Die Zahl der sich selbst und andere täuschende angebliche Veganer ist Legion... ich kenn da auch einige persönlich, von denen ich weiß, dass sie Wasser predigen und Wein trinken. Von den Vegetariern, die bei Nachfrage sagen, dass sie Fisch essen, aber trotzdem frech davon überzeugt sind, sich vegetarisch zu ernähren, gar nicht erst anzufangen... .
...und wahrscheinlich gibt es genauso viele Paleo-Anhänger, die sich mal ein leckeres Brot, ein Stück Käse oder eine Erbsensuppe gönnen. Und davon wird keiner tot umfallen.
Ich glaube ja, dass Paleo und Vegan gar nicht so weit auseinanderliegen. Grundsätzlich erhöht sich bei beiden der Anteil an Gemüse am Essen, und die einfachen Kohlenhydrate werden verringert. Beide Verzichten auf Milchprodukte. Naja, und die einen essen gelegentlich Fleisch, die anderen Getreide und Hülsenfrüchte um ihre Proteine zu bekommen.
Ich finde, diese Ernährungsschlachten werden immer mit einer Militanz ausgetragen, die ich nicht verstehen kann. Vielleicht kann man sich ja auch mal auf das Gemeinsame besinnen. Aber ich erlebe immer wieder, dass beim Essen wirklich der Spass aufhört.
__________________
Rule #42: Ones should only run if being chased. And even then, one should only run fast enough to prevent capture.
Aber ich erlebe immer wieder, dass beim Essen wirklich der Spass aufhört.
Da hast du Recht. Bei mir allerdings fängt der Spaß beim Essen gerade an. So z.B. heute Morgen als ich - völlig unerwartet - einen köstlichen Knuspertaler vom Biobäcker in der Manteltasche fand, schon angefressen zwar, aber das hat mich gar nicht gestört. (Ein Knuspertaler ist übrigens nicht paleo und nicht vegan, aber vegetarisch: Es handelt sich um eine Art Riesen-Schokochrossie von 8 cm Durchmesser mit dunkler und heller Schokolade. Er hat mich heute Morgen schon zu Höchstleistungen befähigt: Ich war schon mit einem Patienten beim Bürgeramt, um einen vorläufigen Personalausweis zu machen, mit einem anderen Patienten bei der Bank, habe schon einer Kollegin aushelfen können und mit einer Patientin der Tagesklinik ein Beratungsgespräch geführt. Wahnsinn, wenn das kenie Höchstleistungen sind, weiß ich es auch nicht.)
There is a consensus claiming an ergogenic effect of carbohydrates ingested in the proximity of or during a performance bout. However, in performance studies, the protocols that are used are often highly standardized (e.g. fasted subjects, constant exercise intensity with time-to-exhaustion tests), and do not necessarily reflect competitive real-life situations. Therefore, we aimed at systematically summarizing all studies with a setting mimicking the situation of a real-life competition (e.g., subjects exercising in the postprandial state and with time-trial-like performance tests such as fixed distance or fixed time tests). We performed a PubMed search by using a selection of search terms covering inclusion criteria for sport, athletes, carbohydrates, and fluids, and exclusion criteria for diseases and animals. This search yielded 16,658 articles and the abstract of 16,508 articles contained sufficient information to identify the study as non-eligible for this review. The screening of the full text of the remaining 150 articles yielded 17 articles that were included in this review. These articles described 22 carbohydrate interventions covering test durations from 26 to 241 min (mostly cycling). We observed no performance improvement with half of the carbohydrate interventions, while the other half of the interventions had significant improvement between 1 % and 13 % (improvement with one of five interventions lasting up to 68 min and with 10 of 17 interventions lasting between 70 and 241 min). Thus, when considering only studies with a setting mimicking real-life competition, there is a mixed general picture about the ergogenic effect of carbohydrates ingested in the proximity of or during a performance bout with an unlikely effect with bouts up to perhaps 70 min and a possible but not compelling ergogenic effect with performance durations longer than about 70 min.
Somit scheinen also - auf Basis dieser Meta-Analyse - die von den wirtschaftlich einschlägig interessierten Kreisen gebetsmühlenartig wiederholten Behauptungen bzgl. positiver Effekte einer KH-Zufuhr im Zusammenhang mit sportlicher Belastung fragwürdig bis kaum erheblich.
Den ersten Satz aus der Introduction hast du aber (wissentlich?) unterschlagen:
"Carbohydrates are one of the two main fuels for sport activities, and their relevance for
optimal sport performance is undisputed among experts [1]. Athletes not only ingest
carbohydrates as general contributors to their daily energy need but also specifically as
ergogenic agents in a more time-specific way, such as during a sport event or in the days
preceding it."
... ich habe schon mal den Dogmatismus kritisiert und mache das noch einmal. (Gilt übigens auch für Veganer und Fructarier etc.)
"In contrast, a significantly shorter TT time of 4 % to 7 % was reported with all three cycle TT carbohydrate vs. water interventions 121+ min."
Ok, in Zeiträumen von über zwei Stunden scheint ja etwas dran zu sein am leistungssteigernden Effekt von Kohlenhydraten.
Geändert von Bigmac (30.01.2013 um 16:54 Uhr).
Grund: Einfügen weiteres Zitat aus der Studie Calombani et al.
... Ich glaube ja, dass Paleo und Vegan gar nicht so weit auseinanderliegen. Grundsätzlich erhöht sich bei beiden der Anteil an Gemüse am Essen, und die einfachen Kohlenhydrate werden verringert. Beide Verzichten auf Milchprodukte. Naja, und die einen essen gelegentlich Fleisch, die anderen Getreide und Hülsenfrüchte um ihre Proteine zu bekommen.
