ja, das ist per definition "gehen". es ist immer ein fuß am boden. die geher wären froh, wenn sie es so hinbekommen würden. wobei die sportlichen geher noch ne vordere kniestreckung brauchen, die hier nicht passiert.
Eigentlich wollte ich hier keine private Linkparty veranstalten, sondern habe nach einem gefragt.
Ist doch alles, wie es soll. Man sieht schön, dass ziemlich lange die Bodenreaktionskraft größer als 1, also größer als das Körpergewicht ist. Der Körper wird dadurch also nach oben beschleunigt. Und natürlich ist das ein Abdrücken, Abstoßen oder wie auch immer man das bezeichnen will. Und man muss das nicht bewusst tun. Und welche Muskeln daran beteiligt sind, ist mir eigentlich relativ egal - es sind aber auf jeden Fall welche beteiligt.
Nach dem, was ich hier gelesen habe, hätte ich vermutet, dass das "unerlässliche starke Abstoßen" nach hinten heraus erfolgt. Aber das ist nicht der Fall, deswegen verstehe ich nicht, was genau die Kritik an der Pose-Theorie in dieser Phase ist. Die Kraft tritt doch genau da auf, wo sie auch Pose-mäßig vorhergesagt wird, egal ob da nun von "elasticity" oder sonstwas gesprochen wird.
Nach dem, was ich hier gelesen habe, hätte ich vermutet, dass das "unerlässliche starke Abstoßen" nach hinten heraus erfolgt. Aber das ist nicht der Fall, deswegen verstehe ich nicht, was genau die Kritik an der Pose-Theorie in dieser Phase ist. Die Kraft tritt doch genau da auf, wo sie auch Pose-mäßig vorhergesagt wird, egal ob da nun von "elasticity" oder sonstwas gesprochen wird.
Ich wiederhole aus Romanovs Bolt-"Analyse":
"he is not “pushing off”, but is “waiting”, “allowing” to gravitational torque to provide the angular acceleration of the GCM"
Das ist und bleibt Bullshit.
Ich habe übrigens nie behauptet, dass das Abstoßen besonders am Ende erfolgt.
Ich wiederhole aus Romanovs Bolt-"Analyse":
"he is not “pushing off”, but is “waiting”, “allowing” to gravitational torque to provide the angular acceleration of the GCM"
Ich würde nach wie vor gerne die Bolt-Analyse zurückstellen bis ich - zumindest ansatzweise - der verschiedenen Erklärungsansätze begriffen habe. Momentan bin ich davon noch etwas entfernt, deswegen wäre es mir lieber wenn wir in überschaubaren Schritten vorgehen könnten.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Ich habe übrigens nie behauptet, dass das Abstoßen besonders am Ende erfolgt.
Dann ist es gut, dass das ausgesprochen ist. Ich hatte eine falsche Vorstellung.
Meine Frage bleibt aber bestehen: Was genau ist die Kritik an der grundsätzlichen Pose-Theorie bezüglich der auftretenden Kräfte in der Phase des "starken Abstoßens"?
Meine Frage bleibt aber bestehen: Was genau ist die Kritik an der grundsätzlichen Pose-Theorie bezüglich der auftretenden Kräfte in der Phase des "starken Abstoßens"?
Meine Kritik ist wie gesagt, dass Romanov behauptet, es gäbe keine Abstoßen, obwohl ein Laufen ohne Abstoßen offensichtlich unmöglich ist. Details wie Größe und Timing der Kräfte sind dabei nebensächlich.
Und er konstruiert da künstlich ein angebliches "extensor paradoxon", wonach die Beinstrecker angeblich früher "abschalten" als sie nach herkömmlicher Meinung dürften.
Man schaue sich dazu mal hier das Schaubild auf S. 80 an (ein ähnliches verwendet Romanov als angeblichen Beleg für sein angebliches Paradoxon): https://www.elitetrack.com/article_f...sofrunning.pdf
Da sieht man durchaus, dass einige Muskeln schon mehr oder weniger deutlich vor dem "toe off (TO)" nicht mehr elektrisch angesteuert werden.
Aber man darf auch den Text dazu lesen:
"One should also not be confused by what would seem to be early cessation of EMG activity of the gastrosoleus and quadriceps in midstance because muscle force is still present after EMG activity ceases."
Außerdem gibt es überhaupt keinen Grund, warum die Muskeln bis zum Schluss aktiv sein müssten. Wir bewegen uns ja schon längst nach vorne/oben und das Bein hebt irgendwann ganz von selbst ab, wenn es hinter dem Körper hergezogen wird.
Meine Kritik ist wie gesagt, dass Romanov behauptet, es gäbe keine Abstoßen, obwohl ein Laufen ohne Abstoßen offensichtlich unmöglich ist. Details wie Größe und Timing der Kräfte sind dabei nebensächlich.
Da vermischt Du jetzt für meine Begriffe zwei Dinge: Das, was bei Betrachtung von außen objektiv geschieht, und das worauf sich nach Pose der Läufer konzentrieren soll. Es gibt ein "Abstoßen", das der Physik geschuldet ist, aber darauf soll der Läufer nicht bewußt achten, sondern darauf, den Fuß schnell anzuziehen. Das Wort "Abstoßen" wird vermieden, vermutlich weil man nicht den unerwünschten Eindruck erwecken will, dass eine aktiv hüpfende Bewegung gefordert ist. Ich hatte "toe-off" als enorm spätes Strecken verstanden und mit dem geforderten Abstoßen gleichgesetzt, tatsächlich - zumindest so wie ich Dich verstehe und wie ich die Videos interpretiere - braucht das aber kein Mensch.
Ich habe mir ja nun selbst verdeutlichen müssen, was die offizielle Pose-Meinung ist und diese heißt verkürzt "Höhengewinn durch Muskeln, Sehnen und Bänder" während der "support" Phase.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Und er konstruiert da künstlich ein angebliches "extensor paradoxon", wonach die Beinstrecker angeblich früher "abschalten" als sie nach herkömmlicher Meinung dürften.
Wer das extensor paradoxon aufgebracht hat, und wie das überhaupt zu bewerten ist, muss ich mir noch anschauen. Für Dich scheint es aber keine große Relevanz zu haben.
Nur um sicher zu gehen: Ist das einer der Kernpunkte oder kann man das weitgehend ignorieren?
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Außerdem gibt es überhaupt keinen Grund, warum die Muskeln bis zum Schluss aktiv sein müssten. Wir bewegen uns ja schon längst nach vorne/oben und das Bein hebt irgendwann ganz von selbst ab, wenn es hinter dem Körper hergezogen wird.
Aber ist das nicht auch die Argumentation von Pose?