Klar, Du kannst das Ganze auch "wettkampfmäßig" durchziehen, Gels und Riegel in den Rucksack und auf Oberrohr kleben, Iso-Pulver mitnehmen und an der Tanke mischen. Mir hätte das keinen Spaß gemacht, so allein zu fahren. Ist was anderes auf ner RTF, wo alle zusammen fahren.
350 km an einem Tag sind schon eine Hausnummer! Ich bin mal knapp 300 km an einem Tag gefahren, relativ "flach" mit 3000hm über die Alpen. Da ging nach 220 km nur mit Riegelessen nichts mehr. Dann 30 min. Pause an einem kleinen Lokal. Eine Gulaschsuppe und einen Berg Hirtennudeln verschlungen. Der Körper hat es absorbiert wie ein trockener Schwamm das Wasser. Nach dieser Esspause war der Körper wie ausgewechselt. Kein voller Magen sondern einfach nur ein höheres Energielevel.
Bedenken musst Du bei dieser Streckenlänge aber schon die Zeit. Pausen wirklich so knapp wie möglich einplanen, maximal 1x kurz einkehren. Inkl. Klogänge und Wasserauffüllen macht das dann grob eine Stunde Pause kumuliert. Vielleicht echt ohne Frühstück starten (wenn Du vor dem Schlafenden noch viel essen kannst) und wirklich genügend Riegel einstecken und während dem Fahren essen.
Wenn die Strecke relativ flach ist (weniger als 1000hm pro 100km), sollte es klappen. Viel Glück.
Ich würde einfach den Donauradweg fahren, ab Passau Richtung Schärding, Braunau, Hochburg Ach, Burghausen, Traunreut.
Da könntest mich bei meiner Hausrunde antreffen.
Donauradweg kann man gut mit dem Rennrad fahren, war auch meine erste Idee. Ab und an etwas leicht schotterig, aber mit 28 mm Reifen war das nie auch nur annähernd grenzwertig. Das hält auch ein Rennrad locker aus. Dazu verkehrsarm bis -frei (ab und an mal eine Straße im Dorf zu fahren) und einfach zu navigieren.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Wohl wahr! Bis vor 2 Jahren bin ich jährlich nen Radmarathon in Eifel und Hunsrück gefahren, 218 km, 2500 HM. Außerdem so nochn paar Touren von 250 - 265 km, letztere in ner Gruppe. Am Wendepunkt hat ne Bekannte Nudeln gekocht, 3 Teller gingen locker weg, Kuchen hinterher. Auf dem Rückweg sind wir trotzdem in ne Tanke eingefallen. Bloß "Stop" kann man das nicht nennen.
Geht man richtig essen ist die Gefahr, dass man zu lange sitzen bleibt, groß. Deshalb hab ich ja geschrieben "ne Pizza auf die Hand", am besten am Stehtisch. Kommt aber auch drauf an. Ich war aufm Weg nach Regensburg mal ziemlich down, es hat geregnet, bergauf und ich war weit langsamer als geplant. Da hat das Mittagessen beim Griechen mich wieder richtig aufgebaut. Ist ja auch nicht immer ganz einfach, immer Druck aufm Pedal zu behalten.
8 h mit einem Deuter Trans-Alpine fand ich jetzt nicht schlimm, das Ding spürt man kaum. Nach 4 Tagen (Ulm - Wien) mit Rucksack fehlte mir dann 2 Tage später ohne Rucksack das "Gegenmoment", als ich nochmal von Wien nach Bratislava und zurück geradelt bin. Da lasteten die Hände plötzlich wieder auf dem Lenker, vorher waren sie nahezu "schwerelos".
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8 h mit einem Deuter Trans-Alpine fand ich jetzt nicht schlimm, das Ding spürt man kaum.
Naja, ich finde, das kommt auch drauf an, was (wie schwer) der Inhalt ist...
Mit 5kg drin (uund das ist eher wenig für ne Alpentour) bin ich abends ausreichend bedient. Aufm Rennrad ist das Gewicht für mich komplett undenkbar.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
War für 5 Tage im Mai u.a. mit Regenzeug, langer Hose und Pullover, der "Deuter Cross Bike 18" hätte nicht ganz ausgereicht (bzw. wäre mindestens zum Bersten voll gewesen und kein Riegel wäre mehr reingegangen), aber ich war froh als meine andere Schwester mit meiner großen Reisetasche frischer Klamotten hinterherkam. Der Sitz des Trans Alpine ist aber auch besser als der des Cross Bike 18, wie ich vorletztes Wochenende am Watzmann mit dem Piraten wieder festgestellt habe. Leider auch ein Pfund schwerer.
Ulm - Wien hat außer dem Hubbel zwischen Weltenburg und Kelheim aber auch keine Steigung drin.
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Es liegt nicht an den Steigungen, da muss ich das Zeug ja auch raufwuchten, wenns am Gepäckträger hängt, aber die zusätzlichen und ungewohnten 5kg, die an den Schultern ziehen und übern Hintern auf den Sattel drücken, sind das Problem.
Ausserdem gings auf die Knie, hab ich gemerkt, solang ich den Rucksack nicht absetze zum Fotografieren.
Meistens knips ich nämlich in der Hocke oder stütz die Kamera aufm Knie ab und wenn ich mich dann wieder aufrichte stemm ich jedesmal das ungewohnte Gewicht mit hoch...
Übrigens find ich das Zeug optisch nu nedd den Burner, aber der Great Divide Ride ist ja grad wieder gestartet und die meisten transportieren ihr Zeug in Taschen, die irgendwo ans Rad gehängt werden: ins Rahmendreieck, an den Lenker und an den Sattel, ist natürlich insofern klasse, weils am Rad und nicht am Körper ist und kein/kaum Zusatzgewicht wie Träger, Lenkerhalter usw. erfordert.
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