...
vollste Unterstützung.
Ich hatte schonmal irgendwo hier geschrieben, dass pinkpoison für mich fast Veganer ist, zumindest wenn er sich selber an seine Empfehlung hält. 80-90% war, gaube ich der von ihm empfohlene pflanzliche (vegane) Anteil. Über die restlichen 10% braucht man dann kaum noch zu reden.
Gesundheitliche Probleme bei Vegetarier/Veganer rühren nach meiner Erfahrung nicht daher, dass sie kein Fleisch/Fisch essen, sondern daher, dass sie zu wenig gesunde möglichst unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel (auf die der Organismus angewiesen ist) essen.
Das ist aber ein Problem das auch und in besonderem Maße die Paleoernährten treffen wird:
Ich wette, dass viele Paleoernärhte sich nach kurzer Zeit fast genauso schlecht, wahrscheinlich sogar schlechter ernähren als vorher. Sie werden vergessen/ignorieren, dass pflanzliche Nahrung den Hauptteil ausmachen sollte.
Sie werden sich aber erinnern, was sie alles nicht essen dürrfen (Kartoffeln, Tomaten, Bohnen, Linsen, Getreide, Milch, Käse,...). Das werden sie alles durch Fleisch und Fisch und Fett (und Fertigprodukte) ersetzen. Pinkpoisons Empfehlungen zur ökologischer Aufzucht und Anbau werden aus praktischen Erwägungen kaum befolgt werden. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.
So sehr ich den prinzipiellen Ansatz von Paleo unterschreibe, so sicher bin ich mir, dass auf die Liste der Lebensmittel mit dem Vermerk "ACHTUNG! VORSICHT! BEACHTEN SIE DIE (evtl. nur für Sie zutreffenden) NEBENWIRKUNGEN!" neben den "neumodischen" Dingen auch Fleisch und Fisch gehören.
Der Grund ist ganz einfach:
Wenn man den roten Faden bei alternativmedizinischen (damit meine ich die, die kein Geld mit der Krankheit von anderen verdienen) Ernährungsempfehlungen der letzten Jahrunderte betrachtet kommt man fast zwangsläufig auf Paleo, nur eben ohne Fleisch/Fisch.
Die Unterschiede sind eher gradueller Natur. Selbst Körnerpapst Bruker rät bei einigen Patienten dringend von Getreide und/oder Milch ab, auch wenn er Vollkorngetreide und Butter für die meisten Menschen als durchaus sinnvoll und empfehlenswert ansah. Von Zucker/Weißmehl und Co rät er sowieso immer ab. Wo sind dann noch die Unterschiede zum "modernen" Paleo? (Zum Fleisch/Fisch sagte er übrigens: kann man, wenn man mag , ist aber überflüssig. Bei schwereren Krankheit aber nicht empefhlenswert.)
80-90% war, gaube ich der von ihm empfohlene pflanzliche (vegane) Anteil.
Die Regel war 80-20, wobei mit den 80% aber der Anteil an der Telleroptik gemeint ist. Ein Salat ist natürlich viel Voluminöser als ein Stück Fisch und daher ist es kein Kunststück, vom Volumen 80% Salat auf dem Teller zu haben. Kalorisch ist die Regel in etwa 50-50, wenn man die Energiedichte von pflanzliche und tierischen Produkten betrachtet.
__________________
Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
War es nicht ein gewisser Lance Armstorng, der jahrzehntelang aller Welt erzählt hat, dass er sauber Rad fährt? Zurecht haben ihm viele nicht geglaubt. Wo sind die Belege, dass der von Dir angeführte Kerl tatsächlich nicht regelmäßig beim Metzger vorbeiradelt und sich ein halbes Kilo kalten Braten in die Trikottaschen stopft?
Zu glauben, dass Armstrong nicht gedopt war, ist so naiv wie der Glaube, dass die Sieger des letzten Hawaii Ironmans nicht gedopt waren und alle, die an der Spitze beider Sportarten sind, wenn ich mich mal ein wenig weit aus dem Fenster lehne mit dieser unbewiesenen Behauptung.
Ich bin ja Phelps Fan, aber zu glauben, dass er sich nur von Nudeln, Pizza und harten Training an die Spitze gebracht hat, oder Usain Bolt von Chicken Wings, ist auch naiv. Money makes the world go 'round
Bei Gurus wie Durianriders, Robb Wolf, Cordain und wie sie alle heissen, muss man auch einfach blind glauben, dass sie sich strick an ihren Ernährungsformen halten, wobei ich auch nicht sicher bin, ob die besonders gerippten Ernährungsgurus nicht auch in die Juice-Box gegriffen haben wie Stallone das für den Film Rambo gemacht hat.
Ist doch klar, dass Leute wie Wolf geripped aussehen wollen um glaubhaft zu sein.
Warum sollte denn Rob Wolff oder Cordain glaubhafter sein als Durianriders?
Wie gesagt, ich bin ja weder Veganer, noch Veggie. Ich hatte das nur fairerhalber als Gegenpol zu der Meldung, dass Jobs angeblich an Krebs durch seiner Rohveganer Ernährungsform gestorben ist. Ich stehe einer reinen Obsternährung auch kritisch gegenüber.
Ich habe auch schon von den angeblichen Machenschaften von Durianriders und seiner Freundin Freelee gehört, aber das habe ich auch über die CrossFit "Sekte" und über Paleo/Primal Gurus gehört.
Ich wette wenn man im CrossFit Forum kritisch gegenüber Paleo ist, fliegt man auch raus.