Also ich weiß nicht wie das Ganze bei euch in Deutschland ist, aber in Österreich sind die Lehrer absolut selber Schuld an ihrem schlechten Ruf. Natürlich verdienen sie anfangs nicht gut und der Job ist nicht immer lustig, aber ich habe als Schüler und Student mehr Lehrer kennen gelernt die nur das nötigste machen, als Lehrer die sich wirklich engagieren.
Ich hatte genug Lehrer die kurz vor der Pensionierung standen und noch immer mit den Unterlagen arbeiteten die sie vor 30 Jahre einmal erstellt hatten. Ich hatte eine Mathematiklehrerin die 2 Wochen nach den Osterferien für 2 Wochen in die Flitterwochen flog.
Ein anderer Mathematik Lehrer hat parallel zu unseren Mathematik Stunden Nachhilfe in seinem Lehrerkammerl gegeben (also wirklich zeitgleich). Kaum ein Lehrer kam jemals wirklich zu beginn der Stunde sondern eigentlich prinzipiell 5-10 Minuten nachdem die Stunde begonnen hatte.
Wenn man als Schüler mit einem aktuellen Thema kam stieß man fast immer auf taube Ohren, denn dann hätten sich die Lehrer selber mit einem neuen Thema befassen müssen um darüber reden zu können.
Und was die Lehrergewerkschaft in Österreich aufführt ist für mich eine absolute Frechheit.
Es gibt natürlich auch Ausnahmen und ich hatte auch sehr gute Lehrer die sich sehr viel Mühe gaben, aber die waren und sind leider die Seltenheit.
Auf der Uni sieht es aber leider auch nicht besser aus, die meisten Professoren erstellen mal ein Skript und verbessern es Jahrelang nicht und bringen es auch nicht auf den neusten Stand, davon die neueren Techniken zu verwenden und das ganze attraktiver zu gestalten ganz zu schweigen.
Lehrer sollten mehr Gehalt bekommen absolut, aber sie sollten auch bereit sein, dass sich im Ausgleich dazu ihr gesamtes Berufsbild ändert.
Es gibt natürlich auch Ausnahmen und ich hatte auch sehr gute Lehrer die sich sehr viel Mühe gaben, aber die waren und sind leider die Seltenheit.
Ich hatte bisher zum Glück nur gute Lehrer.
Das Hauptproblem, dass Du hier ansprichst ergibt sich aber denk ich aus dem Anstellungsverhältnis bzw der Besoldungspraxis. Wenn man in Deutschland (bzw. in Bayern, hier hat ja immer noch jedes Bundesland die Bildungsaufgaben inne..) zB als Gymnasiallehrer eingestellt und verbeamtet wird, fängt man,mit A13 an und hat als Beförderungschance die A14, als Schulleiter soweit ich weiss A15. Das wars aber auch schon. Du fängst also mit ca 30 den Job an, kannst noch einmal befördert werden. Was Du machst hat auch keine wirklichen Konsequenzen mehr weil man ja verbeamtet ist. Die Motivation aufrecht zu erhalten dürfte also vielen schwer fallen, gerade verbunden mit der fehlenden Anerkennung von Vorgesetzten, Gesellschaft und Eltern.
Das soll keine Entschuldigung für das Verhalten einiger Lehrer sein, aber wenn man das ändern würde, würde man sowas auch eher in den Griff bekommen.
Da hast du Recht, aber andererseits warum sollte man viele Gehaltsstufen haben? Kann ein Lehrer nach 20 Jahren mehr als nach 10 oder 5 Jahren? Soll er mehr bekommen nur weil er langsam Alt und Grau wird?
Wenn ich in der Wirtschaft (in die ich hoffentlich bald komme) mehr Geld will, muss ich mehr leisten und meist auch mehr Verantwortung übernehmen. Wie soll man das bei Lehrer realisieren ein Deutsch und Englisch Lehrer wird wohl keine Chance haben mehr Verantwortung zu übernehmen und auch die Fortbildung an sich gestaltet sich im Bezug auf die fachliche Kompetenz eher schwer (Vorausgesetzt sie können Deutsch und Englisch fließend und auf hohen Niveua).
