Trifft theoretisch zu, aber auf die Wirklichkeit der letzen Landtagswahlen eben nicht. Empfehle erneut, sich die Wahlanalysen anzusehen.
Grüße
Jog
Die Analysen widersprechen meiner Meinung doch nicht. Und ich widerspreche den Analysen auch nicht. Ich glaube ja sofort, dass die Wähler aus allen möglichen Gründen die AfD wählen (wenn ich das Ergebnis der Analysen für mich mal kurz so zusammenfassen darf).
Ich finde nur, dass man als denkender Wähler wissen muss, wofür man damit (vielleicht sogar ungewollt) auch stimmt! "Das hab ich nicht gewusst" ist mir als nachträgliche Ausrede zu billig, wenn man sich vorher weigert, darüber nachzudenken, wes Geistes Kind eine Partei ist.
Wir brauchen uns da gar nicht so verrenken, mit persönlicher Wahrnehmung im Koordinatensystem und so. Oder einer all zu feinen Differenzierung zwischen BW und
S-A:
Die AfD ist in weiten Teilen zu einer rechtsnationalen und populistischen Partei verkommen. Punkt. Mir reicht das, was ich vom größten Teil der Parteifunktionäre höre, sehe und lese. Diese Partei ist für mich in jedem Bundesland unwählbar.
Was die Analyse des Wahlverhaltens insgesamt betrifft, sorry da kann ich mich nur wiederholen. Wir haben in Deutschland keinen Rechtsruck im hier vielfach beschriebenen Sinne (völkisch, NSDAP nah, nationalsozialismus-vorbereitend ... etc.). Das ist in meinen Augen übler Gegenpopulismus. Und verhindert den Blick auf die eigentlichen Ursachen des Wahlausgangs.
Die Wähler der AfD teilen zu weiten Teilen die inhaltlichen Überzeugungen der AfD nicht und fühlen sich dieser Partei nicht langfristig verbunden. Klassische Protestwahl eben. Kann nichts dafür, dass dieser Bergriff mal wieder zu den besonders abgegriffenen gehört und ich ihn kaum noch hören kann geschweige denn gerne verwende ...
Und jetzt kommt es noch differenzierter, Vorsicht, passt nicht ins Klischee:
Ich kenne zu allem Überfluss auch noch Parteimitglieder, die reichlich differenzierte Ansichten haben. Sie hadern mit dem, was da gerade mit "ihrer" Partei passiert. Aus meiner Sicht hilft da nur: Parteiaustritt. Aber der ein oder andere glaubt dort tatsächlich noch, das der Kahn irgendwann wieder auf den richtigen Kurs kommt ... Für mich unverständlich. Aber vielleicht ist das dann der lebenswirkliche und echte Einsatz für die Demokratie ... :-(
Und jetzt kommt es noch differenzierter, Vorsicht, passt nicht ins Klischee:
Ich kenne zu allem Überfluss auch noch Parteimitglieder, die reichlich differenzierte Ansichten haben. Sie hadern mit dem, was da gerade mit "ihrer" Partei passiert. Aus meiner Sicht hilft da nur: Parteiaustritt. Aber der ein oder andere glaubt dort tatsächlich noch, das der Kahn irgendwann wieder auf den richtigen Kurs kommt ... Für mich unverständlich. Aber vielleicht ist das dann der lebenswirkliche und echte Einsatz für die Demokratie ... :-(
Der gute Hr. Henkel hat es ja mittlerweile gerafft und es auch öffentlich gesagt, was ich ihm hoch anrechne.
Was er ansonsten seit 2 Jahrzehnten los lässt, ließ mich regelm schauern aber wie gesagt "Hut ab" wenn jemand einen Fehler zu gibt.
Ich geb dir weitgehend dazu recht, aber es geht hier weniger (imho) um die AfD im Speziellen als um den allgemeinen Rechtsruck den sie (und die xxgidas) eingeleitet haben und die Entwicklung dahin, dass rechtsaussen wieder salonfähig wird.
Ob und wie lang die AfD durchhält und wann sie wieder verschwindet, ist mir wurscht, die allgemeinen Entwicklungen machen mir Angst...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Ob und wie lang die AfD durchhält und wann sie wieder verschwindet, ist mir wurscht, die allgemeinen Entwicklungen machen mir Angst...
