Ein Beispiel: Vor 30 Jahren gab es selbst bei Kinder so gut wie keines was einen Helm hatte. Heute tragen Kinder praktisch flächendeckend Helm. Sagen wir mal 70%. Wenn ich dann keine signifikante Änderung der Unfallfolgen nachweisen kann, bei so einer großen Durchdringung einer Sicherheitseinrichtung, dann muss man sich doch fragen: Was bringts?
Man sollte aber eines Bedenken. Vor 30 Jahren gab es fast keine bis gar keine Kinderhelme am Markt. Etwa zu dieser Zeit haben meine Eltern einen Helm für mich versucht zu bekommen, da dieser aus gesundheitlichen Gründen nötig war. Das einzige was man auftreiben konnte war ein BMX Helm! (Welcher aus meiner Sicht um vieles sicherer war, als ein heutiger Radhelm)
Wo bitte hab ich das?
Ich war und bin allerdings der Meinung, dass es Themen gibt, die sofort "ins Grundsätzliche" abdriften. Dazu gehören die Helmfrage, Doping und Campa ./. Shimano.
Zitat:
Zitat von MattF
Mit der SportO hat es zu tun, wenn es um einen WK geht.
Im sportlichen Training hat es mit der SportO nichts zu tun.
Der Fall sportliches Fahren steht in der Bewertung durch das Gericht aus, auch wenn einige hier als Orakel vorangehen und glauben es könnte dann nur ein Urteil geben.
Du meinst, das Gericht habe sich um die Entscheidung im sportlichen Bereich drum herum gedrückt. Das ist eben nicht so, weil hier kein RR involviert war. Nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben.
Ich meine nicht, dass der BGH bei nem RR-Unfall zwangsläufig anders entscheidet. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass dann nicht zwangläufig auf Gutachten abgestellt werden muss, eben weil für RR und TT relevante Verkehrskreise (z.B. SportO, keine Ahnung, wie das beim BdR heißt) sich selbst diese Regeln gegeben haben und die offensichtlich für relevant halten. Das wird in vielen anderen Bereichen auch so gemacht, s. DIN. Die haben ebenfalls keine Gesetzeskraft, werden aber als die Regeln der Technik anerkannt und genauso könnte eben die SportO bzw. das entsprechende Äquivalent als Wertung der entsprechenden Verkehrskreise zur Begründung herangezogen werden.
Bislang hat das Gericht lediglich in einem Orbiter Dictum darauf hingewiesen, dass die Beurteilung bei einem RR-Unfall anders aussehen könnte. Insoweit steht noch ein Urteil aus. Da sind wir einer Meinung.
Zitat:
Zitat von MattF
Hast du ein Handy, hast du ein Auto, hast du ein Carbonrad?
1) ja
2) ja
3) ne, is nur Alu
Zitat:
Zitat von MattF
Nach welchen Gesichtspunkten willst du die entwickeln, wenn nicht nach wissenschaftlichen?
Überhaupt nicht, ich bin RA, kein Ing.
Zitat:
Zitat von MattF
Beim der Beurteilung von Fahrradhelmen lassen wir es dann aber beim gesunden Menschenverstand?
Sorry da komm ich nicht mit, da fehlt mir wohl das Esoterik Gen.
Es geht auch nicht um Gutachten im Sinne. dass jemand meint wie es wohl wäre, es geht um harte Daten.
Eben das ist doch der Punkt: Da wird geltend gemacht, dass die Zahl der Radfahrer zurückgeht. Das ist doch für die Beurteilung des konkreten Falls irrelevant. Wenn dann noch die Statistik im Winter erstellt wird, gehe ich mal von ner gewollten Zielrichtung aus. Eben Gutachten und Gegengutachten. Ich werde Dir jetzt allerdings keine Gegengutachten nachweisen und weiter wie die letzten 56 Jahre meinem mehr oder weniger gesunden Menschenverstand trauen.
