Auch Christen und vermutlich auch Anhänger anderer Religionen stellen das vermeintlich von ihrem Gott stammende Regelwerk über die juristischen Paragrafen. Deutsche Christen wären, wenn sie zum Beispiel in die USA auswanderten, gegen die Todesstrafe. Denn das Gebot "Du sollst nicht töten" hätte vermutlich grundsätzlicheres Gewicht als das dortige Strafrecht.
Was in dem Fall ja niemandem einen Schaden zufügen würde. Da sollte man vielleicht noch differenzieren.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich will hier keine Religion verteidigen. Mag sein dass Du recht hast. Ich habe die Studie nicht im Original gelesen. In der Pressemeldung ist sie mit diesem Satz zusammengefasst:
"Zwei Drittel der befragten Muslime halten demnach religiöse Gesetze für wichtiger als die Gesetze des Landes, in dem sie leben."
Das klingt skandalös und gefährlich. Aber es kommt meiner unmaßgeblichen Meinung nach darauf an, welche Gesetze damit gemeint sind. Beispiel: Für gläubige Christen ist das Gebot der Nächstenliebe sicher wichtiger als der morgige Beschluss des Bundestages, ganz gleich, um was es dabei gehen mag. Bei der Unauflöslichkeit der Ehe nach christlicher Vorstellung oder bei der Gleichstellung homosexueller Ehen, sofern sie kommt, wird das Bild gemischter.
Es kommt eben darauf an, welche staatlichen Gesetze und welche religiösen Gebote gemeint sind. Ich weiß es nicht, und deshalb will ich die Skandalisierung des muslimischen Glaubens aufgrund dieser Studie nicht mittragen. Ich bin davon überzeugt, dass die (muslimische) Gegenseite ebenso viele Studien hat, welche die christlich dominierten Gesellschaften in ein schlechtes Licht stellen. Was bringt’s? So oder so müssen "wir" aufeinander zugehen.
Zitat aus dem Amazontext zitiert: Die Biographie Mohameds wurde 200 Jahre nach dessen Tod verschriftlicht – mit politischer Intention: Muslimische Fürsten suchten ihre Position zu sichern und dem christlichen Jesus eine eigene, die Herrschaft legitimierende Erlöserfigur entgegenzusetzen. Dennoch hat sich das ambivalente Bild eines sich radikal verändernden und unter psychischen Problemen leidenden Menschen erhalten. Hier der milde, dort der gewalttätige Mohamed. Hamed Abdel-Samad zeichnet in seiner biographischen Skizze nach, welche bis heute verhängnisvollen Folgen aus diesen Traditionen erwachsen – und weshalb radikale Islamisten mit demselben Recht den »Propheten« zitieren wie laizistische und integrierte Muslime.
Es ist sehr, sehr lesenswert und informativ und läßt einen vieles besser verstehen!
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früher: sex and drugs and rock `n roll.
heute: betablocker, insulin und kamillentee
Bitte lasst uns den Alltags-Sexismus in einem eigenen Thread diskutieren, falls dieses Thema weiterverfolgt werden soll. Hier...
Hier geht es je gerade eben nicht um die alltäglichen Übergriffe. Wir diskutieren an den Besonderheiten der Silvester-Übergriffe vorbei, wenn wir alles in einen Topf werfen, auch wenn es inhaltliche Parallelen gibt.
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Beiträge zum alltäglichen Sexismus unterhalb dieser Linie werden in den neuen Thread verschoben.
Arne, Du möchtest nicht, dass die Vorfälle von Grabschereien am Kölner Hauptbahnhof in den Kontext alltäglicher Verharmlosung sexueller Übergriffe z.B. durch unglaublich witzige Grabschereien der Grimme-Preisträger Joko und Klaas (mit anschließendem Totlachen darüber, diese Frau werde jetzt sicher stundenlang Despressionen haben) oder Elton an Helen Fischer (mit anschließender Entschuldigung an deren Lebenspartner, nicht etwa die sichtlich irritierte Frau) vor laufenden Fernsehkameras bzw. "spassigen Griffen" durch "kecke Burschen" von hinten unter den Rock in offiziellen Polizeiberichten und so witziger Werbung, auch wenn dies durch zahlreiche seriöse Medien anders gesehen wird. Das Recht steht Dir als Moderator zu.
