Laufen
Der zweite Wechsel dauert diesmal etwas länger. Ich habe frische Socken bereitgelegt und da die Radsocken richtig nass sind ziehe ich diese auch an. Dazu habe ich mir vorgenommen mich weiterhin gut zu verpflegen und habe 7 Gels im Gürtel sowie den Becher für die Verpflegungsstellen. Fast 9 Minuten verbringe ich so in T2. Wie sehr X S 1 C H T auf dem Rad gelitten hat mit den Temperaturen lässt sich ein wenig daran ermessen daß sein Platz noch verwaist war als ich mich auf die Socken gemacht habe.
Beim rauslaufen nehme ich mir auch noch die Zeit mich mit meiner Garmin zu beschäftigen, ich hatte nach dem Schwimmen einfach mal die Stoptaste gedrückt und habe noch gut 700m gebraucht um das geregelt zu bekommen. :-O
Am Ausgang T2 schnappe ich mir irgendwie einfach noch einen weiteren Becher, da ich meinen auch nicht so schnell aus dem Gürtel herausbekommen habe.
Kaum habe ich alles verstaut und die Uhr am Laufen kommt ein wenig aus heiterem Himmel ein erster Krampfansatz im rechten hinteren Oberschenkel. Dehnen klappt irgendwie nicht aber die Pause hilft trotzdem ich laufe an und es zuckt gleich wieder.
Naja, schaun mer mal, ich gehe 100m und es wird besser, ich laufe an und es bleibt in Ordnung. Jetzt bin ich schon gleich am Ende des Sees und die Welt ist wieder in Ordnung. Bei ca. 1,5km kommt mir abermals Per Bittner entgegen und ich feuere ihn an.
Er hat allerdings die Nase voll und läuft nur noch die erste Runde zuende.
Nach 2,5km kommen wir an T2 vorbei und ich sehe Ulli stehen und strahle ihr zu, es läuft auch wieder ganz ordentlich mit meinem üblichen ca. 5:30-6:00min/km Schlappschritt.
Nach gut 4km kommt dann auch endlich der ein wenig ersehnte Anstieg nach Embrun. 800M und auch ca. 80-100hm. Ich darf mich ausruhen und mein 1. Gel trinken.
Auf der Hauptstraße angekommen schaffe ich es auch wieder Fahrt aufzunehmen und die halbwegs kommode Steigung durch die Fußgängerzone klappt auch angesichts der der jubelnden Menge. Das Gefälle aus der Stadt raus runter ist dann auch weitaus angenehmer als der Anstieg. Es läuft aber ich muss auch nicht bremsen.
Bei 9km steht dann wieder Ulli vor dem Wendepunkt und hat einen meiner größten Fans dabei. Ich kann nicht anders als wieder strahlend zu lachen.
50 Minuten plus halt die nicht gestoppten 700m habe ich bis hierhin gebraucht stelle ich fest und bin sehr zufrieden.
An der Verpflegung Bei 10km nehme ich mir dann auch noch etwas Wasser & Cola um doch mal etwas Flüssigkeit zuzuführen. War vielleicht nicht die beste Idee. Die 2 knappen Becher schwappen in meinem Bauch umher und verleiden mir die Nahrungsaufnahmen für die nächste Zeit. Erstmal geht es ca. 2km am Ufer der Durance rauf und wir passieren erneut die Brücke die ca. 2 Stunden zuvor mit dem Rad passiert wurde. Der Anstieg nach Barratier ist viel sanfter, ca. 3km für 50hm. Bis kurz vor Barratier komme ich mit meinem Schlappschritt, dann langt es mir. 100m Erholung, dann wird es flacher ich ringe mich durch 200m zu laufen bis es gleich noch mal für 300m nicht flach genug für mich ist. An der Verpflegung bei 14km in Baratier versuche ich meinen Magen mit TUC Keksen zu beruhigen und auch damit auch Salz zuzuführen. Die 3 Kekse beschäftigen mich gut 2km aber es geht ja Bergab und es läuft wieder sogar mit 5:00min/km und 5:25min/km. Puh, dann kommt die Brücke über die Durance und davor eine Unterführung unter der N94. Nein das läuft nicht in Ruhe gehe ich über die Brücke und trotte oben wieder los. Kurze Gehpause an der Verpflegung bei 17km und dann laufe ich schon wieder auf dem Damm zurück zu T2. Die erste Runde wäre geschafft. Es wird voller auf der Strecke und ich habe mein Rundenbändchen! Erwartungsgemäss wird es zäher und blöderweise habe ich noch kein weiteres Gel reinbekommen. So gut 30Sekunden langsamer als in der ersten Runde kämpfe ich mich über den Damm. An der Verpflegung bei 24km lege ich eine Ausgiebige Gehpause ein ohne wirklich groß was aufzunehmen immerhin gehen die TUC-Kekse schneller weg beim gehen. Diesmal kapituliere ich auch schon 300m vor dem Anstieg nach Embrun. Hier wird wieder jeder erbarmunglos ermuntert aber ich schaffe es zu widerstehen. :-)).
