Eines wollte ich noch loswerden: Wir waren ja den ganzen Tag als Zuschauer on Tour und komplett ortsunkundig, nur den Schwimmstart hatte ich vor vier Jahren schon mal gesehen. Wir waren mit dem Rad unterwegs und haben viel nach dem Weg gefragt. Egal wer es war, Polizist, Feuerwehrmann, Anwohner, alle waren extrem freundlich, sehr hilfsbereit und gut gelaunt.
Wir haben uns am Kaffeestand bei Heuberg mit einer leicht verzweifelten älteren Dame unterhalten, die ihren Mann nicht wiederfand nachdem er dem Sohn den vergessenen Neo zum Schwimmstart gebracht hatte.
"Warum ruft er denn nicht an?"
"Hat kein Handy."
"Warum leiht er sich nicht kurz eines?"
"Wir kennen unsere eigenen Nummern nicht."
Das kam uns aus dem eigenen Familienkreis sehr bekannt vor.
Sie hatte nur 2,50 Euro Wechselgeld vom Parken dabei, was gerade für einen Kaffee reichte, hatte aber auch großen Hunger. Vermutlich hatte sie nichts gefrühstückt. Ein Polizist hat ihr zwei Euro gegeben, damit sie sich eine Brezel kaufen kann.
Meine Holde hat ihr dann noch eine Flasche Wasser spendiert weil sie erzählt hat, dass sie sich entscheiden musste, ob sie ihr Geld in Kaffee oder Wasser investiert. Ich hatte den (angeblichen) Wink mit dem Zaunpfahl gar nicht verstanden, sondern habe nur den Schweregrad des Dilemmas bestätigt.
Beim Solarer Berg waren zwei ältere Anwohnerinnen im Gespräch und leicht verzweifelt weil alles mit Fahrrädern zugeparkt war und sie kaum aus der Tür kamen. Außerdem hatten sie Angst, dass die schöne Hauswand verdreckt oder beschädigt wird, meiner Meinung nach nicht ganz unbegründet.
Dennoch waren sie wahnsinnig nett und haben mir erzählt wie sie sich freuen, dass so viele Menschen zu Besuch sind und wie willkommen wir alle sind.
Also, vielen Dank nochmal an die herzensguten Menschen aus der Rother Gegend für die bemerkenswerte Gastfreundschaft! Ich verspreche, dass wir unsere Räder immer so hinstellen, dass die Hauswand blütenrein bleibt.