Die angeführten Zahlen werden von verschiedenen Interessengruppen jeweils anders interpretiert.
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Wenn wir über Zahlen sprechen, müssen wir vorher definieren, welche Zahlen für uns relevant sind, sowohl Quelle als auch Aussagekraft vorher definieren und vielleicht auch Konsequenzen formulieren und erst dann die Werte eintragen.
Natürlich, das haben Statistiken so an sich. Wichtig ist allerdings nicht, was die Interessengruppen denken, sondern was "das Klima" darüber denkt, also was einen tatsächlichen Einfluß hat. Und da ist es völlig egal, welche Prozente in welchem Land wie produziert werden, fürs Klima ist nur die globale Summe an Emissionen relevant. Alle Versprechen von irgendwelchen Prozentanteil-Zielen, oder Umrechnungen auf Pro-Kopf-Emission, u.ä. Tricksereien verschleiern nur die Tatsache, daß unterm Strich die Emissionen steigen werden, solange es Menschen gibt, die mehr Wohlstand anstreben, als sie aktuell haben, da Wohlstand immer mit Energiebedarf verknüpft ist.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
"Gigantisch" ist natürlich individuelle Einschätzungssache. Zur Einordnung lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: Der aktuelle netto jährliche Verlust lieg in der Größenordnung von 0,25 % der globalen Waldfläche […] es ist also nicht alles nur so negativ zu sehen, wie Dein Satz es suggeriert, finde ich.
Nach 8 Generationen wären wir beim Verlust der Hälfte aller heutigen Wälder angekommen, wenn die Verlustrate bei 0.25% bleibt.
Der größte Verursacher von Treibhausgasen ist die Natur selbst. Die natürliche Freisetzung übersteigt die Emissionen der Menschen um das 10fache. Jedoch nimmt die Natur auch sehr viel dieser Gase wieder auf, vor allem durch Ozeane und Wälder. So entsteht ein Gleichgewicht zwischen Emission und Aufnahme. Man erkennt das an den über Jahrtausende ungefähr gleich bleibenden CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre.
Der Mensch greift in dieses Gleichgewicht ein. Nicht nur durch seine Emissionen, sondern auch durch die Beeinträchtigung der natürlichen Senken. Dazu gehören wie gesagt die Wälder. Statt durch ihr Wachstum CO2 aufzunehmen, landet ihr gespeichertes CO2 zum Teil in der Atmosphäre, wenn die Wälder verschwinden – zusätzlich zu den menschlichen Emissionen.
Dieses Problem kommt dann zu allen anderen Problemen, die wir uns derzeit mit der Umweltzerstörung machen, noch oben drauf. 0.25% jährlicher Verlust an Waldflächen soll nach wenig klingen, aber es ist viel.
Zur Einordnung lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: Der aktuelle netto jährliche Verlust lieg in der Größenordnung von 0,25 % der globalen Waldfläche - was allerdings stark auf Schätzungen beruhen muß, da Ourworldindata für viele große Länder gar keine Zahlen zur Verfügung hat (USA, Australien, halb Afrika und Indonesien).
Ein sehr langer Artikel, in den man Zeit investieren muss. Welchen Sinn macht die Einbeziehung vom Luxemburg in die angehängte Grafik? Da verlässt mich ja schon wieder die Lust....
Mag stimmen, aber es sagt noch nichts über den tatsächlichen Strommix aus, da PV nun mal übers Jahr kaum mehr als 10 %, Wind ca. 25 % der installierten Leistung wirklich liefert. Man muß also für den gleichen Ertrag die 4-10 fache Leistung installieren, als mit konventionellen Kraftwerken (und hat zeitweise trotzdem keinen Strom, ohne Backup).
Dieser Vergleich mit konventionellen Kraftwerken würde ja bedeuten, dass es Kraftwerke gibt, die 8760 Stunden pro Jahr unter Volllast produzieren. In welchem Land stehen die?
Selbst die neusten AKW kommen nur an 90%. Die AKW in bspw. Indien liegen bei ca. 50%. Das sollte doch hinzugefügt werden, wenn man ein objektives Bild vermitteln wollen würde.
Nach 8 Generationen wären wir beim Verlust der Hälfte aller heutigen Wälder angekommen, wenn die Verlustrate bei 0.25% bleibt.
Dieses Wenn-Dann ist rein akademisch, ohne praktische Relevanz.
Angesichts der Tatsache, daß seit 40 Jahren der Waldverlust ständig geringer wird, gibt es keinen Grund anzunehmen, daß es 8 Generationen lang weiter auf dem jetzigen Niveau stagniert. Abgesehen davon, daß praktisch nichts auf dieser Welt 8 Generationen lang stagniert oder überhaupt vorhersagbar ist.
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Dieser Vergleich mit konventionellen Kraftwerken würde ja bedeuten, dass es Kraftwerke gibt, die 8760 Stunden pro Jahr unter Volllast produzieren. In welchem Land stehen die?
Selbst die neusten AKW kommen nur an 90%. Die AKW in bspw. Indien liegen bei ca. 50%. Das sollte doch hinzugefügt werden, wenn man ein objektives Bild vermitteln wollen würde.
Ja, genau genommen sind es 75-90 % , dann ist der Faktor eben 3 bis 9 statt 4 bis 10. Ändert es etwas an der Aussage, daß es ein Vielfaches an installierter Leistung bedarf, um die gleiche Energiemenge zu produzieren, wie mit konventionellen Kraftwerken, und man deshalb installierte Leistung nicht mit Stromproduktion gleichsetzen darf? Dazu kommt, daß man mit den konventionellen immer noch selbst bestimmen kann, wann man die 75-90 % abruft, bei Wind und PV bleibt es zufällig verteilt.
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Dieses Wenn-Dann ist rein akademisch, ohne praktische Relevanz.
Du kannst Dich auch gerne mit einem Förster über die Praxis unterhalten. Der Wald hat es gerade nicht so leicht. Auch nicht in Deutschland, wo er nicht so häufig illegal gerodet wird. Aber wir können auch die nächsten 100 Jahre eine Langzeitstudie machen und aus deren Ergebnisse Vorgehensweise für die Zeit ab 2130 ableiten.
Dieses Wenn-Dann ist rein akademisch, ohne praktische Relevanz.
Du meinst wohl: Dir ist die praktische Relevanz nicht bekannt. Frag’ doch mal jemanden, der sich mit dem Thema beschäftigt oder kaufe Dir ein Buch.
Bis dahin kannst Du ja die These vertreten, die Industrieländer könnten ihre Emissionen durch das Pflanzen von Wäldern im Ausland kompensieren, wenn Dir das nicht zu albern ist.