Es ist doch in Ordung wenn du das machst was du denkst würde die Welt besser machen. Trotzdem profitierst du davon, dass Länder wie Deutschland Armutsländern wie eine Zitrone ausquetschen. Mach dein Ding aber sei dir bewusst, dass du auch den Luxus, der auf Kosten von Ausbeutung erzeugt wurde, geniessen darfst.
Alleine die Freiheit zu haben Tofu statt Schnitzel zu essen ist ein Luxus, genau wie deine Schulbildung und dein Gehalt.
Das ist kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung. Natürlich ist es besser, wenn jeder sein Bestes versucht.
@Robert:
Ich bin dir sehr dankbar, dass du dir die Mühe gemacht hast, ernsthaft Stellung zu beziehen! Jetzt kann ich meine Anfangs aufgestellte Frage auch zurückziehen, ich verstehe warum das ein Ausgangspunkt für eine moderne Ernährungsform ist.
Es tut mir leid, dass ich mich nicht vor meinem Post ausführlicher mit der Thematik beschäftigt habe.
Ich muss zugeben, dass die Paleoernährung wirklich nachhaltiger und besser ist also eine 08/15 omnivore Ernährung zumal auch schon die Haltung der Milchkühe weg fällt.
Wo ich dir jedoch widersprechen muss ist, das Thema "Mangelerscheinungen bei vegetarischer Ernährung" Man kann sich sehr wohl vegetarisch oder sogar rein pflanzlich ernähren ohne jegliche Mängel an Spurenelementen oder ähnlichem zu haben. Ich kenne viele Vegetarier/ Veganer die auch des öfteren ein Blutbild machen lassen und habe bisher noch nie von einem Mangel gehört. Ich will nicht bestreiten, dass es möglich ist einen Mangel zu bekommen man muss sich eben mit der Ernährung auseinandersetzen und nicht nur Weißbrot mit Käse essen.
Als Beispiel möchte ich noch einen Großteil der Indischen Bevölkerung angeben, die sich meines Wissens, rein pflanzlich ernährt. Diese stellen doch auch häufiger die ältesten Menschen der Welt!?
Zum Thema Düngen, wenn die Menschheit weniger Fleisch essen würde, würden wir natürlich auch wesentlich weniger Dünger benötigen! Ich denke, wenn wir uns ernsthaft für einen Flächendeckende Umstellung engagieren würden, würde auch eine Lösung für den Dünger gefunden.
Du sagst, dass man Tierische Produkte aus artgerechter Haltung kaufen sollte, wie bitte soll das aber für einen Großteil der Menschheit möglich gemacht werden wenn es uns schon so vor Massive Probleme stellt die Menschheit überhaupt mit genügend Fleisch zu versorgen?
Ich denke hier sind wir wieder beim Thema Egoismus angelangt, ich verdiene gut, ich kann mir ein reines Gewissen kaufen in dem ich meine tierischen Produkte aus "artgerechter" Haltung beziehe und tue niemandem etwas schlechtes.
Alleine die Freiheit zu haben Tofu statt Schnitzel zu essen ist ein Luxus, genau wie deine Schulbildung und dein Gehalt.
Das ist kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung. Natürlich ist es besser, wenn jeder sein Bestes versucht.
Danke!
Da muss ich dir natürlich recht geben! Es geht ja auch nicht darum alles richtig zu machen, sondern so wenig falsch wie möglich und nicht einfach alles als gegeben hinzunehmen.
Ich möchte auch niemanden bekehren sondern lediglich darauf hinweisen, dass man sich bewusst mit seiner Ernährung auseinandersetzen soll.
Was ich aber absolut nicht ausstehen kann, ist, wenn mich ein Vegetarier "bekehren" will und dann die gängigen Argumente bringt, mit denen er sich meist lächerlich macht.
Lässt Du Dich von anderen Fundamentalisten lieber bekehren?
Anderes Thema im Kontext ist diese schräge antike Sektn die rumrennt schreien "Verhütung ist böse". Da darf ich gar nicht dran denken, sonst habe ich gleich wieder Wettkampfpuls...
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
Das ist OT wo es doch aber eigentlich so einfach ist:
Entwicklungsländer brauchen:
- Eine gute Regierung
- Eine gute Verwaltung
- Eine gute Infrastruktur
- Bildung
Das Problem ist, dass man das halt mit Entwicklungshilfe nur sehr schwer von aussen kaufen kann.
Und die 4 Sachen hängen voneinander gegenseitig ab und müssen sich auch in Form eine Entwicklung gegenseitig befruchten, das braucht Zeit.
Ich ergänze Deinen (absolut richtigen) Gedanken: Bildung nicht nur der Männer, sondern vor allem und insbesondere der Frauen und Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau in jeder Hinsicht. Dann sinken die Geburtenraten nahezu zwangsläufig (siehe Indurstrienationen).
Und : "Aufklärung" (im Sinne von geistiger Mündigkeit), damit die Menschen zB in islamistischen Ländern vom Joch der geistigen Bevormundung durch religiöse Scharfmacher befreien können, die von den entrechteten Frauen Krieger im Kampf gegen Israel und den Rest der Welt fordern (siehe ebenfalls die Industrienationen). Der islam steckt in weiten Teilen der Welt im Mittelalter fest und gefährdet so Menschenrechte und Weltfrieden.
