Also Klartext: Wer bei den vorangehenden 5 Minuten volle Kanne durchzieht, der darf die 20min Leistung als FTP ohne Abzug nehmen. Wer bei den 5min leicht zurückhält, der sollte 5-10% von der 20min Leistung abziehen, um zur FTP zu kommen.
Hm, also ich würde das auch eher nicht unterschreiben wollen. Zum einen geht die Vergleichbarkeit, die ohnehin ja schon fraglich ist, verloren und zum anderen passt in meinen Augen die Gewichtung nicht. Wenn ich während 5min ca. 5-10% mehr raushaue kann ich bei 20min 5-10% mehr drauf rechnen?
Das Testprotikoll wurde glücklicherweise zu Anfang des Thread beschrieben, so dass alle, die hier mitmachen wollen, sich auch daran halten sollten (ähnlich zu anderen "Mitmach-Threads" im Forum).
Nichtsdestotrotz ist die Diskussion natürlich hochinteressant. Angemerkt sollte noch werden, gerade für Leute, die sich nicht vorstellen können, mit der geschätzten / errechneten FTP 1h zu fahren, dass es sich hierbei "nur" einen statistischen Schätzer der FTP handelt. Und da liegt es in der Natur der Sache, dass es leute gibt, die dieses Watt-Zahl nicht fahren können, aber es auch welche gibt, die sogar mehr in 1 h fahren können. (auch interessant bei Hunter Allen: Power Profiles!)
Wie Nik geschrieben hat, ist es in erster Linie eine Orientierungshilfe oder ein Startwert für die eigene Optimierung für die jeweilige WK-Distanz. Und die geht wohl nur über das Training oder Testwettkämpfe.
Hier eine klare Aussage zum Test von Neal Henderson, MSc aus "Triathlon Science, Joe Friel und Jim Vance, Human Kinetics 2013":
Für mich sind diese Aussagen durch die große Bandbreite dessen was man abziehen soll gerade nicht klar, sondern unklar. Der Unterschied in der Testdurchführung (5 statt 10 Minuten Pause zwischen den beiden Tests) wurde auch noch nicht diskutiert.
Bei allen Leistungs-Tests (auch Laufen und Schwimmen) sollte man sich klar machen: Oberstes Ziel ist die Vergleichbarkeit mit mir selbst. Dazu ist die konsistente Durchführung der Tests entscheidend. Den Schw.. gibt es dann eh im Wettkampf. Und wer das schade findet, soll sich bitte mal die Tabelle hier im Thread in letzter Konsequenz zuende gedacht vorstellen: Wir machen überhaupt keine Wettkämpfe mehr, sondern gehen nur noch zur Leistungsdiagnostik.
Für mich sind diese Aussagen durch die große Bandbreite dessen was man abziehen soll gerade nicht klar, sondern unklar. Der Unterschied in der Testdurchführung (5 statt 10 Minuten Pause zwischen den beiden Tests) wurde auch noch nicht diskutiert.
Bei allen Leistungs-Tests (auch Laufen und Schwimmen) sollte man sich klar machen: Oberstes Ziel ist die Vergleichbarkeit mit mir selbst. Dazu ist die konsistente Durchführung der Tests entscheidend. Den Schw.. gibt es dann eh im Wettkampf. Und wer das schade findet, soll sich bitte mal die Tabelle hier im Thread in letzter Konsequenz zuende gedacht vorstellen: Wir machen überhaupt keine Wettkämpfe mehr, sondern gehen nur noch zur Leistungsdiagnostik.
Ich meinte mit "klar" eh im Sinne von: Es ist klar, dass alles etwas unklar ist. Diskutiert wurde ja u.a auch, wie der Test durchzuführen wäre. Ich selbst hatte ja auch dafür plädiert die ersten 5min nicht voll durchzuballern, aber durchaus mit Nachdruck, um dann die Beine für die 20 min zu öffnen.
Neal erhellt das mit seinem Text und da ich ihn auch im Dunstkreis von Friel und Co. wähne, gings mir mal darum klar zu stellen, wie das seitens des Erfinders gemeint war. Auch im Sinne größtmöglicher Vergleichbarkeit.
