Zitat:
Zitat von Speedy Gonzales
Staffler hört sich gut an  .... hab mir gerade überlegt nächstes Jahr zum Kennenlernen auch erst mal dort in einer Staffel zu starten. 
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Wie alles im Leben hat auch der Start in einer Staffel Vor- und Nachteile.
Bist Du der Läufer, verbringst Du den ganzen Tag mit warten. Du wartest auf den Schwimmstart. Du wartest darauf, dass Dein Schwimmer aus dem Wasser kommt, Du wartest auf Deinen Fahrer. Du wartest in der Wechselzone und weißt nicht, wie lange Du noch warten musst. Du wartest und hoffst, dass es aufhört zu regnen. Und dann: Dein Fahrer kommt seeehr spät und genau dann, wenn der Regen am schlimmsten ist. Du läufst los und das Wasser schwappt in Deinen Schuhen. Die Beine werden schwerer, aber Du beißt Dich durch. Nach dem letzten Anstieg warten Deine Staffelpartner. Du hast es geschafft.
Bist Du der Fahrer, ziehst Du Dich in der Wechselzone 10mal um, prüfst 20mal den Luftdruck, ob der richtige Gang eingelegt ist und der Helm richtig sitzt. Und hast dann doch genau das Falsche an. Du fährst 90km im Regen und 90km mutterseelenallein. Du denkst an Deinen wartenden Läufer und gibst alles. Du kommst in der Wechselzone an, Dein Läufer läuft los. Du sitzt allein im strömenden Regen, ringst nach Luft und Fassung. Du triffst Deinen Schwimmer und wartest auf Deinen Läufer. Der kommt im Adrenalinrausch den letzten Anstieg hoch. Ziel!
Aber:
Bist Du der Fahrer, spürst Du das Prickeln. Die Aufregung in der Wechselzone. Siehst die ersten Schwimmer kommen. Winkst Deinem Schwimmer und rufst ihm zu. Und endlich geht’s raus auf die Straße. Erleichterung paart sich mit Anspannung: werde ich meine Ziele erreichen? Dann Konzentration auf die Strecke, die ersten Zuschauer jubeln Dir zu. Du trotzt 180km dem Regen, der Kälte und Deinem inneren Schweinehund, genießt die Stimmung, die Unterstützung der Zuschauer und freust Dich über jedes bekannte und unbekannte Gesicht am Straßenrand.

Du kommst in die Wechselzone, fällst fast vom Rad, aber läufst euphorisch zu Deinem Läufer. Geschafft! Später: Treffen mit dem Schwimmer und schon kommt der Läufer in Sichtweite. Ziel!
Bist Du der Läufer begleiten Dich Vorfreude und Spannung. Du siehst die Einzelstarter in die Wechselzone kommen. Die ersten Staffelfahrer. Du willst endlich loslaufen. Ein Läufer nach dem anderen verlässt die Wechselzone. Es ist eine Geduldsprobe. Endlich biegt Dein Fahrer um die Ecke – Erleichterung! Du nimmst den Chip und endlich geht’s los. Du fliegst bergab zum Kanal. Nasse Schuhe, Pfützen und kalter Wind machen Dir nichts aus. Du konzentrierst Dich auf Deine Schritte und Deine Atmung. Der letzte Anstieg zehrt, aber Du weißt: oben werde ich erwartet. Ein Blick auf die Uhr: neue persönliche Bestzeit! Du spurtest ins Ziel. Ihr fallt Euch in die Arme, zu dritt im Ziel, erschöpft und glücklich.
