Sprint ohne gefüllte Glykogenspeicher ist sicherlich nicht zu empfehlen. Bei der Langdistanz sieht das wohl schon anders aus.
Seh ich eher genau anders herum. Sei es Sprint=Sprintdistanz oder Sprint=Tempotraining, beides ist zwar hart, hat aber aufgrund der kurzen Belastungszeit gar nicht den Energieumsatz um die Speicher vollständig nutzen zu müssen. Da reicht auch ein "halbvoller" KH-Speicher.
Bei der LD brauchst du jedes Körnchen. Volle Speicher und jedes Gramm KH das der Magen aufnehmen kann. Einfach weil über Stunden ein relativ hoher Energieumsatz stattfindet. Klar geht die auch auf Fettstoffwechsel wenn es nur um die Distanz geht. Hohes Tempo dagegen geht über die Belastungsdauer nicht ohne volle Speicher und ausreichend KH-Zufuhr.
Zitat:
Zitat von Quax
es ist nur wichtig, die KH-Aufnahme nach der Belastung zu optimieren, um durch den Insulinanstieg in den Vorteil der verkürzten Regeneration zu kommen. Ansonsten stehe ich völlig auf eurer Seite, die KH-Aufnahme auf ein Mindestmaß zu reduzieren, um die Fettverbrennung nicht zu hemmen.
Bingo, genau meine Meinung.
Ohne KH nach dem Training kann ich die Trainingseinheit am Tag drauf vergessen. Das muss kein Berg Nudeln sein, das können auch die genannten KH aus Milch oder anderen Nahrungsmitteln sein.
zu deiner Gewichtszunahme:
Deine Muskelglykogenspeicher sind durch deine Ernährung sstark entleert, bei einer Umstellung auf KH-Ernährung würdest du relativ schnell 2-2,5 kg zunehmen, da die KH sich mit Wasser binden.
Zum Eiweißshake:
Meinst du den Zucker in der Milch und im Pulver, oder das Glykogen, daß der Körper aus dem Eiweiß bildet?
Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,
um nicht missverstanden zu werden: Es ist nicht so, dass ich generell jedes Gramm KH meide. Ich esse durchaus Gemüse, Salate, Obst und Milchprodukte. Da sind überall KH drin. Fange ich aber an, wie früher, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis etc. zu essen, geht mein Gewicht sofort rapido hoch, und nicht nur 2 - 2,5 Kilo. Da wäre ich bald wieder von meinen derzeit 58 kg bei 70 kg angelangt. Ich hab's im Urlaub bei "gutem Essen" in einer Woche geschafft, 5 kg zuzunehmen. Da hat sogar mein Mann nicht schlecht gestaunt, der konnte das kaum glauben. Vielleicht hab ich aber auch einfach nur nen komischen Stoffwechsel ...
Auch mein umfangreiches Training nutzt mir nix, wenn ich mich dann wieder mit Kh vollstopfe, nehme ich zu. In trainiere in der Marathonvorbereitung ca. 100 km pro Woche, weitgehend ohne o.g. KH. Bei meinem ersten Marathon hab ich mich an die empfohlene KH-Ernährung gehalten mit dem Ergebnis, dass ich kein Gramm Gewicht reduzieren konnte.
Du sprichst hier die Ketose an. Dieser Zustand wird in der Regel nach etwa 3 Tagen Hungern erreicht. Dabei werden ca. 40% (lt. Untersuchungen der Ruhr-Uni) der vom Gehirn benötigten Energie über Ketonkörper gedeckt, die der Körper aus den Fettdepots bilden kann. Diese Ketonkörper werden vom Körper vorzugsweise zu Lasten der Harnsäure ausgeschieden, was langfristig zu Gicht führen kann. Außerdem sinkt der ph-Wert des Blutes und ab einer bestimmten Menge von Ketonkörpern kann es sogar zu einer Azidose führen (Diabetes).
Nicht ratsam.
Lt. den Quellen die ich hier vorliegen habe, sind Ketonkörper schon nach 12h Nahrungskarenz im Urin nachzuweisen. Und das Risiko einer Ketoazidose besteht wohl ausschliessich für (Typ1-)Diabetiker. Dazu braucht es nämlich einen absoluten Insulinmangel. Wenn man sowas hat und dann noch Sport macht, wirds allerdings gefährlich...
