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Ich weiß, dass es in allen Internetforen ein beliebte Masche ist, Beiträge von Usern, die man nicht mag, absichtlich misszuverstehen, um demjenigen dann mit entsprechenden Antworten eine reinzuwürgen. Aber wenn man eine solche Studie kritisieren will, sollte man gerade das in Bezug auf den Text der Studie nicht machen, wenn man ernst genommen werden will.
Ich weiß nicht, ob du's wusstest, aber genau das ist für mich ein Beispiel unsachlicher "Argumentation", mit der du all denen "einen reinwürgst", die bei den Fakten und Eindrücken aus erster Hand bleiben. Du nimmst irgendwelche Internetforen mit einer nicht prüfbaren Hypothese deinerseits als Argument in deinem Sinne. Für mich ein Klassiker unsachlicher Argumentation.
...und die aufgeführten 6 Auftritte in Funk und Fernsehen auf der Uniseite des Herrn Dietz sowie die Phrasendrescherei im verlinkten Video: für mich der totale Schaumschläger mit leider sehr wenig Fakten.
Könnten nicht einfach beide Lager sagen, dass die andere Seite auch ein bisschen Recht hat?
Man kann die Frage falsch verstehen und daher das Umfrageergebnis "verfälschen", genausogut kann man aber auch rauslesen, dass es um Leistungssteigerung in Bezug auf Sport geht, wenn die Umfrage im Rahmen eines Triathlon verteilt wird.
Damit wäre man dann wieder am Anfang der Diskussion...
@Arne: Wie gesagt: Wir wissen noch nicht, ob die Beantworter des englischen Fragebogens tatsächlich auch an legale Präparate gedacht haben.
Was bedeutet denn der Begriff "legal"? Du meinst hier vermutlich: legal im Sinne des Anti-Doping-Reglements, also der WADA-Regeln. Das versteht sich aber keineswegs von selbst:
Die Frage enthält keinen Hinweis auf Doping oder das WADA-Reglement. Ganz im Gegenteil: Es wird zum Beispiel explizit nach Stimulanzien gefragt; die sind jedoch im Training nicht verboten, sondern nur im Wettkampf. Wer will, kann zum Zwecke der Leistungssteigerung Amphetamin oder Kokain nehmen und das auf dem Schwarzmarkt kaufen. Er wäre nicht gedopt im Sinne der WADA.
Das zeigt: selbst der schärfste Teil der Frage, die sich auf Epo, Wachstumshormon und eben auch Stimulanzien bezieht, zielt nicht auf Doping nach dem WADA-Code. Wer sie bejaht, kann nicht locker-flockig zu den Dopern im Sinne des WADA-Codes gezählt werden.
Der Teil der Frage, der nach Einkäufen in der Apotheke zum Zwecke einer Leistungsverbesserung fragt, hat ebenfalls keine Aussagekraft im Sinne von Doping, da sind wir uns wohl alle einige, oder nicht?
Könnten nicht einfach beide Lager sagen, dass die andere Seite auch ein bisschen Recht hat?
Man kann die Frage falsch verstehen und daher das Umfrageergebnis "verfälschen", genausogut kann man aber auch rauslesen, dass es um Leistungssteigerung in Bezug auf Sport geht, wenn die Umfrage im Rahmen eines Triathlon verteilt wird.
Es können leider nicht beide Seiten Recht haben. Und "ein bisschen Recht" reicht nicht.
Natürlich konnte man die Frage auch "richtig" verstehen (insbesondere wenn man sie NICHT aufmerksam gelesen hat), wobei erst im Nachhinein sichtbar wurde, was "richtig" ist.
Wenn sie aber "nur" sagen wir mal 25% "falsch" verstanden haben, indem sie sie wörtlich genommen haben, haben wir sowas wie das aktuelle Ergebnis. Und dieses Ergebnis ist dann eben nicht nur ein bisschen verfälscht sondern völlig ohne jegliche Aussagekraft, weil jede Menge Nicht-Doper als Doper gewertet werden und niemand auch nur annähernd wissen kann, wie viele echte Doper darunter sind.
