Das Argument dahinter ist einfach, dass unser negatives Verständnis von Fett durch politische Propaganda und Lobby-Arbeit der Ernährungsmittelindustrie verursacht wurde - Fett in Wirklichkeit aber essentiell ist.
Das ist mir auch zu stark vereinfacht. Es unterschlägt in absurder Weise den hohen Energiegehalt von Fett, das halt pro Nahrungsmenge einfach mal schnell die doppelte Energiemenge beeinhaltet und den nachgewiesen schädlichen einfluss gehärteter Fette gegenüber mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das man durch massenhaften Konsum von Fritierfett krank wird, ist keine Erfindung der Werbung.
Und low-carb für Sportler ist so einfach nicht umzusetzen, da KH für die Leistungsfähigkeit und die Regeneration eine nicht geringe Rolle spielen. Und ja, ich kenne das Video zum Ketose-IM-Performer, aber die meisten Weltmeister und Olympiasieger ernähren sich nicht so...
Die Studie bzw. der Vortrag auf den ich mich bezogen hatte war der hier.
Offensichtlich hatte sich der Unterschied zwischen low carb und low fat schon nach 1 Jahr, nicht erst nach 5 Jahren relativiert.
Und im Prinzip steht das auch in den Leitlinien zur Therapie der Adipositas ab S. 44 und insbesondere auch Zitat Nr. 229, wobei die Zitate 223-231 Input zum Thema liefern.
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[leaving] extending the comfort zone
Hi Antracis (sorry nochmal wegen des typos - war wirklich keine Absicht )
Zitat:
Das ist mir auch zu stark vereinfacht. Es unterschlägt in absurder Weise den hohen Energiegehalt von Fett, das halt pro Nahrungsmenge einfach mal schnell die doppelte Energiemenge beeinhaltet und den nachgewiesen schädlichen einfluss gehärteter Fette gegenüber mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das man durch massenhaften Konsum von Fritierfett krank wird, ist keine Erfindung der Werbung.
Der erste Punkt ist dann richtig, wenn der Kaloriengehalt für die Gewichtszunahme irrelevant ist. Aber das wurde jetzt genug diskutiert
Zum Fritierfett: Ohne dessen Bestandteile zu kennen, nehm ich aber mal an, dass dies nicht die gesündesten Fette sind. Die Low-carber raten zu Kokosöl, Olivenöl und Leinöl. Die sollen gesund sein.
Es geht also nicht darum, sich jedes beliebige Fett reinzupfeifen, sondern die guten zu wählen.
Zitat:
Und low-carb für Sportler ist so einfach nicht umzusetzen, da KH für die Leistungsfähigkeit und die Regeneration eine nicht geringe Rolle spielen. Und ja, ich kenne das Video zum Ketose-IM-Performer, aber die meisten Weltmeister und Olympiasieger ernähren sich nicht so..
Die Autoren Jeff Volek und Stephen Phinney sind die zentralen low carb-Forscher und berichten in dem Buch ne Menge Studien u.a. an Radfahrern, die ihre performance (nicht nur GA1-Geeier) verbessern konnten.
Was meine eigene unmaßgebliche Erfahrung anbelangt: Ich mach wirklich alles - von HIT, freeletics, 5x5all out-Intervallen bis hin zu - für meine Begriffe - sehr langen Fahrten oberes GA1 - ohne jegliche KH-Zufuhr und ohne Einschränkung der Leistung.
Gerade gestern hab ich meine Dauer-Schallmauer durchbrochen und bin 8h lang / 216km gefahren - nur mit Wasser. Auch 3h später hatte ich noch keinen Hunger. Bin zwar kein schneller Radfahrer, aber es war genauso schnell wie vor ein paar Monaten noch die Hälfte der Strecke.
Das viele das nicht machen, ist m.E. kein Argument. Sie kennens halt nicht anders
danke für den link. Er sagt aber selbst, dass die Aussage sich auf nur eine Studie bezieht. Und wie gesagt, man müsste wissen, was und warum das passiert ist.
Ich finds ja ok, wenn du dich LCHF ernährst, aber wenn du sagst Calories in vs Calories out sei Blödsinn, stimmt das nicht, genauso wenig wie die Aussage, dass man von KH fett wird. Man kann sogar täglich bei Burger King essen und unter 10% KF haben, wenn man die Kalorien verbrennt.
ich habe erstens immer betont, dass ich selbst zu wenig Ahnung habe, um mich festzulegen. Auch sagte ich nicht, dass Kalorie in vs. out Quatsch ist - nur dass ich die Ansicht der Low carber, dass der Insulin-Prozess der Ausschlaggebende ist, überzeugt. Strengenommen kann es durchaus sein, dass an beiden was dran ist. Bei der Kalorienreduktion kommt halt die Störung der Homöostase und folglich Hunger/craving dazu, warum man sich unbewusst oder bewusst doch wieder alles reinschaufelt.
Auch denke ich nicht, dass man von KH fett wird (außer man isst viel Zucker, v.a. Fruktose).
Allerdings postuliert Noakes eine zentrale genetische Disposition, nämlich "Insulinresistenz" - d.h. der Körper schüttet zwar Insulin aus (mit allen negativen Folgen) - allerdings führt dies nicht dazu, dass die Glucose aus dem Blut entfernt werden. Man wüsste zwar nicht, wieiviel % der Menschen inulininrestent seien - allerdings vermutet er a) einen sehr hohen Grad und b) dass dies hinter dem metabolischen Syndrom steht. Für diese Menschen sind Kohlenhydrate sehr schädlich.
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Gerade gestern hab ich meine Dauer-Schallmauer durchbrochen und bin 8h lang / 216km gefahren - nur mit Wasser. Auch 3h später hatte ich noch keinen Hunger.
Wir werden da nicht zusammenkommen, müssen wir aber auch nicht.
Finde den Austausch dennoch spannend. Ich werte halt die Low-Carb-These als krassen Außenseiter, was sowohl Studienlage als auch Fachliteraturmeinungsbild betrifft. Auch bei den Weltklasseathleten ist es sicher noch ein Außenseiterphänomen. Dennoch finde ich das ein spannendes Thema.
Dennoch, insgesamt gibt es wirklich sehr wenig leistungssteigernde Stoffe, wo das wissenschaftlich klar nachgewiesen ist, und die nicht auf der Dopingliste stehen. Und dazu gehören die KH.
Aber jeder Jeck iss anders...schön, wenn Du wenig bis keine brauchst, ist für die LD sicher nicht unpraktisch.
Betreff Video: Ich meinte einen sehr interessanten Beitrag von Sbechtel im Filmarchiv, den er über Low-carb/Ketose gemacht hat.