Eins habe ich hier noch nicht so recht verstanden: Sehe ich das richtig, dass hier einige behauptet, zur "Fettverbrennung" bräuchte man kein Glykogen? Wurde zwar nicht explizit behauptet, aber wenn "Fette verbrenne im Feuer der KH" als hohle Phrase dargestellt wird, kann ich mir keinen anderen Reim drauf machen. Gibts dazu irgenwelche neuen Erkenntnisse, die die bisherige Meinung widerlegen? Wie kann es dann sein, dass man in eine Hypo fährt, wenn die Glykogenspeicher leer sind? Letzeres ist ja wahrscheinlich jedem schon passiert und ich finde das auf dem Rad auch nicht ungefährlich.
@Schmadde: ich bin auch schon mal in den Hungerast reingeradelt, auch schon mal an einem Tag, an dem ich vorher schon in Ketose war. Der Körper muss sich erst dran gewöhnen, die Versorgung auf Ketone umzustellen, auch das Gehirn. Vor allem wenn man z.b. innerhalb 3-4h dann 1000kcal und mehr "Treibstoff" abruft - das ist schon eine schwere Aufgabe für den Körper.
Manche reagieren anfangs mit Schwindel und "leerem Gefühl". Es gibt wohl auch Menschen, denen damit völlig unwohl ist. Das ist individuell sehr unterschiedlich.
Abgesehen davon füllen sich die Glycogen-Speicher nicht nur mit KH-Füllung, sondern auch, indem Eiweisse verzuckert werden. Allerdings braucht der Körper auch für diesen Vorgang wieder Energie. Radelt man mit diesen teilgefüllten Speichern los, gilt es für den Körper ja dennoch nach einer Weile "umzuschalten" auf mehr Fettverbrennung.
Geht das schief oder zu schnell kommt der Hungerast...
Grüßle
runningmaus
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Leidenschaft ist stärker als jede Krise.
@ schmadde
der Satz "Fette verbrenne im Feuer der KH" wird leider immer Stereotyp wieder holt, nach dem Motto ohne KH keine Fettverbrennung. Punkt, Ende, Aus - keine weitere Diskussion.
Bei Leuten die sich LowCarb ernähren eckt der Satz dann 'als Totschlagargument' leicht an. Nichts gegen den Inhalt des Satzes, obwohl ich den gerne mal verständlich erklärt kriegen würde. Es geht/ging wöhl mehr um die phrasenhafte Anwendung.
@ schmadde
der Satz "Fette verbrenne im Feuer der KH" wird leider immer Stereotyp wieder holt, nach dem Motto ohne KH keine Fettverbrennung. Punkt, Ende, Aus - keine weitere Diskussion.
Bei Leuten die sich LowCarb ernähren eckt der Satz dann 'als Totschlagargument' leicht an. Nichts gegen den Inhalt des Satzes, obwohl ich den gerne mal verständlich erklärt kriegen würde. Es geht/ging wöhl mehr um die phrasenhafte Anwendung.
Wie fast alles in unserem Körper ist auch die Energiegewinnung ein Mischprozess!
Auch bei ganz geringer Intensität (im Schlaf) trägt der Kh-Stoffwechsel immer noch zur Energieumwandlung bei (das Gehirn, es besteht zum großen Teil aus Fett, kann sich zum Beispiel nicht selber verstoffwechseln). Deswegen übrigens acht Brötchen pro Tag fürs Gehirn!
Mit anderen Worten: Dann wenn die Kh-Verbrennung nicht mehr umfangreich funktioniert (warum auch immer), muss der gesamte Organismus seine Leistung so weit runter fahren, dass das bisschen, was noch übrig bleibt, so gerade (in Kombination mit der Fettverbrennung) für die wichtigen Funktionen noch ausreicht.
Ich bezweifle übrigens das Marathonläufer vor "eine Wand" laufen. Das hängt meistens damit zusammen, dass geringere Geschwindigkeitsverluste zuvor ignoriert wurden...
Dann wenn die Kh-Verbrennung nicht mehr umfangreich funktioniert (warum auch immer), muss der gesamte Organismus seine Leistung so weit runter fahren, dass das bisschen, was noch übrig bleibt, so gerade (in Kombination mit der Fettverbrennung) für die wichtigen Funktionen noch ausreicht.
Bedeutet: Ein MarathonLAUF (Lauf = unter 5-6 Stunden) ist Deiner Mainung nach in Ketose nicht möglich?
Dev