Fakt ist doch, dass man sich mehrheitlich freiwillig dazu entschliesst ein Kind in die Welt zu setzen. Zwar kann man es während der Schwangerschaft noch nicht absehen, aber einhergehend mit dem neuen Erdenbürger wird sich das eigene Leben radikal umstellen.
Das was man sich in weiser Vorrausschau überlegt wird von dem Kind einfach mal über den Haufen geworfen. Es ist ja auch nicht nur das Kind sondern auch die Frau die gerade in den ersten Monaten/ Jahren ein wenig Entlastung vom Alltag benötigt.
Ich bin der Meinung mit einem Kind rücken die eigene Befindlichkeiten ersteinmal in den Hintergrund - manche können das akzeptieren und andere machen einfach so weiter wie bisher. Das führt aber über kurz oder lang zu Chaos und Stress in der Familie und kann sich mitunter dann auch auf den Job auswirken.
TheRunning Nerd hat es gut beschrieben. Ich sehe meinen Sohn in der Woche morgens vielleicht 30min und Abends 1h, maximal 1,5h bevor er ins Bett geht. Ich will mit meinem Sohn etwas erleben, ihn aufwachsen sehen, sehen wir er Fortschritte im Leben macht, neues dazu lernt. Dafür bleibt mir aber nur das Wochenende und wenn dann der Sport zurück stehen muss, dann ist das so. Das wird ja auch nicht für immer so bleiben, denn es wird auch wieder eine Zeit kommen, wenn der Kleine in einen Sportverein geht, Freund besucht etc... und man somit wieder mehr Zeit für sich hat. Ausserdem bin ich kein Profisportler - somit stehen die Prioritäten klar fest, erst die Familie, dann die Arbeit, denn ohne Arbeit kein Geld und dann der Rest wie Freunde, Hobbys etc....
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"Always go the extra mile...it's never crowded there."
Ausserdem bin ich kein Profisportler - somit stehen die Prioritäten klar fest, erst die Familie, dann die Arbeit, denn ohne Arbeit kein Geld und dann der Rest wie Freunde, Hobbys etc....
Auch wenn man das möchte: Man kann nicht auf drei Hochzeiten tanzen. Irgendwas fällt hinten runter. Und wenn das das Triathlontraining ist, dann kann man sich selbst auf die Schulter klopfen und sich dazu beglückwünschen, dass man noch klar im Kopf ist.
Dann melde ich mich hier doch einmal als sporttreibende Mutter zu Wort
Unsere Zwerge sind gut 5 und gerade 1
Ich muss der Fairness halber sagen, dass ich bis einschließlich diesen Monat noch in Elternzeit bin, ab August aber wieder teilzeit arbeiten werde.
Mein Lauftraining findet regelmäßig morgens statt, Start ca. 5.15 Uhr, meist 3 x in der Woche. Auch am Wochenende stehe ich idR. ein mal so früh auf, für eine längere TE (derzeit oft Koppeltraining). Dann bin ich spätestens um 9 wieder da, bringe gelegentlich Brötchen mit und alle sind zufrieden . Die Kinder schlafen zu der Zeit noch, mein Mann steht (unter der Woche) gegen 6 auf und kann sich in Ruhe zur Arbeit fertig machen, wenn ich geduscht und fertig bin (je nach Trainingslänge zwischen 6:30 und 7 Uhr) werden die Kids geweckt. Die Große geht dann in den Kiga.
Wenn das Wetter mies ist, fahre ich auch mal morgens auf der Rolle, das kostet mich aber doch einiges an Überwindung...
Ein bis zwei Mal fahre ich dann mit der Kleinen Rad (Crosser), sie im Hänger. Dort schläft sie gerne mal bis zu zwei Stunden. Das gibt unheimlich Kraft in den Beinen, meine Radzeiten waren nie besser als im Moment Einmal am WE (s. derzeit Koppeltraining oben) fahre ich ein paar km auf dem Rennrad. Das muss reichen
Schwimmen gehe ich möglichst zwei mal in der Woche. Entweder abends zum Vereinstraining, vereinzelt auch morgens zum Frühschwimmen. Dann geht mein Mann erst um 8 Uhr aus dem Haus, vereinzelt geht das mal.
Vor einigen Tagen war ich mit unserer Großen im Schwimmbad. Mittlerweile schwimmt sie recht brauchbar, wir hatten eine ganze Weile eine Bahn für uns alleine. Sie ist dann 400 m geschwommen, war hinterher stolz wie Oskar so schön geschwommen zu sein, und ich habe in der Zeit immerhin 800m geschafft. Klar, ist das kein "vollwertiges" Training, aber alles geht halt nicht. Danach war natürlich "Tobezeit" ;-))
Kraft-, Stabi- oder sonstiges Athletiktraining ist mit den Kids kein Problem. Die Kleine hampelt halt nebenbei und die Große beschäftigt sich alleine oder macht einfach mit. Die meisten Sachen (Gym- oder Medizinball, Hanteln, Hantelbank...) haben wir auch in der Kinderausführung und dann macht sie halt wie Mama und ist begeistert.
