Ich habe nichts einzuräumen.
Selbstverständlich weiß ich, wie ein simpler Überholvorgang auszusehen hat. Mehrere 1000 Mal gesehen.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum du gerade zu diesem Punkt so angefressen reagierst. Die diskutierten Formulierungen sind semantisch widersprüchlich mit dem Resultat, dass ich als Middle-of the-pack-Athlet und sicherlich nicht besonders Regelkundiger nicht weiß, was beim Überholen von mir erwartet wird.
Bisher habe die Regel so interpretiert, dass ich beim Überholen zügig mit ausreichendem Sicherheitsabstand am vor mir fahrenden vorbeifahre. Wenn ich deine Interpretation richtig verstehe, muss ich zusätzlich darauf achten, von Beginn des Überholvorgangs an die Windschattenzone nicht zu befahren; allein, das steht nirgendwo.
Die Widerspruch im Regelwerk ist aus meiner Sicht gar nicht wegzudiskutieren. Vielleicht liegen ja auch die unvermeidlichen Diskussionen nach Karten zum Teil auch an dieser Unklarheit. Ganz unabhängig von möglichem Optimierungsbedarf in der Regel selbst wäre die Formulierung unbedingt zu präzisieren.
@DasOe
Hab ich das so richtig und in Deinem Sinne verstanden?
Ja hast Du. Danke.
Meine Erklärung bezog sich auf die Bitte die Regel zu interpretieren, was dann tatsächlich im Rennen machbar ist, das muss vor Ort in jedem Moment entschieden werden.
Je präziser eine Regel formuliert wird, desto mehr Ausnahmen und Sonderreglungen wird es geben und am Ende ist nicht mehr umsetzbar.
Im Übrigen, war es ein Grundgedanke die SpO schlank zu halten und eben auf die bestehendenden Links hinzuweisen.
Zitat:
Zitat von SpO
§ 1 Grundlage und Einordnung
1.4 In Fällen, in denen die SpO keine Regelung trifft, sind ergänzend die Regeln der ITU und der ETU heranzuziehen. Soweit die Regelwerke der ITU und ETU ebenfalls keine Regelungen enthalten, werden die Regelwerke der UCI, FINA,
IAAF und FIS angewendet.
Zitat:
Zitat von SpO
§ 39 Disziplin Radfahren
Allgemeine Bestimmungen
39.4 Die Straßenverkehrsordnung (StVO) ist einzuhalten. Von der Polizei gemeldete Zuwiderhandlungen werden wie Regelverstöße geahndet.
Das dort inzwischen alles mögliche versammelt ist, finde ich völlig verfehlt. Ja es ist Arbeit jeden spezifischen Teil zu separieren, aber es verschlankt die inzwischen 63-seitige SpO deutlich wenn Cross-Triathlon, Winter-Triathlon, Paratriathlon sowie für den Kinder-/Jugend-Triathlon ihre eigenen SpO-Ausgaben bekommen.
Wenn die Windschattenbox 10m lang und 2m breit wäre und der Athlet sich am rechten Rand mit ausreichendem Sicherheitsabstand zum Straßenrand aufhält, dann entspräche das sehr viel mehr der Realität und ließe sich auch deutlich einfacher umsetzen.
Und warum reagiere ich vermeintlich so angefasst (was ich nicht bin, ich mag es nur nicht wenn eine Diskussion persönlich wird)?
Als Kampfrichter ist man meistens in einer reaktiven Rolle und muss "ausbaden" was an anderer Stelle verbrochen wird. Die Kampfrichter diskutieren untereinander intensiv und mit viel Engagement wie man mit dem Regelwerk umzugehen hat, damit alle Beteiligten zu ihrem Recht kommen.
Ich persönlich stelle mich gerne auch Diskussionen ausserhalb der Kampfrichterei und habe auch keinen Schmerz wenns richtig kontrovers wird. Was ich nicht mag, ist eine Haltung, die ausdrückt, daß nur die richtigen Jungs kommen müssen, ein paar Sätze umstellen und ratzfatz sind alle Probleme gelöst.
