Jup da haste recht. Zumindest haben die "Experten" die vor etwa 9 Monaten sagten: "Die Talsohle dürfte erreicht sein" mal wieder ziemlich unrecht.
Naja, es weiss halt keiner.
Schlimm finde ich bloss die ewigen Pessimisten, die dann ankommen und verkuenden "das habe ich immer gesagt!". Das sind dieselben, die fuer den gegenteiligen Fall ganz leise sind.
Ich hoffe Du bist sonst ein optimistischer Mensch. Ich las gerade ein Interview mit einem Amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler (Name ist mir entfallen), der den Pessimismus der Deutschen ueberhaupt nicht nachvollziehen kann. Die Wirtschaft stehe doch im Gegensatz zur Amerikansichen blendend da.
Da wird Potential verschenkt.
Vor allem die Firmen bzw. Aktieninhaber von Fannie Mae und Freddie Mac verdienten über die Jahre "ganz ordentlich" ;-) mit den Krediten. Nun muss der USA-Steuerzahler die "Schulden" übernehmen. Dieses Konstrukt war bekannt, da der Staat diese Firmen als AGs gründete, damit Kredite mit billigem Geld unter das Volk kommen, um die Wirtschaft, spez. in der Rezession 2000 / 2001 anzukurbeln. Jeder wusste: Der Staat übernimmt die Schulden dieser beiden Firmen, welche nach dem Prinzip aufgebaut sind: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Und vorher bedienten sich weiter andere Banken, welche für die in den USA gekauften Subprime Loans relativ hohe Zinsen bekamen (z.B. IKB in DE). Die notleidenden Kredite belasten jetzt deren Bilanzen negativ (Wieso haben eigentlich die so cleveren Investmentbanker das Kleingedruckte nicht gelesen, als sie die Subprime Loans kauften :-) - ) und es stellt sich die Frage auch bei den privaten verschuldeten Banken: Wie weit muss der Staat "stabilisierend" helfen, da sonst, wenn die meisten Kunden plötzlich ihre Einlagen abheben würden, eine Katastrophe auftreten könnte. Unterm Strich: Die Schulden (und früheren Gewinne) bezahlen wir irgendwie alle. (Nur gefragt hat mich keiner, ob ich will ;-), als das Spiel anfing )
vgl. Freddie Mac u. Fannie Mae
Und ich bleibe dabei. Wenn dir ein Banker ein Angebot mit 2 Zinsen schönrechnet und dir nicht ausdrücklich sagt "Pass aber auf, in 12 Monaten steigt der Zins auf 12 % und deine monatliche Belastung verdoppelt sich" dann ist das vorsätzlicher Betrug.
Nein, ist es nicht. Erstens sind die Zinsen nicht um 10% in einem Jahr gestiegen und zweitens weiß kein Mensch, ob sie überhaupt in einem rel. kurzen Zeitraum steigen werden. Das ist dann höchstens eine subjektive Annahme. Genauso wie eine (völlig unnütze, weil extrem unsichere) Kurzfristprognose über die Entwicklung des Dax.
Zitat:
Zitat von Ocean
Ich glaube kaum, daß die alle zur Bildungsunterschicht zählen. Oder doch ?
Doch, eher schon.
Zitat:
Zitat von Ocean
Vermutlich versteckt sich diese Aussage in einem etliche Hundert Seiten dicken kleingedruckten Anhang, den nun wirklich keine Sau liest. und das kann man auch von keinem erwarten.
Hat doch nichts mit Kleingedrucktem oder AGB-Wälzen zu tun. Wer einigermaßen bis drei zählen kann, muß doch Erkennen, daß Zinsen nicht nur fallen, sondern auch mal steigen können.
Die Uhren ticken in den Staaten nun mal anders. Die haben eine völlig andere Einstellung zu Verschuldung. Da wurde keinem ein Kredit "angedreht", die nehmen einfach, wenn sie es kriegen können.
Wobei es m.E. schon extrem unseriös seitens der Banken ist, jemandem einen Kredit zu geben, wo man weiß, daß die geringste Problematik (Zinsanstieg, Einkommensverluste usw.) die ganze Konstruktion zum Einsturz bringen kann. Wie gesagt unseriös, aber Betrug?
Die Leute übernehmen ja die Verantwortung. Deswegen platzt die Blase doch so schön, weil jetzt alle ihre Immobilien verkaufen müssen, die sie aber in Folge des immensen Überangebots nicht mehr loswerden..
Du wiedersprichst dir selber! Die Leute übernehmen gar nix. Sie werden dazu gezwungen was zu tun (verkaufen) das sie gar nicht wollen. Verantwortung übernehmen ist was anderes...
Ausserdem ist das gar nicht der Punkt. Mit "Verantwortung übernehmen" meinte ich nicht den Verkauf selbst, sondern die Tatsache dass man nicht den "anderen" (Banker, Makler, Anwälte) die Schuld dafür geben kann, dass man einen lausigen Vertrag eigenhändig unterschrieben hat.
