Ich finde auch, dass zuallerst alles im Zusammenhang mit der Ermordung der Redaktion aufgedeckt werden sollte inbezug auf die Killer. Man kennt "berühmte" Beispiele aus der Geschichte (Reichstagsbrand z.B.), wo bewusst falsche Anklagen erhoben wurden.
Nur: Gäbe es Hintermänner, welche die vermutlich muslimischen Täter als Auftragskiller, Söldner anheuerten, hinge es von der politischen Oppurtinität ab, ob und wann wir etwas davon erfahren dürfen. Auch die NSU-Morde in DE wurden bislang nur unzureichend aufgeklärt, finde ich.
Den Hauptgedanke im zitierten Artikel, dass für Kriege auch Leute des Geldes wegen sich als Söldner verdingen - an fast allen Fronten, wird sicher viel zu wenig beachtet.
Es geht darum, Menschen noch weiter gegeneinander aufzuhetzen, etwas hochzuschaukeln, Eskalation.
Mir ist Meinungsfreiheit enorm wichtig, denen ihr Gott. Der Unterschied liegt darin, dass ich nicht mit dem Sturmgewehr losziehe und Leute abmetzle, mit denen ich nicht einig werde.
Wer auf Worte und Bilder mit Kugeln antwortet, verdient keinen Respekt und keinerlei Rücksicht.
Wenn man denen, die abgeschlachtet werden, Eskalation vorwirft, weil ja erst die Provokation die Wahnsinnigen so irre und blutrünstig gemacht hat, dann ist das eine Art von Appeasement, die ich nicht akzeptieren kann. Die Antwort darf nicht weniger, sondern muss mehr Provokation sein. So lange bis sie vor lauter Provokation gar nicht mehr wissen, wen sie zuerst umbringen sollen.
Seltenheitswert haben die Gelegenheiten, wo das Nachgeben gegenüber einer Welle der Agression für den Nachgebenden einen guten Ausgang hatte.
Was mir einleuchtet: Wenn Gläubige die Botschaften ihrer heiligen Schriften über das Gesetz stellen. Das Wort Gottes muss über den von Menschen ausgehandelten Regeln stehen.
Was mir nicht einleuchtet: Wenn Gläubige nur bestimmte Aussagen ihrer heiligen Schriften für verbindlich halten, andere aber nicht. Auf welcher Grundlage will man als Gläubiger die Verbindlichkeit dieser oder jener Aussage bewerten? Kann ein Gläubiger über das Wort Gottes richten?
Es leuchtet mir ein, als Nichtgläubiger einen Gläubigen zu kritisieren, wenn dieser die Worte einer Gottheit über das Gesetz stellt. Wie können sich aber Gläubige untereinander kritisieren, wenn die Kritik darin besteht, dass der eine in seinem Glauben sehr konsequent ist?
Oh, das ist ein ganz großes Faß, das man hier aufmacht. Das Problem beim "Wort Gottes", besonders bei den drei großen Religionen des Buches (Judentum, Christentum, Islam - alle drei zusammen eigentlich gleichberechtigte "Leitkulturen", weil sie alle im mehr oder weniger gleichen "Kulturraum" entstanden sind bzw. sogar voneinander abstammen.)
"Unsere" Bibel, die Tora der Juden und auch der Koran sind aus einem historischen Kontext entstanden, der für die heutige Zeit eine wortwörtliche Auslegung oft sehr fragwürdig oder ehrlicherweise zum Glück unmöglich macht. Bei den beiden erstgenannten kommt dazu, daß es teils wild verwürfelte Sammlungen (Auswahl teils "historisch-politisch" = willkürlich) von Überlieferungen, Erzählungen, Vorschriften fürs tägliche Leben* aus mehreren Jahrtausenden und natürlich von den verschiedensten Autoren(kollektiven) sind. Wenn man das alles wörtlich nimmt, verstrickt man sich auch in unserer Bibel rettungslos in Mord und Totschlag, in den wildesten Widersprüchen und und und. ** Der Koran hat gegenüber Bibel und Tora den Vorteil, entstehungsgeschichtlich halbwegs aus einem Guß und damit noch am freiesten von inneren Widersprüchen zu sein.
Das ist eine Frage, mit der sich jede Religion, die sich auf Überlieferungen beruft, herumschlagen muß......
lG Matthias
* PS. Die Unfallverhütungsvorschriften sind in den Büchern Mose erfunden worden: 5. Buch Mose Kap. 22 Vers 8, "Wenn du ein neues Haus baust, sollst du um die Dachterrasse eine Brüstung ziehen. Du sollst nicht dadurch, dass jemand herunterfällt, Blutschuld auf dein Haus legen."
Die Antwort darf nicht weniger, sondern muss mehr Provokation sein. So lange bis sie vor lauter Provokation gar nicht mehr wissen, wen sie zuerst umbringen sollen.
