@ loriot: Ich bin ziemlich unerfahren was Trainingslehre angeht und habe es bisher auch immer so gehalten, dass ich die Intervalle leicht zum Ende hin gesteigert habe.
Wieso sollte man das nicht machen und was wäre die optimale Tempogestaltung? Exakt gleich?
Bei 8 mal 1000 zum Beispiel liegen zwischen dem ersten und dem vorletzten so ca 10 sec., beim letzten kann ich noch mal ca 5 sec drauf packen.
Liegt beim letzten einfach daran, dass ich da dann wirklich ans absolute Limit gehe. Danach sind die Beine Matsch. Würde ich vorher so schnell laufen, würde jeder Intervall langsamer werden.
Beim Laufen orientiere ich mich ein wenig an J.Daniels. Er schreibt klar, dass die Intervalle gleichmässig gelaufen werden sollen. Du läufst also im Prinzip die ersten paar Intervalle zu langsam, irgendwann in der Mitte des Trainings genau richtig und am Ende zu schnell. 1000er dienen in erster Linie der maximalen Sauerstoffaufnahme VO2max. Du läufst die ersten 1000er unterhalb deiner maximalen aeroben Kapazität = du hast nicht den gewünschten Trainingseffekt. Die letzten Intervalle dann zu schnell was bedeutet, du läufst zwar mit VO2max, jedoch mit einer höheren Belastung also nötig wäre für VO2max. Schlussendlich hast du mit deinen progressiven 1000er einen kleineren Trainingseffekt bzgl. VO2max bei (unnötig) grösserer Belastung für deine Beine als wenn du gleichmässig gelaufen wärst. Ich bin der Meinung, dass 15 Sekunden Differenz für 1000er viel zu viel sind.
(Angaben ohne Gewähr, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren )
Die Frage war definitiv ernst gemeint. Nach meinem Verständnis geht es beim Intervalltraining darum eine Laufgeschwindigkeit zu trainieren, die man nicht in Lage ist am Stück durchzulaufen, deshalb ja die Pausen (die eigentlichen Intervalle). Wenn ich mir jetzt die Pausen wegdenke kommen wir also zu einem Tempodauerlauf in einem Geschwindigkeitsbereich über dem aktuellen Leistungsvermögen.
Die klassische Variante mit (gedacht) gleichmäßigem Tempo scheint mir besser geeignet. Vielleicht beim ersten Intervall lieber einen Tick langsamer als zu schnell zu sein macht Sinn, sollte aber vor allem dem Finden des richtigen Tempos für den Rest der Trainingseinheit dienen.
Beim letzten Intervall nochmal einen drauf zu legen sollte nach Möglichkeit nicht gehen, falls doch würde ich ja das angedachte (ohnehin sehr hohe) Trainingstempo nochmal nach oben verlassen.
Jetzt ist eben der Vergleich zu intensiven Dauerläufen und Tempodauerläufen interessant. Da wäre mir eine "Endbeschleunigung" als Empfehlung definitiv neu.
Ich rede hier nicht von 2 bis 3 Sekunden auf den Kilometer gerechnet, aber alles was deutlich darüber liegt, sehe ich kritisch.
@Loriot: Ich kann verstehen, was Du meinst, ist auch sinnvoll, aber mir persönlich insgesamt doch zu statisch. Es gibt doch nicht nur ein richtiges Tempo für Intervallänge x oder TDL, das hängt doch auch vom Trainingszustand, Lage des nächsten WKs, aktuellem Wochenpensum, also welche Einheiten waren an den Tagen vorher, welche an den Tagen nachher, ab.
Zusätzlich zu diesen ganzen "klassischen" Regeln gibt es ja oft noch die Empfehlung, die Intervalle auch nicht voll am Anschlag zu laufen, also geht zum Ende immer was. Auch rein aus psychischer Sicht geht ja beim letzten Mal immer noch mehr.
Natürlich sollte man dann das angestrebte Tempo möglichst gleichmäßig verteilen, aber das letzte kann man doch nach Lust und Laune auch mal schneller laufen, wenn möglich.