Die Frage ist, ob er dafür das Fleisch hochentwickelter (Säuge-)Tiere braucht, dessen Produktion, vor allem wenn sie vernünftig geschieht, so aufwändig ist, oder ob nicht eine gesunde Ernährung allein oder zumindest hauptsächlich basierend auf Insekten, Schnecken, Muscheln etc. möglich ist. Wenn das der Fall ist (was ich nicht weiss) wäre der Egoismus schon weniger verantwortbar.
Ist es ethischer ein Insekt oder eine Schnecke zu töten? Woher sind wir uns so sicher, was Insekten fühlen oder ob sie nicht ebenso an ihrem Leben hängen wie wir? ich seh da keinen Unterschied, nur weil ein Tier zwei Augen hat und Muh macht ist es für mich nicht wertvoller als ein anderes. Jedes Lebewesen verdient den gleichen Respekt, wenn man sich schon ethisch-moralisch verhalten will.
Die Frage, ob es ökologisch nachhaltiger wäre, Insekten usw. zu essen ist eine andere, die aber auch wiederum lediglich unserem Egoismus geschuldet ist, weil wir unsere Art unbedingt für erhaltenswert halten und dafür keine Scheu haben, den Rest der Schöpfung auszurotten. Durch nichts wurden mehr Pflanzen und Tierarten ausgerottet, als durch die Landwirtschaft. Bis zur Neolithischen Revolution lebte der Mensch von und im Einklang mit der Natur im Gleichgewicht und tat sein Bestes, sich seiner Lebensgrundlagen nicht zu berauebn, was nur durch ein ganzheitliches Verständnis der komplexen Zusammenhänge möglich war. Dieses hat der Mensch mit der Erfindung der Landwirtschaft verloren und treibt seitdem mit grausamer Konsequenz auf seine eigene Vernichtung durch Gier und Hybris zu. Dass wir dies auf Kosten der Insekten verhindern würden ist letztlich nur Wein in alten Schläuchen, aber moralisch nichts anderes, als Säugetiere oder Vögel zu züchten, um sie zu essen. Ich sehe keinen Nutzen daruin, die Zahl der Menschen auf dem jetztigen Niveau zu halten. Über möglichst wenige Generationen hinweg sollte angestrebt werden (zahlreiche sinnvolle und vertretbare Maßnahmen habt Ihr ja auch in den letzten Posts diskutiert) die Zahl der Menschen auf ein Maß zu reduzieren, die unser Planet in einem ökologisch nachhaltigen Gleichgewicht tragen kann. Wieviele das sind? Keine Ahnung. Ausgehend davon muss ein Bewußtseinswandel stattfinden - ob das klappen kann oder wieder unsere Natur läuft? Keine Ahnung.
Nicht einmal Pflanzen lassen sich gerne von uns essen - warum sonst die Phytochemika, mit denen sie sich vor Fraßfeinden schützen? Nur weil sie nicht weglaufen wie Tiere,heißt das nicht, dass der Salat innerlich jubelt, wenn wir ihn köpfen, wie sich manche Vegetarier dies gerne einreden mag, um sich die Welt schön zu reden. Inzwischen weiß man, dass Pflanzen sich gegenseitig durch chemische Botenstoffe warnen, wenn sie angegriffen werden. Auch der Apfel, den Frutarier vom Baum pflücken, weil ihnen dieser angeblich freiwillig geschenkt wurde betrügen den Apfelbaum, da der Baum evolutorisch betrachtet den Apfel nur unter Maßgabe des Deals "gegeben" hat, dass wir ihn essen und unsere Exkremente nebst dem Samen des Apfels auf irgendein Feld k*cken. Was tun wir aber? Wir spülen den Apfelkern in die Kanalisation und ab dafür... Ist Betrug ethisch?
Leben kann nur entstehen, indem anderes Leben sein Leben läßt. Wer das nicht versteht, hat nichts verstanden. Wer das verstanden hat, kann Vegetarismus nicht als Lösung betrachten.
Ich bin mir sicher, dass Länder wie Deutschland Interesse hat sogenannte Entwicklungsländer so zu halten wie sie sind, da Deutschland sein Reichtum auf Kosten dieser Länder erzeugt und wir alle, ob Veganer oder Paleo-Abhänger, profitieren davon.
Viele "Deutsche Wertarbeit" könnte ohne Billiglohnländern gar nicht existieren. Ob es sich um eine Deutsche Fernsehenmarke, Autohersteller oder eine nette Zeichentrickserie handelt, wie Der Kleine Eisbär, alle werden in Billiglohnländern fertiggestellt.
Letztlich halten wir uns Sklaven in den Billiglohnländern. Der Unterschied zur Baumwollplantage in den Südstaaten der USA vor dem Bürgerkrieg ist lediglich, dass wir dem Elend nicht tagtäglich in den Discountern begegen müssen, was es leichter macht so zu tun, als wäre die Welt rosarot und himmelblau.