Siehst Du umgekehrt im Rahmen der Diskussion über die Besonderheiten der Taten einer nach derzeitig kommuniziertem Ermittlungstand rund 150-200 Köpfe starken "Sportlergruppe" in Köln, über deren Motivation - soweit ich es beurteilen kann - es bislang ausschließlich Mutmassungen gibt, Pauschalisierungen über komplette Bevölkerungsgruppen und Religionsangehörige in diesem Thread als On-Topic an?
Wie darf ich mir das vorstellen? Die Bürgerwehren gehen in die Knäste und holen sich Straftäter raus unds knüpfen die dann an der Laterne auf?
Oder hängen sich die Bürgerwehren selbst auf da sie ja beim lynchen von Migranten Straftaten begehen?
Selbstjustiz abseits des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes. Aber dazu kommt es irgendwann, wenn Menschen die Sache in die Hand nehmen, die enttäuscht vom Staat und voller äußerst negativer Gefühle sind.
Zitat:
Das was Du hier machst ist eben genau das was hier die ganze Zeit der, ich schreibe jetzt mal, toleranteren Seite vorgeworfen wird. Es ist verharmlosend. Es drückt aus daß Du jeden, von einer Bürgerwehr, ermordeten Migranten als Straftäter betrachtest.
Das habe ich mit keinem Wort geschrieben - es ist Deine Interpretation. Natürlich habe ich überspitzt aber mir fallen durchaus Vorfälle in Berlin ein (Johnny K. zum Beispiel), wo ich einer derartigen Bürgerwehr zutraue, den Täter wirklich zu lynchen und dabei umzubringen.
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Selbstjustiz abseits des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes. Aber dazu kommt es irgendwann, wenn Menschen die Sache in die Hand nehmen, die enttäuscht vom Staat und voller äußerst negativer Gefühle sind.
Das sind die aber schon lange und nicht erst seit Köln. Und Köln oder überhaupt die Flüchtlinge sind ja nur Anlass oder Rechtfertigung die Sau raus zu lassen, nicht der Grund.
Und es kommt natürlich auch nur dazu, wenn wir es dazu kommen lassen.
War das 1996? In diesem Jahr wurde im Deutschen Bundestag darüber abgestimmt, ob Vergewaltigung in der Ehe strafbar sein soll. Horst Seehofer stimmte dagegen.
Mag sein, dass es auch 1996 eine Abstimmung gab - erst 1997 konnte der Passus, dass Vergewaltigung in der Ehe straffrei ist, nach fünfundzwanzig Jahren Diskussionen und Gesetzentwürfen im Bundestag eine Mehrheit finden - nicht nur gegen die Stimme von Seehofer, sondern z.B. auch der von Peter Ramsauer, Norbert Blüm, Friedrich Merz, Theo Waigel, Gerhard Stoltenberg, Dagmar Wöhrl, Volker Kauder und vielen anderen Abgeordneten der CDU/CSU.
Bis heute ist aber eine Frau, die trotz einem klaren "Nein" ihrerseits vergewaltigt wurde, oft rechtlich nicht in der Lage, den Täter anzuzeigen. Die Vergewaltigungsanzeige einer Frau, die sich im Deutschland des Jahres 2016 bei einem offensichtlich gewaltbereiten und körperlich überlegenen Täter darauf beschränkt, egal wie oft "Nein" zu sagen und angesichts eines riskanten und aussichtlosen Zur-Wehr-Setzens das Geschehen, damit es so schnell wie möglich vorbei sei, über sich ergehen ist, führt nach derzeitiger Rechtslage grundsätzlich zu einem Freispruch. Natürlich auch innerhalb einer Ehe.
Und es kommt natürlich auch nur dazu, wenn wir es dazu kommen lassen.
Wer ist "wir"?
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"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."