Zitat:
Zitat von MattF
Ein Beispiel: Vor 30 Jahren gab es selbst bei Kinder so gut wie keines was einen Helm hatte. Heute tragen Kinder praktisch flächendeckend Helm. Sagen wir mal 70%. Wenn ich dann keine signifikante Änderung der Unfallfolgen nachweisen kann, bei so einer großen Durchdringung einer Sicherheitseinrichtung, dann muss man sich doch fragen: Was bringts?
Also zumindes die Frage muss doch einem rational denken Menschen erlaubt sein, ohne dass man gleich als Helmgegnerspinner bezeichnet wird, Und dann hätte ich auf die Frage gerne eine annähernd nachvollziehbare Antwort und nicht nur die ewig gleich Leier, vom Unfall bei dem mal ein Helm gebrochen ist.
MfG
Matthias
Ich wüsste nicht, dass ich Dir die Frage verboten hätte. Wie käme ich dazu, mal abgesehen davon, dass ich’s nicht könnte.
Wie gesagt, ich bin 56 und habe Rad- und Schifahren ohne Helm gelernt, Autofahren mit den gerade üblich gewordenen Gurten. Ich weiß, dass es auch ohne geht. Ich sehe mich nicht in der Pflicht, nen Nachweis für die Helmfrage zu bringen, bin aber die ewig gleiche Leier von „Nachweispflicht“, „Studie in Austalien“, „größeres Gewicht und damit größere Fliehkraft“ (entschuldige die „populärwissenschaftliche“ Ausdrucksweise) usw. leid. Ich verlass mich weiter auf meinen gesunden Menschenverstand, den ich durch Info in der einen wie anderen Richtung ergänze. Hat bisher recht gut geklappt.
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Ein Beispiel: Vor 30 Jahren gab es selbst bei Kinder so gut wie keines was einen Helm hatte. Heute tragen Kinder praktisch flächendeckend Helm. Sagen wir mal 70%. Wenn ich dann keine signifikante Änderung der Unfallfolgen nachweisen kann, bei so einer großen Durchdringung einer Sicherheitseinrichtung, dann muss man sich doch fragen: Was bringts?
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Die Zahl der Verkehrstoten unter Kindern war 2013 so gering wie noch nie (und hat seit Jahren eine fallende Tendenz): https://www.destatis.de/DE/PresseSer...231_46241.html
"In den letzten 20 Jahren ist das Tötungsrisiko im Straßenverkehr gemessen am jeweiligen Bevölkerungsanteil für die Kinder am stärksten gesunken (– 81,3 %)."
Natürlich hat das viele Ursachen, aber die erfreulichen Zahlen sprechen zumindest nicht dagegen, dass Helmtragen bei Kindern sinnvoll ist.
Die absolute Zahl der Unfälle mit kindern ist dabei übrigens gar nicht so sehr gesunken, sondern es sind vielmehr die Todesfälle viel seltener geworden.
Bie den Senioren (die ja eher selten Helm tragen) ist sogar ein Anstieg der Verkehrstoten festzustellen.
Natürlich sind Korrelationen nicht zwingend Kausalitäten und in 'ne Unfallstatistik spielen viele Faktoren rein (Verkehrserziehung, Städteplanung, meizinische Versorgung, Rettungsketten usw.), aber die Entwicklung ist doch zumindest bemerkenswert.
Vor der Einführung der Gurtpflicht gab es vor 40 Jahren auch keine harten belastbaren Zahlen, sondern diese wurden erst im Nachhinein durch die Unfallstatistik geliefert.
Wobei ich mich ernsthaft frage ob der Großteil der Verletzungen, die bei Unfällen mit Radfahrern entstehen, die zum Tod führen, überwiegend Kopfverletzungen sind, die durch das Nicht-Tragen eines Helms entstanden sind.
Ich denke eher nicht. Viele Radfahrer werden durch überrollt und angefahren werden, getötet, wo ein Helm auch nicht viel nutzt.