Man kann die Frage falsch verstehen und daher das Umfrageergebnis "verfälschen", genausogut kann man aber auch rauslesen, dass es um Leistungssteigerung in Bezug auf Sport geht, wenn die Umfrage im Rahmen eines Triathlon verteilt wird.
Was meinst Du mit "falsch verstehen"? Nehmen wir einmal an, Du würdest mit dem Ziel einer Leistungssteigerung in eine Apotheke gehen und dort Orthomol kaufen. Dann müsstest Du die Frage der Studie mit "Ja" beantworten. Sind wir uns darin einig? Oder würdest Du sie mit "Nein" beantworten?
Grüße!
Arne
Zitat:
Have you used substances which can only be prescribed by a doctor, are available in a pharmacy, or can be bought on the black market (e.g. anabolic steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones) to enhance your physical performance during the last 12 months?
Ich sehe es genau andersherum. Habe die Studie mir zwar nur einmal zu Gemüte geführt, aber ich halte die Studienaussage für die problematische Spekulation und nicht die Diskussion über (mögliche) Schwachstellen der Studie.
Zitat:
Klar ist nur, dass dies eine Schwachstelle der Studie ist. Ob sie auch das Ergebnis verzerrt hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Und deshalb sehe ich keinen Grund, die Studie komplett zu verdammen...
In meinem Fachbereich ist auch das andersherum. Wenn es Schwachstellen und Unklarheiten in einer Studie gibt, dann ist es nicht Sache der "Kritiker" zu beweisen, dass die "echten Ergebnisse" andere sind. Ich halte Deine Argumente also nicht für tragfähig.
Wenn es Schwachstellen gibt (ich halte deren Existenz für möglich), dann ist die Aussagekraft der Studie gleich null - und das völlig unabhängig davon, ob die Prozentzahl nachher zufällig stimmt.
Grundsätzlich sollte man jeden Text, auch den der Frage, mit dem Willen ihn zu verstehen, lesen. Man sollte sich nicht überlegen, wie man etwas missverstehen kann, oder wo etwas unglücklich formuliert ist, damit man es nicht verstehen muss.
Ich habe in meinem Job ständig mit so was von schlecht formulierten und undurchdachten und unfertig durchdachten Anforderungen zu tun. Aber da habe ich mich über die Jahre mit arrangiert und weiß, dass ich dem Anforderer durch Nachfragen die Schwachstellen seiner Anforderungen aufzeigen kann und am Ende eine vernünftige, umzusetzende Anforderung erhalte. Diese Einstellung "sie werden schon wissen, wie ich es gemeint habe" taugt nicht wirklich was.
Als Beantworter dieses Fragebogens hast du diese Möglichkeit einer Klärung nicht. Bei der Erstellung solcher Fragen darf man nicht nach der Devise "kann man das richtig verstehen? vorgehen. Es muss sichergestellt sein, dass man die Frage nicht falsch verstehen kann. Wie bei der Softwareenteicklung: Eine Software, die funktionieren kann, ist einfach zu erstellen und kann im kleinen Kreis qualifizierter Anwender sogar eingesetzt werden. Um sie auf eine Vielzahl von DAUs ("dümmster anzunehmender User", für alle, die damit nichts anfangen können) loszulassen, ist sie schlicht unbrauchbar.
Zitat:
Zitat von tomerswayler
Könnten nicht einfach beide Lager sagen, dass die andere Seite auch ein bisschen Recht hat?
Auf jeden Fall, aber ist Frau dann auch ein bisschen schwanger? Wie oben geschildert, macht das die Studie nicht besser.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Es ist doch kein Zufall, dass derzeit viele Studien entstehen, die auf die Überprüfung des Zusammenhanges von „legalem Doping“ und illegalem zielen.
Hast Du da mal was parat? Vielleicht einen Link oder eine Quellenangabe? Ich halte den Zusammenhang zwischen Magnesium-Verla und Hormonen vom Tierarzt für ebenso plausibel wie den zwischen Aerowheels und Abkürzen. Ich bin aber gerne bereit, eine überzeugende Studie, falls existent, in einer der kommenden Sendungen vorzustellen.