Die bayerische Justizministerin spricht auch explizit davon, dass der verurteilte Dopingdealer außer dem Arzt auch mehrere Profisportler direkt beliefert hat und es dafür Belege gibt. Wenn Deutschland ein Anti-Dopinggesetz hätte, würden vermutlich auch längst offizielle Verfahren gegen diese Sportler laufen, aber da der Bezug und Besitz von Dopingmitteln in geringer Menge in Deutschland nicht verboten ist, sind der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping diesbezüglich die Hände gebunden, was der Ministerin erkennbares Unbehagen bereitet, zumal sie offensichtlich nichtmal von ihren Parteifreunden richtig unterstützt wird.
Was bedeutet das konkret?
Werden die Sportler, die das bezogen haben, nicht betrachtet, bekanntgegeben und auch nicht belangt?
Es sind keine Ermittlungen, die da laufen, sondern der Lieferant der Dopingsubstanzen ist bereits rechtskräftig verurteilt und gegen den betroffenen Arzt, der Dopingmittel bezogen hat und der am OSP Saarbrücken Profisportler betreut läuft bereits ein Verfahren und der OSP hat sich bereits von diesem eigentlich "hoch verdienten" Mediziner getrennt.
So einen Schritt macht man nicht auf Verdacht, sondern nur, wenn die intern bekannte Faktenlage sehr eindeutig ist.
Die bayerische Justizministerin spricht auch explizit davon, dass der verurteilte Dopingdealer außer dem Arzt auch mehrere Profisportler direkt beliefert hat und es dafür Belege gibt. Wenn Deutschland ein Anti-Dopinggesetz hätte, würden vermutlich auch längst offizielle Verfahren gegen diese Sportler laufen, aber da der Bezug und Besitz von Dopingmitteln in geringer Menge in Deutschland nicht verboten ist, sind der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping diesbezüglich die Hände gebunden, was der Ministerin erkennbares Unbehagen bereitet, zumal sie offensichtlich nichtmal von ihren Parteifreunden richtig unterstützt wird.
Nur sind die Profisportler, von denen die Rede ist, noch nicht benannt! Wenn die Leistungen eines Sportlers, wie Frodeno, im Atemzug mit der Arbeit der Ermittler genannt werden, drückt dies eine Verdachtsmoment aus. Das ist legitim. Allerdings muss gegen Sportler erst ermittelt bzw. diese Verdachtsmomente erhärtet werden, während gegen andere bereits ein Verfahren eröffnet wurde bzw. Verurteilungen ausgesprochen sind.
Was bedeutet das konkret?
Werden die Sportler, die das bezogen haben, nicht betrachtet, bekanntgegeben und auch nicht belangt?
Das wäre ein Skandal.
Ja, aber meines Wissens ist es leider so. Ich kann es auch nicht nachvollziehen warum wir kein solches Gesetz haben, dass hier eine Straftat sieht.
Der Sport ist für mich Teil meines Lebens und wenn ich dort betrogen werden erwarte ich für den Betrüger vergleichbare Konsequenzen wie in anderen Lebensbereichen.
Insofern kann ich es nachvollziehen bzw. finde es dann auch nicht verkehrt, dass man dann spekuliert. Dies erzeugt zumindest einen gewissen öffentlichen Druck.
Da sind wir dann zwar bei der Lynchjustiz aber wenn die eigentliche Justiz untätig ist, bleibt ja nicht anderes übrig *bewusst zynisch formuliert* ;-)
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Wer schon nicht überzeugen kann soll wenigstens für Verwirrung sorgen.
Geändert von Kruemel (25.06.2012 um 15:19 Uhr).
Grund: Schreibfehler
Werden die Sportler, die das bezogen haben, nicht betrachtet, bekanntgegeben und auch nicht belangt?
Das wäre ein Skandal.
In dem verlinkten BR-Beitrag heißt es wörtlich, die NADA prüft, ob sie aufgrund der bekannten Verbindungen zwischen (bereits verurteiltem) Dopingdealer und den belieferten Profisportler ein Verfahren eröffnet.
Also im Klartext: die bayerische Staatsanwaltschaft hat bereits gegen den betroffenen Mediziner ein Verfahren eingeleitet, die NADA, die ja nur für die sportrechtliche Seite zuständig ist ,prüft es noch (nebenbei bemerkt: vermutlich ist die NADA ohnehin mit der längst noch nicht aufgearbeiten Erfurter Dopingaffäre ausgelastet...)
Die Bayerische Staatsanwaltschaft hat, das hört man in dem Beitrag deutlich, die eindeutige Rückendeckung der Justizministerin.
Die NADA dagegen hat vor einigen Monaten angekündigt bekommen, dass die Bundespolitik ihr die ohnehin geringen finanziellen Mittel von weniger als 5 Mio € jährlich kürzen will. Dass sie vor diesem Hintergrund, (Jutizministerin Merk kritisiert auch deutlich die Haltung von unserem obersten Sportpolitiker und DOSB-Chef Thomas Bach, der sich heftigst gegen Planungen zu einem Antidopinggessetz wehrt!) sich genau üerlegt, wem sie mit der Einleitung weiterer Verfahren auf die Füße tritt, ist leider ein Stück weit nachvollziehbar.
(P.S: wir können den Thread natürlich auch umbenennen oder den Diskussionsstrang der letzten paar posts in einen anderen Thread abspalten, denn zum jetzigen Zeitpunkt sind diese Ausführungen natürlich auf den Threadtitel bezogen offftopic)
Nur sind die Profisportler, von denen die Rede ist, noch nicht benannt! Wenn die Leistungen eines Sportlers, wie Frodeno, im Atemzug mit der Arbeit der Ermittler genannt werden, drückt dies eine Verdachtsmoment aus. Das ist legitim. Allerdings muss gegen Sportler erst ermittelt bzw. diese Verdachtsmomente erhärtet werden, während gegen andere bereits ein Verfahren eröffnet wurde bzw. Verurteilungen ausgesprochen sind.
Ich würde die Personalien der Sportler fairerweise erst einmal (!) aussen vor lassen und mir ein Bild über das wirken der treibenden subversiven Kräfte in Leistungszentren bzw. Olympiastützpunkten machen wollen (Entsprechende Spekulationen und Diskussionen halte ich für legitim, immerhin ist es innert relativ kurzer Zeit der zweite Vorfall dieser Art, bei dem sog. "Honorarkräfte" augenscheinlich "leistungsfördernde Behandlungen" an Sportlern durchführen).
Die Auftraggeber (diejenigen, die die Honorare aus Steuer- bzw. Fördergeldern zahlen...) konnten sich im Bedarfsfall ja jeweils schnellstens distanzieren und deuten nun mit den Fingern auf "Aussenstehende".
Die Sportler ihrerseits berufen sich auf grenzenloses Vertrauen in die Betreuer und das vom OSP bereit gestellt medizinische Personal und deren "Behandlungsmethoden".
Auch wenn sportliche Erfolge "im staatlichen Interesse" sind, so sollte Staatsdoping eigentlich mit dem Untergang der DDR in den Geschichtsbüchern (und Fotoalben...) versunken sein.