Bei mir kamen bei dieser Einheit beispielsweise viele Fakten zusammen. Ich bin noch nie 20 x 400 gelaufen, max. 12 x bisher und ich hole mir bei zu schnellem Tempo auch gerne auf der bahn orthopädische Probleme ab. Dann hatte ich eigentlich ziemlich lahme Beine, Di Krafttraining mit viel Beinen, Mi. und Do. hab ich, weil es sich anbot, Workoutkurse bei uns im Fitnesscenter besucht, viel Ausfallschritte, Kniebeugen mit Tabata ect. Ich hatte definitiv erwartet, das ich früher abschmiere. Als ich gemerkt habe, das Luft ist, hab ich halt angezogen. Und das letzten IV war quasi WK gegen einen Kumpel gelaufen, das macht auch nochmal 2-3s schneller.
Insofern
1.) Würde ich die Einheit morgen nochmal laufen, würde ich natürlich schneller angehen.
2.) Es kann aus meiner Sicht, in Abhängigkeit der sonstigen Einheiten, aber durchaus Sinn machen, Intervalle in einem Tempo zu laufen, wo am Ende noch deutlich mehr geht.
Was würdet ihr denn als realistisch im Halbmarathon erachten, bei einer 10km Zeit von 40:45 (hügelig)? Oder was lauft ihr denn mit einer ähnlichen 10km Zeit?
Was würdet ihr denn als realistisch im Halbmarathon erachten, bei einer 10km Zeit von 40:45 (hügelig)? Oder was lauft ihr denn mit einer ähnlichen 10km Zeit?
Irgendwo zwischen 1:27h-1:30h würd ich mal sagen.
Ist natürlich immer eine individuelle Sache
Gänge Formeln sind 10km Zeit x 2,21 für die maximal mögliche Halbmarathon- und x 4,66 für die Marathonzeit.
Das stimmt ganz gut dann, wenn wirklich für beide Distanzen ähnlich effektiv trainiert trainiert wurde und die Bedingungen (Wetter/Streckenprofil) ähnlich sind und natürlich auch die Streckenerfahrungen. Eigentlich kann man aus meiner Erfahrung sinnvoll nur sehr flache Kurse vergleichen, da sich hügelige Strecken unterschiedlicher Länge selten wirklich ähneln.
Die Tagesform, die es zwar offiziell nur bei Profis gibt, während Agegrouper lediglich wegen Trainingsplänen und Wetter Ihre Ziele nicht erreichen , spielt auch eine Rolle.
Schlussendlich hast du mit deinen progressiven 1000er einen kleineren Trainingseffekt bzgl. VO2max bei (unnötig) grösserer Belastung für deine Beine als wenn du gleichmässig gelaufen wärst. Ich bin der Meinung, dass 15 Sekunden Differenz für 1000er viel zu viel sind.
Würde auch denke, dass Du vor allem bezgl. der 1000er recht hast. Zum Ausnutzen des optimalen Trainingseffekts ist es sicher sinnvoll, sich dem zumindest deutlich anzunähern. Wobei das wie gesagt immer davon abhängig sein dürfte, was die nächsten Tage und Wochen ansteht, da kann es dann durchaus auch sinnvoll sein, mal mehr und mal weniger am Limit zu laufen. Ich würde aber auch vermuten (und lasse mich hier auch gerne eines Besseren belehren), dass der Spielraum bei den kürzeren Intervallen tendentiell größer ist. D.h. natürlich gibt es immer ein (schwer bezifferbares) Optimum, aber bei 200ern z.B. läuft man in der Regel ja immer deutlich schneller als sonst im Schnitt, d.h. schon allein die koordinativen Effekte treten auch schon früh innerhalb der möglichen Geschwindigkeiten auf.
Und man muss sich andererseits schon sehr gut kennen, um 8 x 1000 im gleichen Tempo zu laufen und am Schluss nichts mehr draufpacken zu können.