Dass diese in letzter Konsequenz absurd ist, war mir von vornherein klar. Darum gehts mir aber in dieser Tabelle auch nicht, weil schlussendlich gibt es zu viele Einflussfaktoren auf die WK-Leistung, das sich hier höchstens Trends ablesen lassen.
Thunderbee sagts: Es ist einfach interessant und so wie ein Leistungsmesser allgemein eröffnet dieser Vergleich eine weitere Möglichkeit sich selbst und seine Leistung zu kalibrieren und einzuordnen.
Ein Beispiel: 3-rad und ich haben lt. Test eine ähnliche FTP. Er fährt aber LDs eine Spur langsamer als ich, hat aber definitiv einen Karren mehr Erfahrung als ich. Er kann hintendrauf auch noch richtig gut laufen, im Gegensatz zu mir, wobei meine Solomarathonzeiten besseres vermuten lassen. Mir scheint, ich fahre meine LDs immer noch zu schnell, obwohl ich gefühlsmäßig eh schon massiv auf der Bremse stehe. Sollte ich am Rad nicht einen massiven Leistungssprung hinbekommen, wärs vielleicht klug, mich an ihm zu orientieren um danach vielleicht auch mal sub 3:30 zu laufen um mich viell. insgesamt in Richtung 9:30 zu bewegen...
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Jetzt hab ich nochmal etwas recherchiert, und bin nun auch verwirrt bezüglich der 5 Minuten.
Der im Eingangspost beschriebene Ablauf ist von Hunter Allen (dem Trainer), nicht Andrew Coggan (dem Wissenschaftler).
Letzterer schreibt auf die Frage ob man die 5 Minuten Vorbelastung machen soll dieses:
Zitat:
You mean Allen's (i.e., Hunter Allen, my co-author) test.
I don't know how many people follow Hunter's advice, but I can say this:
1) if you don't, then 95% of your 20 min power will overestimate your functional threshold power much more often than it underestimates it; but
2) if I did a truly all-out 5 min effort first, I'd have a hard time even completing another 20 min at a reasonable effort any time soon, much less averaging 95% of my functional threshold power.
Joe Friel empfiehlt 30 Minuten ohne Vorbelastung, und das entspricht dann der FTP ohne das man noch was abzieht. Begründung: Im Training gibt man eh nicht alles. Auf die Frage warum man 30 Minuten statt der 20 Minuten abzüglich 5 % machen soll sagt er:
Zitat:
Quite simple - it works.
So, jetzt suchen wir einen Freiwilligen, der jede Woche einen Test raushaut. 5 Minuten "hart" und 20 Minuten, 5 Minuten "alles was geht" und 20 Minuten, ein mal 30 Minuten ohne Vorbelastung, und in Woche vier dann 2 mal 20 Minuten mit kurzer Pause dazwischen. Dann vergleichen wir die Werte, und Arne rechnet uns den Trainingsfortschritt raus. Wer machts?
2) if I did a truly all-out 5 min effort first, I'd have a hard time even completing another 20 min at a reasonable effort any time soon, much less averaging 95% of my functional threshold power.
So geht’s mir ehrlichgesagt auch, insbesondere auf der Rolle. Wenn ich 5min wirklich All-out fahre, krieg ich keine vernünftigen 20min mehr zusammen. Ich mach mittlerweile CP5 und CP20 getrennt und rechne dann mit dem Monod-Scherer-Modell: http://www.cyclingpowerlab.com/monodcriticalpower.aspx
Der FTP-Wert passt dann auch immer gut zur NP über 60min, wenn ich mal nach Lust&Laune eine Stunde hart am Gas durch die Hügel bretter.
Und die abgeleiteten Trainingsbereiche passen auch, was man ja gut daran merkt, ob man Intervallleistungen für bestimmte Zeitdauern schafft, z.B. 2x20min FTP.
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"Ich weiß noch, wie der Jochen kurz vor Brest gekotzt hat"
"Wieso? Hatte er Magenprobleme?"
"Nein, ihm tat das Knie weh."