Super.
Erkläre das den Polizisten die dann noch mehr Redaktionen bewachen müssen und bei der Ausübung ihres Wachauftrages wie Hunde abgeknallt werden.
Es wäre wohl gestern kein Mensch gestorben, wenn diese kritische Zeitung, die nicht einmal eine sehr hohe Auflage hat, sich auf andere Themen, z.B. auf innenpolitische, beschränkt hätte.
Ich bleibe dabei:
Wer so mit dem Feuer spielt, der MUSS damit rechnen, das er sich böse verbrennt!
Ich bleibe dabei:
Wer so mit dem Feuer spielt, der MUSS damit rechnen, das er sich böse verbrennt!
Und ich bleibe dabei: Wer seine Rechte nicht verteidigt, verliert sie.
Ich trauere um jeden, der für die Verteidigung auch meiner ganz persönlichen Freiheit sein Leben lassen muss. Aber die Antwort kann nicht sein, aufzugeben, was unsere Vorfahren in hunderten von Jahren mühsam und blutig erstritten haben, nur weil der Feind hemmungslos und unmenschlich ist.
Freiheit hat ihren Preis und muss jeden Tag neu erkämpft und geschützt werden. Stéphane Charbonnier war es ernst, als er sagte "Ich würde lieber stehend sterben, als auf den Knien zu leben."
Davor ziehe ich beschämt meinen Hut, weil ich nicht weiß, ob ich den Mut gehabt hätte. Aber Mut ist ansteckend, es besteht also noch Hoffnung.
Man liest heute viel über die Pressefreiheit. Ich vermisse einige Gedanken über die Religionsfreiheit. Um sie sollte es nach dem heutigen Anschlag ebenfalls gehen.
Unser Grundgesetz garantiert die freie Ausübung der Religion: "Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ Bei einigen Religionen zeigt sich meiner Meinung nach, dass sie sich mit unseren Grundwerten und unserem Grundgesetz kaum vereinbaren lassen, sobald man ihre Heiligen Bücher beim Wort nimmt.
Anders formuliert: Handelte es sich nicht um eine religiöse Botschaft, sondern um eine gleich lautende politische Forderung ("Du sollst ... töten/schlagen/abhacken"), bekäme man es mit der Polizei oder dem Verfassungsschutz zu tun.
Ich beziehe mich dabei nicht auf eine bestimmte Religion, da es in allen mir bekannten Religionen Grundsätze gibt, die unseren Gesetzen und Werten zuwiderlaufen. Beispiel: Das "Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz" (AGG), das eine Ungleichbehandlung aufgrund von Glauben, Geschlecht, sexueller Orientierung etc. verbietet. Es kollidiert mit den Religionen, die ihren Gläubigen eine Ungleichbehandlung von Andersgläubigen, Frauen, Homosexuellen, Geschiedenen etc. vorschreiben.
Also frage ich mich, ob wir am heutigen Tage nicht allgemein über die Religionsfreiheit nachdenken müssen.
Arne
Die Religionsfreiheit und das AGG überstimmen antiquierte Forderungen in den Texten der Religionen. Da gibt es doch gar nichts zu diskutieren und zu bedenken. Wäre es anders, dann müsste man auch die Bibel (oder zumindest das AT) vom Markt nehmen.
PS: Das was Megalodon erwähnt ist natürlich richtig. Ich denke dabei geht es aber mehr um Schutz von Traditionen als der Religion. Sonntag ist halt Ruhetag. Allerdings gibt es ein paar Auslegungen, die ich auch nicht verstehe, vor allem Arbeitsrecht in kirchlichen Einrichtungen, bzw. sogenannten kirchlichen Einrichtungen. In katholischen Krankenhäusern zahlen die Kirchen zum Beispiel meist nicht mehr als die Kapelle, bestimmen aber dann bei den Angestellten mit und beschneiden deren Rechte. Die dürfen sich nicht scheiden lassen, bzw. nicht wieder heiraten etc. Das sind unglaubliche Anachronismen, die eigentlich bereinigt werden müssen. Ein wirklich säkularer Staat wäre schön.
Super.
..
Ich bleibe dabei:
Wer so mit dem Feuer spielt, der MUSS damit rechnen, das er sich böse verbrennt!
Das kann nicht sein! Wenn wir damit anfangen, können wir bald unsere Frauen einpacken und ähnlichen Schwachsinn veranstalten.
Analog zur Anarchoparole: "Kein Fußbreit den Faschisten!" müssen wir jetzt SEHR konsequent unsere Errungenschaften wie Bildung, Aufklärung und Gleichberechtigung gegen diese frauenfeindlichen Mittelalterfuzzis verteidigen.
Insgesamt bin ich schockiert über diese Renaissance der Dummheit.
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... in der Gegend rumkommen ...