Falls einer vor hat, in diesem Jahr in Kandel zu laufen:
hier mein ganz aktueller Bericht aus 2010...;-)
Kandel 2010
Wieder einmal hatte ich mir Kandel ausgesucht, um meine Marathonzeit nochmal zu verbessern. Mir liegt das Rennen: kein Tam-Tam, überschaubares Starterfeld, flacher Kurs. Hier wird gelaufen, nicht „gefinisht“. Hier konnte ich meine Bestzeit jedes Mal drücken, mittlerweile war ich bei 2:36 h angekommen. Mein Training war ausgerichtet auf ein Renntempo von 3:40 min/km, orientiert am Count-Down von Peter Greif was die Tempoeinheiten und langen Läufe betrifft. Die Vorbereitung verlief optimal trotz katastrophalen Wetterbedingungen und am Wettkampftag war es mit ca. 5 Grad aus meiner Sicht läuferfreundlich.
Das Rennen:
Der erste Kilometer kam optimal in 3:38 min und bei Km 3 lief ich auf einen sehr ruhig laufenden Athleten auf. In Kandel startet man gemeinsam mit den Halbmarathonis und ich hoffte, in ihm einen Mitstreiter für die große Runde gefunden zu haben. Bingo! Harald Seidl (LG Stadtwerke München) gab 2:36 h als Ziel aus, ließ sich aber schnell überreden, mit mir gemeinsame Sache zu machen. Das passte mir wirklich gut, da man ab Km 12 (Wendepunkt Halbmarathon) in Kandel in der Spitze ein einsames Rennen vor sich hat…So liefen wir gemeinsam und absolut konstant an Km 12 vorbei und befanden uns hierbei bereits in den Top 5 des Rennens. Vor uns lief Hans Jörg Dörr an Position 3. Ich kannte ihn aus den vergangenen Jahren als sehr guten Läufer, der sein Tempo einschätzen, aber auch kämpfen kann. Wir liefen langsam auf ihn auf; kurz vorm Überholen nahm ich etwas Tempo raus. Ich wollte mit Duck an ihm vorbei, er sollte nicht auf die Idee kommen, mitgehen zu können ;-) Das gelang uns auch und am ersten Wendepunkt hatten wir schon etwas Abstand zu ihm und konnten uns weiter nach vorne orientieren. Hier lief an Position 2 Thomas Dehaut, ebenfalls jedes Jahr in Kandel am Start. Thomas ging aber in den Vorjahren oft hinten raus die Luft aus, daher blieb ich noch cool…Nach einer Halbmarathonzeit von 1:17:01 h hatten wir am zweiten Wendepunkt unseren Abstand auf ihn weiter verkürzt. Nach wie vor konnten wir ruhig und konstant laufen. Wir waren uns nun sicher, Thomas bald einzuholen. Bei Km 30 war es dann soweit. Wir liefen leicht an ihm vorbei und waren somit schon auf dem Podest. Mein Vereinskamerad Ralf lief vorne ein einsames und starkes Rennen und war nicht mehr einzuholen. Uns ging es auch nicht um eine Platzierung, sondern lediglich um die Endzeit. In Kandel läuft man auf dem Rückweg fast 5 km lang gerade aus über eine Bundesstraße, bevor es bei Km 37 nach links weg Richtung Kandel zurückgeht. Km 33,34,35,36,37, alle kommen nach wie vor in ca. 3:40 min und wir beschließen, bei Km 40 nochmal anzutreten, um evtl. sogar die 2:33 zu laufen. Denkste! Nach dem Linksknick stehen wir plötzlich im Wind und können beide unser Tempo nicht mehr halten. 3:48, 3:50…Harald kann sich ganz langsam, um Zentimeter von mir absetzen. Es wird hart. Bei Km 40 habe ich ca. 30 Meter Abstand zu ihm und setze noch einmal alles auf eine Karte: Nach 50 Metern machen mir meine Oberschenkel jedoch deutlich, dass ich es besser lasse, da ich sonst wohl nicht mal ins Ziel kommen würde. So laufen wir nun beide in Richtung Bienwaldstadion, beide völlig am Ende mit ihren Kräften. Wir kämpfen noch einmal um die 2:34 h, die leider nicht mehr ganz erreichbar ist. 13 Sekunden nach Harald laufe ich in 2:35:23 h auf Rang 3 ins Ziel ein. Ich habe meine Bestzeit um eine gute Minute verbessert und bin hochzufrieden mit dem Rennen. Harald geht es genauso; er pulverisiert seine bisherige Bestzeit.
Vielleicht geht ja an einem noch besseren Tag bei etwas anderen Bedingungen noch mehr…die 2:33 h scheinen für mich dann machbar zu sein. Training hilft!
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"When I race, I am filled with doubts. Who will finish second? Who will finish third?"....by Noureddine Morcelli
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