Mein erstes Spiel: Deutschland-DDR, WM '74, 0:1
Der größte Triumph: FC St. Pauli-Hamburger SV, 2. Bundesliga 2018/19 0:4
Nachdem für Sonntag weitestgehend trockenes Wetter angesagt war, entschloss ich mich, die Reise zum Auswärtsspiel mit dem Singlespeed anzutreten, ohne way 75 km.
War super. Also so ein Singlespeed trainiert ja einmalig, Du hast nichts, nur Beine. Jeden Hügel aus dem Sattel oder Druck machen, wenn es rollt trotzdem treten. Auch die Durchquerung der Stadt ging problemlos und am Millerntor wurde ich sowohl das Rad als auch den kleinen Rucksack sehr gut los.
Über das Spiel ist alles gesagt, was man von außen so meist nicht wahrnimmt ist der Wahnsinnssportsgeist der St. Paulianer. Das schönste für sie am Spiel ist nicht "Tor", es ist "Einsatz". Der HSV wurde mit bester Ironie begrüßt, statt "Hamburg meine Perle" spielte man ihnen "Wer wird Deutscher Meister" und das ganze Stadion sang mit. Der HSV antwortete, bester Mann (auf dem Platz, nicht beim HSV): Felix Brych. Irgendwie waren sogar die Bengalos eigentlich berechtigt. Leider geil. Ganz stark auch die Gegengerade, allesamt jahrzehntelange treue St. Paulianer, die die Ultras, die den Spielabbruch provozieren wollten, niedersangen. Chapeau. Die HSV-Hools waren nicht einen Deut besser als St. Pauli Süd.
Das beste aber war der Trainingseffekt! Schönes Ding, es gibt doch nichts schöneres als einen Sonntag im Sattel. Schade, ich hätte mal noch meinen Fahrradständer photographieren sollen. Weil die Radbox schon restlos voll war, half man mir, mein Rad kopfhoch an einem Bauzaun anzuschließen. Gott sei Dank sah niemand sein Wappen.
Lieber Harm, ich kann Dir nicht genug danken, dafür, den Urlaub über das Derby zu legen. Einmalig. Im Nachhinein warst Du kaum scharf drauf, oder?