So ein Quatsch, das ist die einzige korrekte Antwort auf die Frage.
Er lässt die Veranstaltung nicht genehmigen, daher kann er gegen keine Regel der DTU verstoßen.
Der Startpassinhaber, der dort startet, verstößt gegen die Regeln.
OK- du hast es nicht verstanden oder du willst es nicht verstehen.
Jeder der einen Startpass beantragt stimmt freiwillig diesen Regeln zu. Jedem Veranstalter steht es frei die Veranstaltung genehmigen zu lassen oder nicht. Da gibt es keinen Zwang und keine Nötigung.
Leider gibt es in unserere Gesellschaft immer Leute die meinen, daß gewisse Regeln gerade nicht 'so praktisch' sind und somit für sie nicht gelten. Das gilt für die Leute die absichtlich Windschatten fahren -für die du ja eine Bestrafung gefordert hast- genau so wie für die Startpassinhaber, die meinen unbedingt bei nicht genehmigten Veranstaltungen starten zu möchten. Aber warum sollte es im Triathlon anders sein als im Rest der Gesellschaft.
(Schöne Grüsse an Herrn Hoeneß, falls er hier mitliest )
danke für Deine Meinung.
Ich habe schon verstanden. Ich bin nur nicht immer der Meinung des Verbandes - aber: muss ich das?
Was die Sache komplizierter macht: ich bin ja sogar in vielen Punkten der Diskussion auf Seiten des Verbandes. Nur eben nicht in allen Teilaspekten.
Was aber wichtig ist: ich empfinde sein Verhalten als höchstgradig unsportlich. Auch hier: muss ich die Vorgehensweise gut finden, weils "mein" Verband ist? oder kann ich auch hier Kritik üben?
konkret nochmal zur Verdeutlichung: Der BTV (und die DTU) nehmen für sich die ultima ratio in Anspruch. Alle anderen mit abweichenden Meinungen sind qua definitionem schon böse. Ist das gute Recht des Verbandes. Es sind seine Regeln und er kann die einfordern. Soweit bin ich ja noch dabei.
Allerdings ist die Argumentation von Zöll extrem auf Druck aus (daher mein Mafia-Vergleich). Im Vorfeld hats nicht geklappt den Veranstalter des Tegernsee-Triathlon zu überzeugen. Den Druck dann auf die Athleten weiterzugeben und diese mit einer offensichtlichen Drohung zu bedrängen und auf den Veranstalter loszuschicken ist für mich der absolut falsche Weg.
Du siehst, es ist auch hier: nicht alles schwarz/weiß.
Jeder der einen Startpass beantragt stimmt freiwillig diesen Regeln zu.
Soweit klar, das Argument hatten wir ja schon oft genug.
Nur was würdest du einem Neueinsteiger im Triathlon sagen, wenn er dich fragt, warum er einen Startpass beantragen soll?
Versicherung im Wettkampf hat er über die Tageslizenz, im Training über Privatversicherung oder Verein, Die Trainingsbedingungen im Verein sind auch nicht an dem Startpass gebunden. Also bleiben nur die Teilnahme an Meisterschaften (für die meisten vermutlich nicht relevant) und die geringeren Startgebühren, weil die Tagelizenzen wegfallen. Dem stehen die eingeschränkte Wettkampfauswahl entgegen. Da muss dann jeder selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist bzw. ob er einen Startpass benötigt.
So wie ich das sehe ist die Regel ja doch nur dazu da bzw. wird dazu genutzt, abtrünnige Veranstalter einzufangen bzw. einzubremsen.
Im Falle Tegernsee liegen leider wohl die Versäumnisse in den letzten Jahren, dass eine Veranstaltung genehmigt wurde, aber keine Abgaben entrichtet wurden. Hier frage ich mich, ob es da keine Verträge mit dem Veranstalter gibt, die sowas verhindern bzw. die es ermöglichen, die Abgaben für eine erbrachte Leistung (Kampfrichter etc.) einzufordern. Wenn das rechtzeitig gemacht worden wäre, wäre Tegernsee vielleicht gar nicht in eine so starke Position gekommen.
Hier wurde auch schon mal die Frage aufgeworfen, was denn wäre, wenn das Beispiel Tegernsee Schule machen würde und mehrere Veranstalter keine Abgaben zahlen.
Zweite Frage, die ich mir stelle: Warum hat der Verband solche Angst davor, dass Veranstalter abspringen könnten. Muss der Verband tatsächlich Angst vor Konkurrenz haben? Oder ist vielleicht eine gewisse Konkurrenz nicht auch förderlich, um die Qualität der Wettkämpfe zu erhöhen?
Die Veranstalter haben doch sehr viele Vorteile durch die Genehmigung, die hier auch schon öfter aufgeführt wurden, eben die Versicherung, Kampfrichter etc.. Ist das nichts wert? Ist wirklich zu erwarten, dass die Veranstalter reihenweise dem Verband den Rücken kehren? Wenn das so ist (was ich nicht glaube), sollte der Verband überlegen, warum das so ist und darüber nachdenken, was man tun kann bzw. was man bieten kann, um diese Veranstalter wieder ins gemeinsame Boot zu holen.
Ich halte zumindest den Weg, Druck auf die Sportler auszuüben, für den falschen Weg. Im Zweifel überlegt sich der Sportler dann doch, ob er den Startpass wirklich braucht und (s.o.) stellt fest, dass ihm eine Tageslizenz viel mehr Möglichkeiten bietet.