Wieder gelingt es mir oben loszulaufen und durch die Fußgängerzone zu laufen. Auch dort ist weiterhin die Hölle los. Ganze 3km schaffe ich es im Laufschritt zu bleiben. Dann kommt eine kleine Welle mit 10hm auf 300m und ich zolle zumindest meiner Unterernährung Tribut. Bis zur Verpflegung bei 30km kämpfe ich mich weiter und drücke mir endlich mein 3 Gel rein. Dazu Cola & TUC. Ganz offensichtlich zu spät, 1km später komme ich gegen die Steigung von 5m auf 1km nicht mehr an. Gut 500m gehe ich bis ich ein letztes mal die Holzbrücke passieren darf. Für 200m reicht dieses mal der Sprit, schon hänge ich wieder durch. :-O Na gut, es geht ja auch wirklich sichtbar Bergauf. Nochmal kurz anlaufen und die nächste Verpflegungsstelle ist da. Wieder TUC und ausgiebig Richtung Baratier gewandert. Nach gut 500m nächster Versuch immerhin ich komme gut 1km laufend vorwärts. Die letzten Meter nach Baratier rein gehe ich und nehme ein letztes mal TUC-Kekse sowie Cola auf und enteile Bergab Richtung Embrun. Bergab läuft es immer noch richtig gut. Die Zuschauer rufen Finisher und bejubeln immer noch jeden. Nur 10Sekunden langsamer als in der 1 Runde rolle ich so runter Richtung Brücke. Ab 38km bin ich doch auch tatsächlich 5-10 Sek/km schneller unterwegs als in der ersten Runde. Lediglich der 40km fällt da ein wenig aus der Reihe. Hier waren noch einmal kleine Steigungen die einfach nicht mehr gelaufen werden wollten.
Ein letztes mal auf dem Damm an T2 vorbei. Irgendwie habe ich Ulli verpasst. Ich habe sie nun seit fast 3 Stunden nicht mehr gesehen. An der letzten Verpflegung bei 40km nochmal Cola genommen und jeden kleinen Anstieg hochgekrabbelt, da lief nichts mehr. Lediglich eine kleine Senke konnte ich mal überlaufen. Dann kommt schon das Ziel in Sichtweite, noch einmal herum um die Wechselzone und da steht sie dann auf der Zielabgewandten Seite Ich jubele und freue mich schon über das geleistete. Noch 400m, und 2 Ecken und mein bisher längster und anspruchsvollste Triathlonwettkampf ist Geschichte.
Zielgerade kommt und ich darf mich rechts einordnen. Mit eine Laufzeit von 4:17:22 und einer Gesamtzeit von 12:50:22 laufe ich zufrieden durch das Ziel.
Epilog
Das hat Spaß gemacht! Diese Veranstaltung darf ruhig mit Lanzarote oder Roth in einem Satz genannt werden. Begeisterte Zuschauer wie in Roth, eine sehenswerte anspruchsvolle Strecke für die Radfahrer und auch die Läufer kommen hier zu ihrem Recht. Einziges Manko, Posing. Hier bietet Embrun keine Plattform. Klar sind die Athleten im großen ganzen zu erkennen, aber es ist sehr entspannt hier. Falls wirklich Stützstrümpfe in grösseren Stückzahlen getragen wurden, so wurden sie offensichtlich schamhaft unter weiten Beinkleidern versteckt.
Ich werde auf jeden Fall zurückkommen. Mal schauen wann es wieder passen kann.
Auf jeden Fall kann ich dem Herrn Drullse diese Veranstaltung an's Herz legen. Auch wenn ich einen Bus beobachten konnte, auf der Anfahrt zum Izoard, hier macht das Radfahren richtig Spaß.
Alle anderen sind ebenfalls aufgerufen die deutsche Teilnehmerquote zu erhöhen. Das ist ja schon ein wenig peinlich, daß wir da so mau vertreten sind.