Zitat:
Zitat von Ocean
Und ich bleibe dabei. Wenn dir ein Banker ein Angebot mit 2 Zinsen schönrechnet und dir nicht ausdrücklich sagt "Pass aber auf, in 12 Monaten steigt der Zins auf 12 % und deine monatliche Belastung verdoppelt sich" dann ist das vorsätzlicher Betrug.
Da stimme ich dir grösstenteils zu.
Zitat:
Zitat von Ocean
Hätten die Berater das gesagt, hätte das bestimmt keiner Unterschrieben, die Realität zeigt uns aber das locker 1 Mio Menschen unterschrieben haben müssen.
Ich schon, nur will das doch keiner hören. Der Berater sagt; "Unterschreiben sie hier und sie bekommen das Haus". Wenn er danach noch sagt; "Bitte lesen Sie unbedingt noch diese 2 Seiten mit den allgemeinen Bedingungen ", sind die Leute schon auf dem weg zum kühlschrank um den Schampus zu holen.....
Zitat:
Zitat von Ocean
Ich glaube kaum, daß die alle zur Bildungsunterschicht zählen.
Ich schon. Da warst noch nie in den USA, oder?
Zitat:
Zitat von Ocean
Vermutlich versteckt sich diese Aussage in einem etliche Hundert Seiten dicken kleingedruckten Anhang, den nun wirklich keine Sau liest. und das kann man auch von keinem erwarten..
Quatsch! AGBs sind in aller Regel 2-3 Seiten lang. Wenn ich einen Fernseher oder ein Handy-Abo kaufe, dann lese ich das auch nicht. Wenn ich aber einen Vertrag unterschreibe, indem ich mich für die nächsten 30 Jahre verschulde, dann MUSS ich das lesen. Ohne jede Entschuldigung.
du schreibst immer "vermutlich", "hätten sicher nicht unerschrieben", ..
meinst nicht, du lehnst dich ev. etwas weit raus mit deinen annahmen?
Nein, aber ich kenne keinen von denen persönlich, von daher kann ich nur vermuten warum jemand sowas unterschreibt.
Ich war schon in den USA, kann mir aber beileibe kein gänzliches Bild von der dortigen gesamten sozialen Schicht machen.
Wenn ihr mir sagt, die Subprime Klientel gehört zur sozialen Unterschicht, dann will euch das glauben. Dann ist es aber eigentlich noch schlimmer den Leuten Verträge anzudrehen die sie nicht verstehen und sich nicht leisten können.
Und das das ganze nichtmal ein gutes Geschäft für die Bank ist sehen wir ja jetzt. Warscheinlich sind die einzigen die daran verdient haben die Kreditvermittler und die sind vermutlich nicht zu belangen sonst hätte es längst einen Musterprozess gegeben.
@Gonzo Die realen Zinsen sind auch nicht um 10 % gestiegen.
Die waren vermutlich schon immer bei den 12 %
Aber die Banken locken ihre Kunden mit sensationellen Einstiegszinsen in die Verträge.
Sowas ähnliches wie "Kaufe heute deinen Opel und zahle erst in 2 Jahren die 1. Rate" (ist eine aktuelle Radio Werbung hierzulande)
@massi
alles richtig, nur die AGBs mit den 2 Seiten...
Wie gesagt 80 Seiten "Änderungen in den AGBs" bei einer Versicherung für 20 Euro im Jahr.
Ich habe selber noch keinen Immobilien Kredit in den USA aufgenommen von daher kenne ich die dortigen AGBs nicht.
Aber ich kenne Haftungsausschlüße amerikanischer Produkte. Wenn das so ähnlich ist .....
Naja, es weiss halt keiner.
Schlimm finde ich bloss die ewigen Pessimisten, die dann ankommen und verkuenden "das habe ich immer gesagt!". Das sind dieselben, die fuer den gegenteiligen Fall ganz leise sind.
Ich hoffe Du bist sonst ein optimistischer Mensch. Ich las gerade ein Interview mit einem Amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler (Name ist mir entfallen), der den Pessimismus der Deutschen ueberhaupt nicht nachvollziehen kann. Die Wirtschaft stehe doch im Gegensatz zur Amerikansichen blendend da.
Da wird Potential verschenkt.
Prophezeiung eines Pessimisten :
Als nächstes (bei weiter zurückgehenden Auftragseingängen, wie derzeit sich ankündigend) rappelts bei Firmen die von Privat Equity Gesellschaften "aufgekauft" wurden und die jetzt die Zinsen und Tilgung ihrer eigenen Kaufsumme abzahlen müssen. Da die Kredite zum Großteil Bankfinanziert sind und die Zinssätze von den Kennzahlen aus Zinszahlung und Gewinn bzw. Umsatz abhängig sind. Sprich fallende Umsätze und Gewinne bei zunächst konstanten Zinssätzen der Unternehmen mit der Folge von Kreditkündigungen und Neuverträgen durch die Banken mit höheren Zinsen............
Da wird auch Potential verschenkt, wenns Geschäft nicht läuft muss man auch noch höhere Zinsen zahlen, weil ja das Risiko der Bank steigt, wie sollen die Unternehmen da noch investieren???