Warum lassen (fast) alle Vereine die einen Triathlon durchführen diesen genehmigen und warum haben so viele kommerzielle Anbieter ein Problem damit?
Das ist doch der Kern meiner zweiten Frage.
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Entweder der Verband macht Druck, weil Teilnehmer gesperrt werden können.
2. Der Veranstalter hat die oben erwähnten Vorteile.
Falls 2. zutrifft, wovon ich ausgehe, besteht nur eine geringe Gefahr, dass der Veranstalter nächstes Jahr abspringt. Somit wäre das Argument, dass man Angst davor hat, dass das Beispiel Tegernsee Schule macht, entkräftet.
Die Frage ist doch: Ist der Verband stark und selbstbewusst genug, um Konkurrenz zu verkraften? Scheinbar ist man das bisher nicht, sonst würde man ja einfach sagen: Mach du mal. Mal schauen, wie lange du das ohne Verbandsunterstützung durchhältst.
Auch beim IM Frankfurt werden doch meines Wissens wieder DTU-Kampfrichter eingesetzt, obwohl man versucht hat, das selbst zu regeln. Wieso soll dann ein kleiner Wettkampf wie Tegernsee es langfristig schaffen, selbstständig zu bleiben. Und wenn er es durch z.B. regionale Unterstützung schafft, dann muss ich mit der Konkurrenz leben und überlegen was ich besser machen kann. Zudem heißt das noch lange nicht, dass alle anderen in der Lage sind nachzuziehen.
... stellt fest, dass ihm eine Tageslizenz viel mehr Möglichkeiten bietet.
Matthias
...nur dass es bei ungenehmigten Veranstaltungen keine Möglichkeit, eine tageslizenz und damit wettkampfgebundenen Versicherungsschutz zu erwerben gibt.
Ansonsten bin ich bei allen Fragen, die du gestellt hast weitgehend bei dir und wir haben uns in den den letzten zwei Monaten sowohl im Präsidium als auch in Klausurtagungen und Telefonkonferenzen mit der DTU all die Fragen, die du in den Raum stellst schon selbst gestellt und auch entsprechende Antworten gefunden.
Die Leistung, von der eine Veranstalter unmittelbar am meisten profitiert bei einer sportrechtlichen Genehmigung ist die Versorgung einer Veranstaltung mit gut ausgebildeten, erfahrenen und vergleichsweise kostengünstigen Kampfrichtern.
Die europäischen Ironmanveranstaltungen haben in den vergangenen Jahren versucht eigene Kampfrichter auszubilden und ihre Veranstaltungen quasi in Eigenregie (und auf eigene Kosten) überwachen zu lassen und haben jetzt offensichtlich festgestellt, dass das Angebot und die Leistungen des Verbandes diesbezüglich wohl attraktiver ist, weshalb dieser Sonderweg wieder verlassen wurde.
Daneben gibt es für große Veranstaltungen die Notwendigkeit von Doping-Proben: diese durchzuführen und insbesondere im Fall von positiven Fällen die eforderlichen sportrechtlichen Verfahren juristisch sauber durchzuziehen ist für singuläre Veranstalter ohne Verbandsexperten unmöglich.
Letztlich gibt es aber ganz viele Leistungen des Verbandes, die auf allgemeine Förderung des Triathlonsportes zielen und von denen zwar jeder einzelne Veranstalter und Sportler indirekt profitiert, für die es aber keinen strengen Zusammenhang zwischen gezahlten Abgaben und erhaltenen Leistungen gibt.
Das ist wie beim Staat, der Steuern erhebt (die auch mal gerne von manchen hinterzogen werden) und mit diesen Steuern Schulen baut, Lehrer bezahlt, Straßen saniert usw. Der einzelne fühlt sich durch Steuern beraubt, selbst wenn er Kinder hat und Straßen benutzt, aber bwenn eben niemand mehr Steuern bezahlen würde, dann könnte ein Staat auch nicht funktionieren.
Ein Beispiel: In Großbritanien gibt es seit ca. drei bis vier Jahren einen Triathlon-Boom im Breitensport, der in Europa seinesgleichen sucht. Die Briten stellten beim IM Lanzarote 2014 das größte Teilnehmerkontingent, sie hatten mit über 600 Altersklassen-Startern auch bei der Europameisterschaft in Kitzbühel das mit Abstand größte Kontingent trotz der viel weiteren Anreise im Vergleich zu den (ebenfalls teilnehmerstarken Deutschen).
Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass dieser unglaubliche Triathlon-Boom auf der Insel sehr eng verknüpft ist mit dem Olympiasieg von Alistair Brownlee und den unglaublichen Erfolgen der britischen Männer und Frauen (zu erwähnen auch Jodie Stimpson, Non Stanford, Leanda Cave, Johnny Brownlee). Die Brownlees sind wirklich auf der Insel absolute Superstars, nach denen Intercity-Züge benannt werden und die einen Popularitätsgrad fast wie bei uns fürher Boris Becker und Steffi Graf haben. Das Beispiel soll verdeutlichen, wie sich Leistungssportförderung (und das ist z.B. ein wesentliches Aufgabengebiet der DTU und der Landesverbände) mittelfristig auf den Breitensport auswirkt.
Natürlich kann man als Veranstalter auch von dieser Leistungssportförderung profitieren, ohne dass man Abgaben zahlt, bzw. indem man andere Veranstalter und Sportler die Abgaben zahlen lässt, aber besonders gemeinwohlorientiert ist solch ein Verhalten nicht.