Gelegentlich hat sie mich auch schon zu Läufen auf dem Rad begleitet, mittlerweile ist sie mir da aber zu schnell...
Ab nächstem Monat werde ich meinen Arbeitsweg wieder als Lauftraining nutzen, habe dort zum Glück die Möglichkeit zu duschen.
... also - ich würde sagen mit etwas gutem Willen geht da eine ganze Menge ohne das Familienleben komplett zu sprengen. Ich habe mit diesem Training in diesem Jahr 2 OD unter 2:30 geschafft, damit bin ich zufrieden, am WE steht eine MD an und im nächsten Jahr eine LD, mal schauen, was das gibt ...
Klar, das LD Training wird mehr Kompromisse fordern, es ist aber mein großer Wunsch, in absehbarer Zeit mal eine zu absolvieren und mein Mann unterstützt mich da (ich musste ihm versprechen, nicht jedes Jahr sowas zu machen, das ist natürlich klar!!!). Hier ist dann eben noch regelmäßigeres Frühaufstehen gefordert, aber zum Glück fällt mir das nicht so schwer.
Ach ja, ein Haus mit Garten haben wir auch... Wäsche, Putzen, ... die übliche Hausarbeit, hängt überwiegend an mir, das läuft und am We gibt es dann gelegentlich "Großkampftage", da wird dann eine Oma oder der Babysitter hergeordert und dann wird gewirbelt: Hecke schneiden, Rasen mähen, ... alles was "sonst noch so gemacht werden muss".......
Last but nut least bleibt also jede Menge Zeit mit der Family und bei WK kommen sie regelmäßig mit und feuern an! Die WK werden dann ein wenig nach Familientauglichkeit ausgewählt...
Geändert von BunteSocke (29.07.2015 um 12:00 Uhr).
Leider gab es immer noch keinen wirklichen Erfahrungsbericht einer Frau bzw. Mutter...
Meine Frau macht momentan so nen Mix aus Stabi/Freeletics wenn der kleine (7 Monate) schläft. Ab und zu (1-2x die Woche) geht sie laufen, Samstags vielleicht mal schwimmen.
Zu mehr ist sie momentan einfach noch zu platt, da der Kleine Nachts leider nicht zu den Durchschläfern gehört.
... Ich sehe meinen Sohn in der Woche morgens vielleicht 30min und Abends 1h, maximal 1,5h bevor er ins Bett geht. Ich will mit meinem Sohn etwas erleben, ihn aufwachsen sehen, sehen wir er Fortschritte im Leben macht, neues dazu lernt. Dafür bleibt mir aber nur das Wochenende ....
Genau das habe ich bei Kollegen gesehen, und das hat mich und meine Frau zum Entschluß getrieben, mit Kind dauerhaft auf Teilzeitjobs umzustellen. Kein zusätzliches Einkommen der Welt konnte mir diese Zeit ersetzen, die ich mir so für meinen Sohn nehmen konnte. Die Zeit, die durch die Teilzeit fürs gesamte Familienleben abfiel (auch fürs Triathlon, was ich aber erst später anfing), war quasi ein Nebeneffekt, kein geplantes Ziel - aber wir würden es jederzeit wieder genauso machen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Leider gab es immer noch keinen wirklichen Erfahrungsbericht einer Frau bzw. Mutter...
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Na dann kommt jetzt der Bericht einer Mutter die zwar selber auch Sport macht, aber auf einen ganz niedrigen Niveau, da es leider gesundheitlich nicht anders geht.
Ich bin die Ehefrau von Schwarzfahrer.
Wir waren einmal als Familie über die Osterferien im Trainingslager. Von den verschiedenen Anbietern kamen nur 2 in Frage, beide im gleichen Hotel auf Mallorca. Denn dort gab es Kinderbetreuung und auch Animationsprogramm für Erwachsene.
Morgens war mein Mann Radfahren, das Kind in der Betreuung und ich habe am Pool gelegen und gelesen oder war Bogenschießen (Hotelangebot). Ich musste mich natürlich in der Radfahrzeit von Schwarzfahrer auch ums Kind kümmern, denn die Betreuung war natürlich kürzer. Wenn er vom Rad zurückkam und noch ein Koppellauf im Plan war, habe ich mir, wenn das Kind wieder in der Betreuung war sein Rad geschnappt und habe ihn begleitet.
Aber sobald mein Mann zurück war und geduscht hatte war er dran sich um unseren Sohn zu kümmern oder es war Familienzeit. Auch die Ruhetage waren komplett für die Familie da. An diesen Tagen haben wir Ausflüge gemacht.
