Hast du da einen Link? Ich hab' mich jetzt versucht ein bisschen in das Thema einzulesen, aber für einen solchen Deal nigendwo (insbesondere auch nicht in den Äußerungen von Machata zu dem Vorgang) einen Beleg gefunden.
Natürlich würde eine solche Vertragsklausel einiges an der Bewertung ändern.
Edith will Dich nicht ewig suchen lassen:
Trotz der Demonstrationstour in Winterberg reichte es für Machata nicht zur Olympia-Nominierung. Was aber tun mit dem teuren Kufensatz, wenn man bei Olympia zuschauen muss? Angeblich war Machata an eine Vereinbarung gebunden: „Es gab einen Deal, dass ich die Kufen in diesem Fall an Zubkow ausleihe, sonst hätte ich sie nicht kaufen können“, behauptete er am Montag: „Will man jetzt ablenken und auf mich einschlagen?“
(...)
Von daher muss man schon die Frage stellen, inwieweit man bei einem solchen Sportler "privates" von "öffentlichem" Geld überhaupt trennen kann.
Der Vergleich von Staaten mit Firmen, der hier im Thread schon angesprochen wurde, ist sicher nicht unpassend. Wenn man bei Firma A auf der Payroll steht ist es aufgrund der Loyalitätspflicht dem eigenen Arbeitgeber gegenüber eine Selbstverständlichkeit, dass man nicht Firma B, die in direkter Konkurrenz zum eigenen Arbeitgeber steht, einen wesentlichen Konkurrenzvorteil verschafft und auf diese Weise die Bilanz des eigenen Arbeitgebers verschlechtert.
das ist eine durch und durch kommerzielle Argumentation, die aus der Sicht der Verbandes vielleicht noch richtig ist, die aber die Ideale der olympischen Bewegung mit Füßen tritt. Ich habe keine Zeit bzw Lust die Originalquelle rauszusuchen, aber auch im Wikipedia Artikel finden sich dazu schon einige interessante Sätze:
Wobei sich für mich besonders beim letzten zitierten Satz ernsthaft die Frage stellt, ob das IOC eigentlich noch selber an seine Ideale glaubt. Aber das ist dann schon etwas offtopic, weil es hier ja um den Deutschen Verband geht. Und dessen Verhalten in dieser Sache degradiert die Olympschen Spiele zu einem )"/&$")(&$--Vergleich der Nationen, der mit dem Medaillenspiegel ausgetragen wird.
Viele Grüße,
Christian
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Zitat:
Zitat von wieczorek
(...) Foren lesen macht langsam...
Geändert von chris.fall (04.03.2014 um 13:45 Uhr).
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das ist eine durch und durch kommerzielle Argumentation, die aus der Sicht der Verbandes vielleicht noch richtig ist, die aber die Ideale der olympischen Bewegung mit Füßen tritt. Ich habe keine Zeit bzw Lust die Originalquelle rauszusuchen, aber auch im Wikipedia Artikel finden sich dazu schon einige interessante Sätze:
Wobei sich für mich besonders beim letzten zitierten Satz ernsthaft die Frage stellt, ob das IOC eigentlich noch selber an seine Ideale glaubt. Aber das ist dann schon etwas offtopic, weil es hier ja um den Deutschen Verband geht. Und dessen Verhalten in dieser Sache degradiert die Olympschen Spiele zu einem )"/&$")(&$--Vergleich der Nationen, der mit dem Medaillenspiegel ausgetragen wird.
Viele Grüße,
Christian
Im Prinzip gebe ich dir vollkommen recht, weil ich als Sportler und Sportfan im Grunde meines Herzens genauso denke.
Bei einem Finale wie bei der ITU-World series letztes Jahr in London zwischen Gomez und Brownlee geht mir das Herz auf und ich bin begeistert, auch wenn da kein Deutscher weit und breit beteiligt war.
