohne gleich einen Bruch mit der Solidargemeinschaft zu unterstellen (Kriterien dafür siehe oben). Ebenso scheint mir angemessen, Verstöße der Starpassinhaber nicht sofort mit einer effektiven Strafe zu belegen (Entzug für 2 Monate), sondern, wie in fast allen Rechtsgebieten, in einem dem gestuften Verfahren: Erst Verwarnung und dann zeitweiser Entzug.
Gleichzeitig sollte sich jeder Veranstalter ehrlich fragen, warum er denn konkret die BTV Genehmigung explizit ausschließt. Monetäre Gewinnmaximierung wäre dafür ein fragwürdiges Motiv.
Ich vermute, dass das Beharren auf den scheinbar konkurrierenden Zielen nur dann überwunden werden kann, wenn der BTV einerseits anerkennt, dass noch mehr Penetranz zu eher noch mehr Ablehnung führen wird. Und andererseits wenn die „wilden“ Veranstalter dem BTV eine Chance geben, den versprochenen BTV Nutzen zu liefern. Denn letztlich geht es doch um ein kompatibles Ziel: Gute Triathlonveranstaltungen.
Vielleicht kann man entlang der hier geführten Diskussion auch versuchen die „Luft rauszulassen“ und lösungsorientiert voran zu kommen.
Alle drei Perspektiven sind nachvollziehbar, legitim und (soweit relevant) auch legal. Erstens hat der Verband aus den ausführlich dargelegten Gründen ein entsprechendes Interesse an genehmigten Veranstaltungen. Zweitens können Veranstalter aus verschiedenen Motiven auf solche Genehmigungen verzichten. Drittens können Starpassinhaber, wenn sie gegen die von ihnen selbst akzeptierten Bedingungen verstoßen, vom Verband belangt werden – oder eben auf einen Startpass verzichten..
Zunächst mal herzlich willkomen im Forum und vielen Dank für deinen sachlichen Beitrag. Magst du dich nicht vielleicht mal vorstellen und darlegen, in welcher Rolle und Interessenlage du schreibst, so wie es auch in der Begrüßungsmail steht, die Arne dir geschickt hat?
Zitat:
Zitat von zappa
...In dem Zusammenhang kann ich der Argumentationslinie von IM-Veranstaltungen (sehr groß, international, erwerbsorientiert) zu Penzing (sehr klein, lokal, gemeinnützig) nicht ganz folgen. Penzing ist ein Cross-Triathlon, dessen 16-km-Radstrecke zu zwei Dritteln im Wald verläuft und dort spielt Windschattenfahren und dessen Verfolgung eine untergeordnete Rolle. Und ganz ehrlich, BTV: Wie viele Dopingkontrollen wurden 2015 bei genehmigten Veranstaltungen genommen? Und ist das für Penzing relevant? .
2015 wurde bei allen Bayerischen Triathlonmeisterschaften (Mittel- Kurz und Sprintdistanz) Sieger und mehrere ausgeloste Teilnehmer getestet.
Ich halte das für den Triathlonsport insgesamt, der aufgrund seiner Leistungsstruktur und der Perönlichkeitsstruktur vieler Aktiver durchaus dopinganfällig ist, für relevant.
Deine gewählten Beispiele sind sehr willkürlich: Ironman-Veranstaltungen gibt es in Bayern nicht und Penzing war, wie bereits mehrfach geschrieben kooperativ und bereit sich eine 2016er Veranstaltung sportrechtlich genehmigen zu lassen. Die Gründe, warum sie jetzt 2016 pausieren, hat nichts mit dem Verband zu tun, sondern private Gründe der Hauptorganisatoren.
Penzing hat im übrigen eine durchaus typische Größe für vereinsgebundene Veranstaltungen. Rund die Hälfte aller genehmigten Triathlonbewerbe in Bayern liegen in einer vergleichbaren Größenordnung, viele sind auch kleiner.
Allen Veranstaltungen mit einer TEilnehmergröße unter 300 gemeinsam ist, dass sie von ehrenamtlichen Vereinen ausgerichtet werden ohne kommerzielle Zielsetzung und die jeweilige Vereinskasse auf zu bessern. Da unterscheidet sich ein Sportverein nicht von einer Wasserwacht.
Die Problematik ungenehmigter Veranstaltungen gibt es in ganz Deutschland und das Vorgehen ist überall ähnlich. In Nordrhein-Westfalen z.B. gab es in den vergangenen zwei Jahren mehr Sperren von Startpassinhabern wegen Teilnahme an ungenehmigten Triathlons (obwohl es in NR´W weniger Triathleten gibt), so dass ich die in diesem Thread sehr verengte Perspektive auf den BTV nicht nachvollziehen kann.
Innerhalb der gesamten DTU und in allen Landesverbänden gibt es eine im Kern einheitliche Haltung zu der bekannten Problematik
Zitat:
Zitat von zappa
...). Ebenso scheint mir angemessen, Verstöße der Starpassinhaber nicht sofort mit einer effektiven Strafe zu belegen (Entzug für 2 Monate), sondern, wie in fast allen Rechtsgebieten, in einem dem gestuften Verfahren: .
Erst Verwarnung und dann zeitweiser Entzug..[/quote]
Es gibt im Verband eine klare Gewaltenteilung, Eventuelle Sanktionen werden bei einem Disziplinarverfahren alleine von der Disziplinarkommission festgelegt, die aus ehrenamtlichen Juristen besteht und die komplett unabhängig ist. Die allermeisten Verfahren wegen Start bei einer ungenehmigten Veranstaltung sind in der Vergangenheit ohne Sperre eingestellt worden. Wie kommst du auf deine Angabe von "2 Monate"? Niemand wird sofort mit einer " Strafe belegt". Es wird in jedem Verfahren der Einzelfall angehört und auf die Art der Sanktion haben die VErbandsorgane (Präsidium, Kampfrichter usw. ) keinen Einfluss.
Es fehlen vernünftig ausgebildete Kampfrichter, es fehlen Dopingkontrollen, es fehlt ein Regelwerk, nach dem der Sport in geordneten Bahnen abläuft.
Ironman hat ja in Frankfurt eine Zeit lang versucht, mit eigenen Kampfrichtern einen großen Wettkampf ohne Verbandsunterstützung durchzuziehen. Sie haben das Experiment nach mehreren Jahren beendet, letztlich weil die Vorteile einer Unterstützung durch den Verband überwogen haben: ehrenamtliche, für Aufwandsentschädigung tätige Kampfrichter kommen letztlich einem Veranstalter deutlich billiger als Kampfrichter, die man selbst ausbilden und bezahlen muss.
Bei Gegenüberstellung IM und Penzing habe ich exemplarisch diesen Gedanken aufgegriffen, ohne das konkrete Beispiel, sondern das jeweils dahinter stehende potenzielle Prinzip zu adressieren.