Ich wäre die Erste, die sich über eine zeitgemäße und schlanke Sportordnung (und Veranstalterordnung) freuen würde. Nur ist mir der Glauben abhanden gekommen, daß das passieren wird. Ein Grund, weshalb ich mich von der aktiven Kampfrichterei zurückgezogen habe.
"Ein von hinten aufholender Teilnehmer hat die Windschattenzone des vor ihm fahrenden so schnell wie möglich zu durchqueren."
Beim Überholen hat der von hinten auffahrende Sportler also die Windschattenzone des Vordermanns zu durchqueren.
MbMn. nicht ganz korrekt. Er darf sie durchfahren. Das es obligatorisch ist würde ich nicht als Intention der Regel sehen.
Eher wenn, dann!
Sehe es aber trotzdem eher wie das Oe & LidlRacer. Die Regeln sind klar genug. Die Intention die hinter der Diskussion zu stehen scheint, Fehlentscheidungen auszuschliessen ist aber ziemlich Deutsch und letztendlich unmöglich. Dazu müssen nicht regeln geändert werden sondern Fehler ausgeschlossen werden. Das lässt sich zuverlässig nur mit dem weglassen von Regeln erreichen.
Das läuft dann halt auf Dudes Vorschlag mit Draftingfreigabe heraus.
Grüße.
Peter
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Mir scheint, es ist hier kaum zur Kenntnis genommen worden, dass zumindest DasOe und ich uns über die Auslegung der Überholregel einig geworden sind und den scheinbaren Widerspruch aufgeklärt haben. Hier noch mal der entscheidende Teil:
Zitat:
Zitat von LidlRacer
... der Knackpunkt ist das "so schnell wie möglich zu durchqueren".
...
Ich denke, man müsste es so interpretieren, dass man
1. nur dann in die Windschattenbox einfährt, wenn man es aus Platzgründen kaum vermeiden kann,
und dass man dann
2. möglichst wenig vom Windschatten ausnutzt, also zügig und frühzeitig nach links schwenkt.
Das ist zwar etwas schwammig, aber ich denke, in den meisten Fällen kann man klar erkennen, ob der Überholende möglichst viel Windschatten ausnutzen will, oder ob er sich bemüht, weitgehend windschattenfrei zu fahren, auch wenn er kurzfristig regelkonform in die Winschattenbox eindringt.
Falls alle Kampfrichter das so sehen, wäre es gut, wenn auch alle Athleten das wüssten und dementsprechend führen ...
Ich kann zu dem Post nur sagen: ja, wie denn sonst?
Die Formulierungen mögen nicht eindeutig sein, wer den sportlichen Sinn dahinter versteht, muss aber doch eigentlich so fahren oder interpretiere ich das falsch?
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich kann zu dem Post nur sagen: ja, wie denn sonst?
Die Formulierungen mögen nicht eindeutig sein, wer den sportlichen Sinn dahinter versteht, muss aber doch eigentlich so fahren oder interpretiere ich das falsch?
Wenn selbst extrem erfahrene Athleten und sogar Funktionäre wie Arne und Hafu abweichende Interpretationen haben (beide meinten, man MÜSSE in die Windschattenbox reinfahren), mangelt es doch deutlich an Klarheit.
Wenn selbst extrem erfahrene Athleten und sogar Funktionäre wie Arne und Hafu abweichende Interpretationen haben (beide meinten, man MÜSSE in die Windschattenbox reinfahren), mangelt es doch deutlich an Klarheit.
Hm, hab mich vermutlich unklar ausgedrückt. Das Regelwerk ist die eine Sache und die mag sicher undeutlich formuliert sein (oder eben auch nicht eindeutig zu formulieren sein, ist ja auch möglich).
Der Sinn, der hinter der ganzen Sache steckt, nämlich keinen Vorteil zu bekommen beim Überholen, sollte doch aber klar sein.
Wir reden da halt über zwei verschiedene Paar Schuhe. IMHO.
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Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."