Andererseits ist es das Wesen des Leistungssports nicht nur die eigene Leistung zu maximieren, sondern eben auch besser als andere zu sein. Nationale Spitzensportförderung richtet sich streng an Plazierungen und nicht an absoluten Leistungen aus und zwar nicht nur als Ländervergleich bei internationalen Meisterschaften, sondern genauso auch schon als Bundesländervergleich beispielsweise auf Ebene der D-Kader im Triathlon und sämtlichen anderen geförderten Sportarten. Die Mittelzuwendung durch die Landessportbünde ist ganz eng verknüpft mit den Podiumsplazierungen des Bundeslandes in den verscheidenen Jugendklassen.
ich hab' den Fall Maschata aufgegriffen, weil man daran exemplarisch sehr gut das Für und Wider nationalstaatlicher Spitzensportförderung diskutieren kann.
Auf keinen Fall sollte man bei dem ganzen Kontext vergessen, dass der deutsche Weg keineswegs ein Sonderweg ist.
Großbritanien steckt (auch jetzt nach ihren Olympischen spielen) weiterhin ein Vielfaches an Geld in die Nationale Spitzen-Sportförderung im Vergleich zu Deutschland und dieses Geld wird auch noch weitaus weniger breit verteilt als in Deutschland: Sportarten, in denen GB Medaillenchancen hat (wie Bahnradsport, Leichtathletik, Rudern, Triathlon etc. schwimmen in Fördergeldern, während Sportarten ohne ernsthafte Medaillenchancen dort überhaupt nicht gefördert werden. Dieses Alles-oder-Nichts-Prinzip kennt man in Deutschland, in dem auch weniger medaillenträchtige Sportarten zumindest eine Grundförderung bekommen, so nicht.
In London ging dieses britische Förderkonzept aus nationaler Sicht auf und ich habe wenig kritische Stimmen gehört, die die deutlich ausgeprägtere Medaillenverliebtheit der Briten ernsthaft kritisiert haben.
...Andererseits ist es das Wesen des Leistungssports nicht nur die eigene Leistung zu maximieren, sondern eben auch besser als andere zu sein. ....
Mag sein, aber nicht um jeden Preis. Wenn ich in einem meiner Wettkämpfe bemerke, daß einem Mitstreiter etwas am Sportgerät kaputt geht, dann werde ich versuchen ihm zu helfen, auch wenn ich dadurch eventuell einem "Konkurrenten" helfe, auf einem Platz vor mir zu landen.
Um einen fairen Vergleich der Leistung der einzelnen Sportler zu erreichen, müßten z.B. alle Bobfahrer mit dem gleichen Material unterwegs sein. Ist das nicht der Fall, geht es nur zum Teil um die Sportler und vielmehr um die Qualität der Entwickler des Sportgeräts.
...Um einen fairen Vergleich der Leistung der einzelnen Sportler zu erreichen, müßten z.B. alle Bobfahrer mit dem gleichen Material unterwegs sein. Ist das nicht der Fall, geht es nur zum Teil um die Sportler und vielmehr um die Qualität der Entwickler des Sportgeräts.
Natürlich geht es beim Bob- und Rodelfahren auch zu einem beträchtlichen Teil ums Material (beim alpinen und nordischen Skisport, Eisschnellauf, Skispringen aber auch). Das Material macht dort aber auch einen beträchtlichen Teil der Faszination des Sportes aus, so wie im übrigen auch in unserer zweiten Disziplin im Triathlon.
Die UCI hat vor einigen Jahren Triathlonlenker, Scheibenräder, Trispokes, Hochbettfelgen und flächige Carbonrahmen für Stundenweltrekorde verboten. Hat das den Bahnradsport in diesem Bereich attraktiver gemacht? Würden wir uns sowas auch für Triathlonrennen wünschen um die Materialkomponente zu minimieren?
...Würden wir uns sowas auch für Triathlonrennen wünschen um die Materialkomponente zu minimieren?
Beim Triathlon spielt das Material (meiner Meinung nach) eine deutlich geringere Rolle als z.B. beim Bobfahren.