Die Zahl der Verkehrstoten unter Kindern war 2013 so gering wie noch nie (und hat seit Jahren eine fallende Tendenz): https://www.destatis.de/DE/PresseSer...231_46241.html
"In den letzten 20 Jahren ist das Tötungsrisiko im Straßenverkehr gemessen am jeweiligen Bevölkerungsanteil für die Kinder am stärksten gesunken (– 81,3 %)."
Natürlich hat das viele Ursachen, aber die erfreulichen Zahlen sprechen zumindest nicht dagegen, dass Helmtragen bei Kindern sinnvoll ist.
Die absolute Zahl der Unfälle mit kindern ist dabei übrigens gar nicht so sehr gesunken, sondern es sind vielmehr die Todesfälle viel seltener geworden.
Die Zahl der helmtragenden Fußgeh-Kinder scheint dann wohl noch mehr gestiegen zu sein als die der helmtragenden Radfahr-Kinder! Kinderunfälle im Straßenverkehr (Seite 21)
von 1978 bis 2012 getötete Kinder als
Radfahrer 411 => 16
Fußgänger 701 => 20
alle Verkehrsarten 1449 => 73
Alles nicht so einfach mit der Statistik, aber insgesamt wirklich ein beeindruckender Fortschritt, auch wenn das mit Helmen wohl wenig bis nichts zu tun hat.
Die Zahl der helmtragenden Fußgeh-Kinder scheint dann wohl noch mehr gestiegen zu sein als die der helmtragenden Radfahr-Kinder! Kinderunfälle im Straßenverkehr (Seite 21)
von 1978 bis 2012 getötete Kinder als
Radfahrer 411 => 16
Fußgänger 701 => 20
alle Verkehrsarten 1449 => 73
Alles nicht so einfach mit der Statistik, aber insgesamt wirklich ein beeindruckender Fortschritt, auch wenn das mit Helmen wohl wenig bis nichts zu tun hat.
Hey Lidlracer, du verkürzt einfach beim Zitieren meine mühsam zusammengestöpselten Posts, ohne dies kenntlich zu machen!
Ich hab' ja schon geschrieben:
Zitat:
Zitat von Hafu
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Natürlich sind Korrelationen nicht zwingend Kausalitäten und in 'ne Unfallstatistik spielen viele Faktoren rein (Verkehrserziehung, Städteplanung, medizinische Versorgung, Rettungsketten usw.), aber die Entwicklung ist doch zumindest bemerkenswert.
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Auf jeden Fall ist es aufgrund der Zahlen schwierig zu folgern, dass Fahrradhelme bei Kindern Unfug sind. Sie scheinen auf alle Fälle nicht zu schaden.
Auf jeden Fall ist es aufgrund der Zahlen schwierig zu folgern, dass Fahrradhelme bei Kindern Unfug sind. Sie scheinen auf alle Fälle nicht zu schaden.
Fahren Kinder überhaupt noch Rad?
Die werden doch heute (fast) alle mit dem SUV zur Schule und zum Ponyhof kutschiert. Klar, dass dann nicht mehr viele auf dem Rad oder zu Fuß verletzt oder getötet werden.
PS: (Dafür werde ich von Kinder-von-der-Schule-abholenden Omas über den Haufen gefahren.)
Fahren Kinder überhaupt noch Rad?
Die werden doch heute (fast) alle mit dem SUV zur Schule und zum Ponyhof kutschiert. Klar, dass dann nicht mehr viele auf dem Rad oder zu Fuß verletzt oder getötet werden.
PS: (Dafür werde ich von Kinder-von-der-Schule-abholenden Omas über den Haufen gefahren.)
Genau das ist das Thema. Radffahren wird zir Risikotätigkeit gemacht, weil man da ja einen Helm braucht. Also verzichten insbesondere Eltern gleich ganz darauf ihre Kinder Fahrrad fahren zu lassen.
Vor 40 Jahren war unser Fahrradkeller an der Schule voll mit bestimmt über hundert Rädern. An der Schule meines Sohnes stehen vielleicht 5-10 Räder.