Diese Menschen war immer da, sie haben sich nur auf der Strasse und in Wahlen nicht geäussert.
Mir ist eher sogar ein bisschen recht, dass diese Seite Deutschlands sichtbar wird.
Es gibt in D einen recht großen Altagsrassismus.
Du musst nur mal als Ausländer aufs Auslandsamt gehen und schauen wie herablassend du da behandelt wirst.
Selbst Studierende und Wissenschaftler der hiesigen Uni, die ja hierher weitgehend eingeladen wurden und sich selbst durch Einkommen, Elternunterhalt oder Stipendien finanzieren und offensichtlich keinem in D was weg nehmen, wurden zumindest bis vor Kurzem hier unmöglich behandelt.
Das hat man von der Stadt mittlerwiele geändert, an der Uni gibt es eine Aussenstelle der Ausländerbehörde und wohl auch direkt hier im Rathaus ist die Stimmung wohl mittlerweile besser.
Als ich Praktika in Industriebetrieben gemacht habe, gab es oft Sprüche gegen Ausländer (und Frauen) die arg unter der Gürtellinie waren, von der weitgehend männlichen Arbeiterbelegschaft. Man fühlte sich unter sich und konnte mal sagen, was man ja öffentlich nicht sagen darf.
Bist du sicher, dass es diesen nur in Dtld. gibt?
Das glaube ich nämlich nicht, sondern eher, dass der sich hier nicht gross von anderen Ländern unterscheidet.
Und du wirst mir nicht einreden, dass kriminelle/terroristische Übergriffe auf Asylbewerber oder Flüchtlinge bzw. deren (geplante) Unterkünfte, die ich hier zunehmend als Regel denn als Ausnahme sehe, das übliche Mass nicht übersteigen.
Was mir Angst macht, ob das nun (noch) eine Minderheit ist oder nicht: die Mechanismen gleichen denen des 3. Reichs. Obs letztlich ne NPD, ne AfD oder sonstne Partei ist, die (irgendwann) davon 'profitiert' indem sie in Rattenfängermanier die Wähler auf ihre Seite zieht, ist dabei gleichgültig.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Diese Menschen war immer da, sie haben sich nur auf der Strasse und in Wahlen nicht geäussert.
Das stimmt nicht generell. Menschen werden auch oft erst zu dem gemacht, was sie dann sind. Wenn du den ganzen Tag von deinen Eltern hörst, dass Flüchtlinge Schmarotzer sind, ist die Wahrscheinlichkeit es zu glauben höher, als wenn du das nicht hörst. Es gibt keine natürliche Obergrenze von 10% AfD-Wähler oder 10% Rassisten in der Bevölkerung.
Also wie schon einmal gesagt, ich glaube nicht an einen gedanklichen Rechtsruck in der Bevölkerung. Das rechts/konservative bis hin zum populistischen Gedankengut ist in der deutschen Bevölkerung, gerade auf dem Lande, doch sehr sehr verbreitet.
Bislang hat sich dieses halt bei den Wahlen mit dem Kreuz für die Union wiedergespiegelt. Böse Zungen behaupten, dass man im Emsland auch tagsüber mit Licht fahren muss, da die Gegend so schwarz ist.
Viele dieser Wähler fühlen sich durch den Kurs von Angela Merkel eben nicht mehr durch die CDU ausreichend vertreten. Konsequenz ist, man orientiert sich nach rechts, Ganz rechts steht die unwählbare NPD und zwischen CDU und NPD bleibt halt nur die AFD übrig, welche dann das Kreuz bekommt, ohne sich wirklich ausreichend mit den eigentlichen Inhalten dieser Partei auseinanderzusetzen.
Ich glaube auch, dass wenn der Seehofer sich ein Denkmal setzen will, jetzt ein verdammt guter Zeitpunkt wäre. Eine Bundes - CSU hätte imho im Moment sehr sehr viel Zustimmung. Was auch die Wahlanalysen bestätigen, wenn sehr viele der AFD Wähler die CSU gewählt hätten, wenn diese zur Wahl gestanden hätte.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard