__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Markus Ganser schreibt in seinem Block vom Wettkampf Briefing in Kona folgendes:
"...Kurz nach Mittag war dann Wettkampfbesprechung und die hat mir die letzte Hoffnung auf ein faires Rennen genommen. In den letzten Wochen geht es ja hoch her mit den Diskussionen um das Thema Drafting und die Bilder der letzten Veranstaltungen gehen sicher auch als Radrennen durch.
Hier sind aber nun auch die Vorraussetzungen für Drafting wunderbar. Hier gilt jetzt keine 10m Windschattenbox, sondern nur eine 7m Box und diese wohlgemerkt vom HR des Führenden bis zum VR des dahinter Fahrenden.
Drafting wird beim ersten Mal mit 4min betraft und beim zweiten mal nicht mit Disqualifikation, sondern nochmal mit 4min und beim dritten Mal ist erst Ende.
Das Schönste aber war, dass man das Problem seitens der WTC erkannt hat und nun an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen appelliert, weil man auf der 180km Strecke nur 20 Schiedsrichter hat!!! Als Hinweis hörten wir, dass in Frankfurt auf der 85 Runde 40 Schiedsrichter sind.
Also das ganze hörte sich mehr an wie:” Macht was ihr wollt und wer so blöd ist und sich bei den paar Schiedsrichtern erwischen lässt, den trifft es ja auch nicht ganz so schlimm….”
Markus Ganser schreibt in seinem Block vom Wettkampf Briefing in Kona folgendes:
"...Kurz nach Mittag war dann Wettkampfbesprechung und die hat mir die letzte Hoffnung auf ein faires Rennen genommen. In den letzten Wochen geht es ja hoch her mit den Diskussionen um das Thema Drafting und die Bilder der letzten Veranstaltungen gehen sicher auch als Radrennen durch.
Hier sind aber nun auch die Vorraussetzungen für Drafting wunderbar. Hier gilt jetzt keine 10m Windschattenbox, sondern nur eine 7m Box und diese wohlgemerkt vom HR des Führenden bis zum VR des dahinter Fahrenden.
Drafting wird beim ersten Mal mit 4min betraft und beim zweiten mal nicht mit Disqualifikation, sondern nochmal mit 4min und beim dritten Mal ist erst Ende.
Das Schönste aber war, dass man das Problem seitens der WTC erkannt hat und nun an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen appelliert, weil man auf der 180km Strecke nur 20 Schiedsrichter hat!!! Als Hinweis hörten wir, dass in Frankfurt auf der 85 Runde 40 Schiedsrichter sind.
Also das ganze hörte sich mehr an wie:” Macht was ihr wollt und wer so blöd ist und sich bei den paar Schiedsrichtern erwischen lässt, den trifft es ja auch nicht ganz so schlimm….”
In Roth 2011 hab ich die Lutschereien als bedeutend heftiger erlebt als in Klafu 2010 - bei ähnlicher Radzeit. Außerdem kam ich an eine Kampfrichterin, die es auf Österreicher abgesehen hatte - in der Windschattenbox waren innerhalb meiner 8min (ich bekam meine Strafe wegen "Schwätzen", dh wohl wegen nebeneinander fahren) 5 Ösis. Kein einziger Deutscher.
Unabhängig vom Veranstalter erlebe ich die Lutschereien bei so gut wie jedem Triathlon. Das hat im Frühjahr mit einem Sprint mit LeMans-Start (Schwimmen abgesagt) begonnen und endete in Wiesbaden, wo ich durch einen Raddefekt in die Welle der Staffelfahrer kam und von denen dann einen am Arsch kleben hatte, teilweise sogar in der nicht ungefährlichen Abfahrt.
Was ich sagen will ist, dass es nicht die gierige WTC ist, die Schuld ist am Verfall des Rechtsbewusstseins der Triathleten. Bilder wie hier von sevenm (Danke!) sind lediglich Ausdruck unserer Gesellschaft, bei der es in den letzten Jahren nur mehr darum geht BESSER zu sein als andere, dafür sind alle Mittel recht. Diese Besseritis ist es, die den jungen, begabten Sportler zum Doper macht, den Abenteuerlustigen zum Drafter, den Arbeitskollegen zum Denunzianten, den Politiker zum Lügner, den Banker zum Spekulanten, tbc... Die Gier der WTC nach Geld ist nicht besser/schlechter als die Gier der Athleten nach einer schnellen Passage zwischen Schwimmen und Laufen.
Im Triathlon bist halt als guter Radfahrer der G'schnapste. Gut Schwimmen muss man können, dann auf der Radstrecke schön mitsegeln und mit fitten und schön aufgewärmten Beinen dann den Marathon hinknallen.
Lösung sehe ich, solange es keine technisch automatisierte ist, keine. Wir werden die Gesellschaft nicht verändern. Btw wie wärs mit einem ANT+ Abstandsmesser der die Abstandsdaten ins .FIT-File schreibt?
Übrigens bin ich heuer am Saisonende ein paar Zeitfahren gefahren. Bei einem 46km EZF waren auch zwei Hawaii-Qualifikanten am Start, die bei Sprints und ODs gerne mal hinten drin picken und mir dann beim Laufen schön einschenken. 4min Rückstand find ich halt schon viel, bei der Distanz...
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Markus Ganser schreibt in seinem Block vom Wettkampf Briefing in Kona folgendes:
"...Kurz nach Mittag war dann Wettkampfbesprechung und die hat mir die letzte Hoffnung auf ein faires Rennen genommen. In den letzten Wochen geht es ja hoch her mit den Diskussionen um das Thema Drafting und die Bilder der letzten Veranstaltungen gehen sicher auch als Radrennen durch.
Hier sind aber nun auch die Vorraussetzungen für Drafting wunderbar. Hier gilt jetzt keine 10m Windschattenbox, sondern nur eine 7m Box und diese wohlgemerkt vom HR des Führenden bis zum VR des dahinter Fahrenden.
Drafting wird beim ersten Mal mit 4min betraft und beim zweiten mal nicht mit Disqualifikation, sondern nochmal mit 4min und beim dritten Mal ist erst Ende.
Das Schönste aber war, dass man das Problem seitens der WTC erkannt hat und nun an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen appelliert, weil man auf der 180km Strecke nur 20 Schiedsrichter hat!!! Als Hinweis hörten wir, dass in Frankfurt auf der 85 Runde 40 Schiedsrichter sind.
Also das ganze hörte sich mehr an wie:” Macht was ihr wollt und wer so blöd ist und sich bei den paar Schiedsrichtern erwischen lässt, den trifft es ja auch nicht ganz so schlimm….”
hatte ich auch gelesen und war/bin sehr enttäuscht und schockiert von solchen Zuständen.
Jetzt wartet erstmal das Rennen ab.
1.In Kona starten morgen gerade mal maximal 1200 Athleten auf einmal: damit ist in der sehr kritischen Phase nach dem Schwimmen wesentlich mehr Platz als in den Vorjahren, als jeweils fast 2000 Leute auf einmal starteten.
Das könnte allein schon viel zur Beruhigung der Situation beitragen.
2.Die 7m-Regel gilt in Kona schon seit Jahren: wenn in Barcelona oder Mallorca die Athleten 7m Abstand gehalten hätten, würde sich in den entsprechenden Threads vermutlich kaum jemand aufregen. Eine scharfe Regel, die nicht einzuhalten ist, die zu wenig kontrolliert und zu wenig bei Verstoß geahndet wird ist weitaus schlechter als eine weniger scharfe Regel, die auch entsprechend kontrolliert und geahndet wird.
3. Die Regeländerung "Disqualifikation erst nach der zweiten Zeitstrafe" klingt für mich beim ersten Lesen auch erstmal nach allzu großer Milde und einer Einladung zur Regelüberschreitung. Allerdings könnte sie auch (bei entsprechend aufmerksamen Kampfrichtern) dazu führen, dass wesentlich härter seitens der Kampfrichter zumindest mit ersten und zweiten Zeitstrafen durchgegriffen wird.
Meine Erfahrung vom letzten Jahr war, dass die sehr wenigen Kampfrichter (ich hatte nicht den Eindruck, dass es 2013 zwanzig KR auf der Strecke gab; eher deutlich weniger) sehr viele erste Ermahnungen (Zeitstrafen) verteilten, es aber (das fiel mir nspäter beim Studium in der Ergebnisliste auf) auffallend wenig Disqualifikationen gab und es vermutlich eine interne Anweisung gab, Athleten möglichst nicht zu disqualifizieren. Wenn das in den Vorjahren auch so war, könnte das bei einzelnen Athleten, die es darauf anlegen, dazu geführt haben, nach der ersten Zeitstrafe ungehemmt weiter zu draften.
Man muss also ganz klar erstmal abwarten, wie sich das Rennen morgen entwickelt: eine Zeitstrafe ergab im Vorjahr einen fetten roten Strich auf der Startnummer, so dass KR schnell sahen, ob der Athlete schonmal in der Penalty-Box war und so möglicherweise bei einer weiteren Ermahnung "Beißhemmung" hatten. Eine einzelne Zeitstrafe kann auch auf einer Fehlentscheidung/ Fehleinschätzung eines von hinten ranbrausenden Referees beruhen. Drei Fehlentscheidungen an unterschiedlichen Abschnitten innerhalb eines Rennens (und damit DSQ) sind dagegen bei vernünftig ausgebildeten Kampfrichtern nahezu ausgeschlossen, so dass die neue Regel auch ein Fortschritt darstellen kann, sofern es bei den KR die Schwelle senkt Sanktionen und eben auch Disqualifikationen zu verhängen.
was ich besonders lustig finde, ist das solche leute die sich da wund lutschen immer so betonen das der Triathlon ja so ein sauberer Sport ist und viele anderen Sportarten wie der Radsportja so Doping verseucht sind. Letztlich ist so ein Windschattenbetrug aber nichts anderes.
Das ist denke ich eh ein gesellschaftliches Grundproblem, wenn jemand anderes betrügt und überfühjrt ist zeigt man gerne und schnell mit dem Finger auf denjenigen, aber hier betrügt man fleißig mit wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
Darüber hinaus ist Triathlon und gerade die Langdistanz ja auch "in Mode" gekommen, da brüstet man sich gerne mit Leistungen anderer wenn man auf den Zug aufgesprungen ist um sich unter Freunden und Kollegen mit seinen vermeintlichen "Leistungen" zu profilieren.
...in der Windschattenbox waren innerhalb meiner 8min (ich bekam meine Strafe wegen "Schwätzen", dh wohl wegen nebeneinander fahren) 5 Ösis. Kein einziger Deutscher.
...
Woran erkennt eine Kampfrichterin beim Verteilen von Karten die Nationalität? Habt ihr euch so laut unterhalten, dass beim Nebeneinanderfahren der Dialekt zweifelsfrei identifizierbar war?
Auf der Startnummer ist die Nationalität in Roth auf jeden Fall nicht vermerkt:
hinsichtlich des Rest deines Postes, nämlich dass Drafting kein spezifisches WTC-Problem ist, sondern auch z.B. bei der Challenge Roth zu finden ist, hast du sicher recht, aber man muss auch anerkennend feststellen, dass in Roth (wie auch in Frankfurt) allein schon von der Anzahl der Kampfrichter (50 in Roth) und durch den Wettkampfmodus mit Wellenstarts durchaus ernsthaft dagegen angekämpft wird.
Roth hat alleine wegen der großen Menge an Starter ganz sicher ein gewisses Draftingproblem, aber weder bei meinen eigenen Starts dort noch in den Jahren als Zuschauer habe ich dort 50- oder gar 100-Mann-Pulks ähnlich den Bildern aus Mallorca oder Barcelona gesehen.