Ich trainiere schon um mich sportlich zu verbessern. Wie soll dir Training als Mensch dienen, das verstehe ich nicht.
IMHO bewirkt ein Training erst mal grundsätzlich die Möglichkeit, die eigenen grundlegenden körperlichen Fähigkeiten überhaupt erst nutzen zu können und nicht ab 12 Jahren aufwärts dann zunehmend nur noch Buchstaben in Chats und Fratzenbüchern als das wahre Leben anzusehen.
Mit dem Leiter des Instituts für Sportwissenschaft der Uni Mainz, Prof. Dr. Dr. Perikles Simon, habe ich dankenswerterweise soeben ein knapp halbstündiges Telefongespräch über die bewusste Studie geführt. Herr Prof. Simon schien mir eine freundliche und konstruktive Haltung unserer Diskussion gegenüber zu haben, die er zumindest in Teilen verfolgt hat.
Eine Teilnahme an unserer Sendung scheint am kommenden Freitag aus Zeitgründen nicht möglich zu sein. Dasselbe gilt für ein Telefongespräch während der Sendung.
Wir haben stattdessen vereinbart, dass ich per Mail 3-4 Fragen für ein Interview schicke, die schriftlich beantwortet werden.
Fast vergessen: Es gibt noch einen krassen Fehler in der "Studie". Ist aber weniger aufregend, da es um die ziemlich uninteressante Frage mit den harmloseren Sachen geht.
Im Text der "Studie" ist immer von "legal and freely available substances" die Rede, lediglich in der zitierten Fragebogenfrage und in einer Tabelle heißt es "legal or freely available substances".
Das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied. Mit "or" wäre es praktisch gleichbedeutend mit "legal", denn frei erhältliche Sachen dürften wohl immer legal sein.
Mit "and" wäre es aus gleichem Grund praktisch gleichbedeutend mit "freely available".
Nebenbei gehe ich davon aus, dass nicht jeder unter "freely available" das gleiche versteht.
Die meinten vermutlich Sachen, für die man nicht in die Apotheke gehen muss. Trotzdem bekommt man dort ja vieles ziemlich frei ...
Leider erwähnt Arne in seinem Artikel nicht, dass es 2 Fragen zur Einnahme von Substanzen zur Leistungssteigerung in der Umfrage gib und nimmt an, dass die Antwortenden, welche NEMs oder ergänzend Mineralienpräparate nehmen, die "Doping"frage mit Ja beantworteten. (was möglich wäre wegen der Formulierung)
Im Unterschied dazu interpretiere ich die Studie so, dass diese Gruppe überwiegend die 1. Frage nach legalen, nicht verbotenen Substanzen zur Leistungssteigerung, wo explizit als Beispiel Nahrungsergänzungsmittelprodukte angeführt werden, mit Ja beantwortet haben wird, und die tatsächlich unscharf formulierte "Doping"frage mit Nein. Man sollte für eine Interpretation beide Fragen IMHO parat haben, denke ich.
Was Herr Simon über die Presse schreibt, rechtfertigt kaum die tendenziöse Presseerklärung aus dem eigenen Haus.
...es sind Antworten vom beteiligten Prof. Perikles Simon dabei.
Die sind allerdings enttäuschend.
Die einig akzeptable Antwort wäre, dass die sogenannte "Studie" wegen ihrer eklatanten Mängel zurückgezogen wird.
Enttäuschend -
und falsch !
Ich zitiere aus dem Beitrag mal Herrn Simon auszugsweise:
Zitat:
...Ziel dieser Studie... zu analysieren, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von, körperlich und geistig leistungssteigernden Substanzen gibt. Hierfür mussten beide Definitionen angepasst werden, um diese Hypothese empirisch prüfen zu können...
...statt die Gesamtprävalenz von 13% oder das Kernziel der Studie hinreichend korrekt zu berichten. Als Wissenschaftler haben wir die Pflicht aufzuklären. Uns vorzuwerfen, wir betrieben Populismus, wäre daher eine verantwortungslose Unterstellung.
Hierfür mussten nicht beide Doping-Definitionen angepasst werden...
man hätte es in der Studie und in der Pressemitteilung bei dem Begriff "leistungssteigernden Substanzen" belassen können.
Mein Urteil:
und also ist es nämlich doch Populismus das Wort Doping zu gebrauchen, oder ist es etwa Dummheit Herr Simon ?
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hmh ??
Geändert von Eber (25.11.2013 um 17:51 Uhr).
Grund: Populismus oder Dummheit