So finde ich ein Trainingslager auch für die Familie gut. Immer möchte ich so nicht Urlaub machen, aber alle paar Jahre ist es ok. Normalerweise gehen wir Ostern Skifahren, da hat die ganze Familie mehr davon, aber in diesem Jahr war Ostern zu spät für einen Skiurlaub.
Anderes Beispiel, was hier schon angebracht wurde, daß es nicht geht: Gemeinsamer Schwimmbadbesuch. Wir gingen (Vergangenheit, da der 19 jährige nicht mehr mit uns zum schwimmen geht) zusammen ins Schwimmbad, zuerst schwimmt die ganze Familie zusammen. Dabei Wettrennen Papa gegen Sohn. Papa drei Bahnen gegen eine Bahn vom Sohn. Irgendwann war Papa froh, wenn er 2 Bahnen schafft. Das Kind wurde schneller.
Danach geht einer mit dem Kind spielen oder rutschen. Nach 30 bis 60 Minuten Wechsel und der andere darf schwimmen. Natürlich kann man da keinen kompletten Trainingsplan durchschwimmen, aber besser als nichts.
Weiteres Beispiel: Besuch bei meinen Eltern, ca 80 km entfernt. Es fahren alle gemeinsam im Auto hin. 2 Stunden bevor wir alle gehen, fährt mein Mann mit dem Rad schon mal los nach Hause los. Er war beim Besuch meiner Eltern dabei und kam trotzdem am Wochenende zu einer längeren Radstrecke. Und hat auch noch Zeit eingespart, denn von den 3 Stunden Radfahren hätte er sowieso fast eine Stunde im Auto gesessen. Andere Alternative er fuhr mit dem Rad hin und wir alle gemeinsam zurück.
Er durfte immer trainieren, aber nach dem Training war ich dann dran und er durfte/mußte sich ums Kind kümmern. Und durch die Behinderung unseres Sohnes ist das etwas aufwendiger wie bei anderen Kindern. So ist es ein geben und nehmen. So funktioniert es, ohne das der Partner immer zu kurz kommt.
Aber richtig einen Trainingsplan einzuhalten ist so sicher sehr schwer. Aber wenn ich sehe was mein Mann alles erreicht hat, dann geht mit dieser Methode sehr viel. Man muß eben etwas erfinderisch sein.
Und noch ein Wort zu unserer Teilzeit. Das klingt erst mal toll, eine 24 Stunden Woche. Aber man muß bedenken, es gibt dann keine Frau zu Hause, die nicht arbeitet und den ganzen Haushalt macht.
Zudem mußte einer immer so heimkommen, daß er da ist, wenn unser Sohn aus Kindergarten oder Schule heimkam. Und dann war erstmal gar keine Zeit für sich selbst. Essen machen, Kind zu Therapien bringen, Kind beschäftigen. Wie gesagt, behindertes Kind mit deutlich erhöhten Betreuungsaufwand.
Aber so hatte jeder genügend Zeit mit unserem Kind. Wir würden es jederzeit wieder so machen.
Und zu den Aussagen bei mir geht aber Teilzeit nicht, kann man nur sagen, habt ihr es ernsthaft probiert? Wir sind beide Ingenieur, wenn auch in verschiedenen Bereichen. Dort ist Teilzeit fast unbekannt. Wir haben es trotzdem erreicht, daß unsere beiden Arbeitgeber dem zugestimmt haben. Und ich habe jetzt schon 2 Stellenwechsel hinter mir. Das was mit dem Wunsch nach Teilzeit zwar deutlich schwerer, aber ich habe immer eine gute Stelle gefunden.
danke für deinen Bericht. Ich finde es schön, dass ihr das so hinbekommen habt, dass ihr beide zufrieden seid. Das mit der Teilzeit ist natürlich eine super Sache.
Ich weiß nicht wie deine sportlichen Ambitionen vorher waren- hättest du auch Langdistanz, Marathon etc. machen wollen, hätte das aber sicher nicht funktioniert.
Und das ist irgendwie das was ich meine- wo sind denn die Frauen, die noch 15h Trainingswochen haben, trotz Kinder? Geht das überhaupt? Oder geht das nur, wenn der Mann komplett aufs Training verzichtet? Kann man so übehaupt noch eine gute Mutter sein ?
Dann melde ich mich hier doch einmal als sporttreibende Mutter zu Wort
Unsere Zwerge sind gut 5 und gerade 1
Ich muss der Fairness halber sagen, dass ich bis einschließlich diesen Monat noch in Elternzeit bin, ab August aber wieder teilzeit arbeiten werde.
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Hallo BunteSocke,
ich lese da: du arbeitest nicht, ein Kind ist noch halb Baby, das andere ist im Kiga. Das sind paradisische Zustände. Genieß die Zeit