Wir entfernen uns aber vom Ursprung der Diskussion um "Fairness". Ich sehe in der Fairness einen wichtigen (wenn nicht gar den wichtigsten) Faktor im Sport.
Die Nummer ist von Timo Boll ist auch sozusagen ein Fairplay Klassiker. Generell ist es im Tischtennis so, dass nahezu jeder Kantenbälle gegen sich selber auch anzeigt. Das gehört sozusagen zum guten Ton.
Heutzutage hat man das Gefühl, dass überall – im Fussball, in der Gesellschaft und in der Politik – alles erlaubt ist, was gefällt. Da tut eine Geste der Ehrlichkeit gut.
Im Prinzip gebe ich dir vollkommen recht, weil ich als Sportler und Sportfan im Grunde meines Herzens genauso denke.
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das klang für mich schon nach Deinen letzten Posts so.
Zitat:
Zitat von Hafu
Andererseits ist es das Wesen des Leistungssports nicht nur die eigene Leistung zu maximieren, sondern eben auch besser als andere zu sein. Nationale Spitzensportförderung richtet sich streng an Plazierungen und nicht an absoluten Leistungen aus und zwar nicht nur als Ländervergleich bei internationalen Meisterschaften, sondern genauso auch schon als Bundesländervergleich beispielsweise auf Ebene der D-Kader im Triathlon und sämtlichen anderen geförderten Sportarten. Die Mittelzuwendung durch die Landessportbünde ist ganz eng verknüpft mit den Podiumsplazierungen des Bundeslandes in den verscheidenen Jugendklassen.
Das ist auch in Ordnung so. Wenn man Spitzensport haben will, muss man eben die Besten fördern.
Für mich hat Spitzensport allerdings nur die Existenzberechtigung durch die Vorbilder, die er produziert. So ziemlich in jedem Zimmer hoffnungsvoller junger Talente dürfte ein Poster hängen von Jordan, Messi, Ronaldo, und wie sie sonst noch so heißen.
Die allermeisten der Posterbesitzer werden natürlich nicht ihren Vorbildern nacheifern. Aber sehr viele lernen so den Sport als sehr wertvolle Beschäftigung kennen. Auch ganz viele von uns haben noch ihre Idole/Vorbilder im Spitzensport.
Wenn die bzw. wir nun sehen, dass sich Ihre großen Vorbilder fair verhalten auch wenn es um sehr viel oder sogar alles geht, was ein Sportler erreichen kann, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie das dann auch tun. Dann hilft man auch dem größten Konkurrenten beim Dorftriathlon eben selbstverständlich mit einem Helm oder einer Luftpumpe aus.
Der zweite Aspekt sind für mich die ganzen jungen Menschen, die es nicht an die Spitze schaffen. Die Förderung der Besten produziert auch zwangsläufig viele hunderte wenn nicht tausende junge Talente, die irgendwann aussortiert werden. Auch da halte ich den Gedanken, dass der Sieg nicht um jeden Preis errungen werden darf für sehr wichtig.
Zitat:
Zitat von Hafu
Auf keinen Fall sollte man bei dem ganzen Kontext vergessen, dass der deutsche Weg keineswegs ein Sonderweg ist.
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In London ging dieses britische Förderkonzept aus nationaler Sicht auf und ich habe wenig kritische Stimmen gehört, die die deutlich ausgeprägtere Medaillenverliebtheit der Briten ernsthaft kritisiert haben.
Das gab es IMHO sogar noch extremer: "Die" Chinesen haben in ihrem "Aufbauprogramm" für die Spiele in Peking gezielt den Frauensport gefördert, weil der im Westen immer im Schatten der Männer steht, und sie zurecht der Meinung waren, dass man so leichter Medaillen holt.
Viele Grüße,
Christian
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Zitat:
Zitat von wieczorek
(...) Foren lesen macht langsam...
Geändert von chris.fall (04.03.2014 um 17:24 Uhr).