Also was ist der Grund für eine Erhöhung (abgesehen von der Inflationsanpassung)?
Höheres Grundgehalt ja, Prämien für Fortbildung und besonderes Engagement warum nicht, aber mehr Gehaltsstufen nur weil sie länger Unterrichten? Ich denke nicht.
Vielleicht hab ich dich aber auch falsch verstanden.
Es gibt natürlich auch Ausnahmen und ich hatte auch sehr gute Lehrer die sich sehr viel Mühe gaben, aber die waren und sind leider die Seltenheit.
Ich selbst hatte überwiegend auch gute, engagierte Lehrer, da kann ich mich nicht beschweren. Ich war aber auch auf einer Waldorfschule mit ihren ganz eigenen, anderen, in der Ideologie begründeten, speziellen Problemen.
Zitat:
Zitat von Necon
Auf der Uni sieht es aber leider auch nicht besser aus, die meisten Professoren erstellen mal ein Skript und verbessern es Jahrelang nicht und bringen es auch nicht auf den neusten Stand, davon die neueren Techniken zu verwenden und das ganze attraktiver zu gestalten ganz zu schweigen.
Einer der Professoren, die mich an der Uni unterrrichtet haben, hat vor ein paar Jahren, kurz vor seiner Emeritierung, seinen Vorlesungsskript als Buch herausgegeben. Dieser Schrott wurde auf Amazon förmlich zerfetzt. Da habe ich mir gedacht, das I-Net hat auch gute Seiten.
Natürlich verdienen sie anfangs nicht gut und der Job ist nicht immer lustig, aber ich habe als Schüler und Student mehr Lehrer kennen gelernt die nur das nötigste machen, als Lehrer die sich wirklich engagieren.
Ich hatte genug Lehrer die kurz vor der Pensionierung standen und noch immer mit den Unterlagen arbeiteten die sie vor 30 Jahre einmal erstellt hatten.
Das sehe ich leider auch so wie du. Schlimmer finde ich jedoch die Lehrer die ganz offensichtlich nichts können und von ihrem Fach einfach keine Ahnung haben (zum Glück gibt es bei uns nur 3 dieser "Experten" und der Rest ist in der Regel Fachlich sehr kompetent, nur leider unmotiviert).
Schade das darauf nicht eingegangen wurde. Wenn die Lehrervergütung schon als Frechheit bezeichnet wird, sollte doch dafür auch eine passende Argumentationskette vorhanden sein?
Man muss sich nicht an jedem Baum reiben, der im Wald steht ;-)
Lehrerdebatten sind in der Regel nur voller Polemik. Da ja alle in der Schule waren, können sie auch fachlich kompetent das Berufsbild "des Lehrers" beurteilen. Diskutieren bringt da nicht viel.
Der Beruf hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt, Weckanrufe für Schüler, eine ständig steigende Verwaltung, eine Elternschicht, die sich in Teilen immer weiter aus der Erziehung zuückzieht, Drogenmissbrauch vor dem Unterricht, oder Gespräche mit der Bewährungshilfe/Jugendamt..... vor 25 Jahren sah das anders aus.
Das Beamtentum... die heilige Kuh. Meinetwegen schlachten, ist ein Überbleibsel aus dunkeleren Tagen....
Ich möchte jetzt nicht ins allgemeine Lehrer-Bashing einsteigen, ich habe als Vater zweier Töchter sowohl positive als auch negative Erfahrungen in der Schullaufbahn meiner Kinder erlebt.
Was hier allerdings zu kurz kommt ist sicherlich, dass in der heutigen Zeit viele Lehrer Erziehungaufgaben wahrnehmen müssen, die eigentlich Aufgabe der Eltern wären. Was ich da von einem ehemaligen Schulkameraden zu hören bekam, lässt mich einfach nur den Kopf schütteln. In solchen Fällen müssen Lehrer die Versäumnisse der Eltern nachholen und das bezieht sich beilibe nicht nur auf Kinder aus H4 Familien. Also bitte legt Eure Vorurteile zur Seite und diskutiert differenziert.