Die Laufzeiten sind bei noch laufenden Kraftwerken oft noch ausehnbar (auf jeden fall viel eher bezahlbar, als neue zu bauen). Ansonsten argumentiere ich jetzt gar nicht primär für die Zukunft hierzulande, das ist in D eh hinfällig (anderswo kann es noch viel bewirken, wir werden sehen), sondern mit der vertanen Chance von mindestens 15 Jahren gut 30 % CO2-freiem Strom in Deutschland. Zusammen mit den aktuell 60 % EE im Strombereich könnten heute mit KKW auch locker über 80 % CO2-frei im Strommix sein, hätte man sie nicht abgeschaltet.
Ja das hilft immens über vertane Chancen zu jammern. Die 80% CO2 frei die wir mit den AKW haben könnten existieren auch nur in Deinem Kopf. Du ignorierst dabei eben daß AKW am schlechtesten zu Erneuerbarer Energie passen. Viele Kohlekraftwerke laufen durchaus noch zur Fernwärmeerzeugung. Das lässt sich nicht 1 zu 1 durch über die Republik sparsam verteilte AKW ersetzen. Dein eher bezahlbar für die Verlängerung impliziert aber eben auch daß für einen Weiterbetrieb Investitionen nötig gewesen wären, daß das dann Kostenneutral gewesen wäre halte ich für eine gewagte These, bei dem der immer auf Bezahlbarkeit hinweist.
Wie aber auch immer, Du instrumentalisierst Deine Kritik als Kritik an der grünen Ideologie und gehst nonchalant darüber hinweg daß der wieder vorgezogene Ausstieg auch von der Regierung unter CDU/CSU & FDP beschlossen wurde.
Das ist unlauter!
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Die Idee verstehe ich gut, nur sehe ich wenig konkretes dazu am Horizont: es fehlt aktuell sowohl an Investoren für die benötigten Kraftwerke, als auch an ausreichend bezahlbarem grünen Wasserstoff in absehbarer Zeit. Mal sehen, was die Zukunft bringt. In meinem EnBW-Artikel steht eine Aussage, die ich nachvollziehen kann: EE ausbauen sollte erst weitergehen, wenn die "Backupstruktur" (Gaskraftwerke) und Netzausbau dafür vorhanden bzw. im gleichen Tempo mit ausgebaut werden. Dann wird ein Schuh draus.
Das ist schon in Ordnung daß Du nicht am Horizont siehst, das bedeutet aber nicht daß da nichts wäre.
Ich habe ja vorhin schon geschrieben, das neue Kraftwerksicherungsgesetz, jetzt scheint es amtlich zu sein, wurde gerade blockiert. ich kann schon mal spoilern, nicht von den Grünen.
Ohne entsprechende Gesetze gibt es da auch keine konkreten Bewerbungen für den bau entsprechender Gaskraftwerke.
Ansonsten ist es ja Unfug den Ausbau von EE gewaltsam stoppen zu wollen wenn die Marktteilnehmer das machen. Wo bleibt denn da Dein der markt soll entscheiden?
Übrigens, je mehr EE vorhanden sind desto rentabler rechnen sich die Speicherlösungen weil ja der Strom billiger gekauft werden kann und den grünen Wasserstoff willst Du ja auch irgendwo herbekommen woher wenn nicht aus billigen, weil überschüssigen EE? Da hast Du ein Henne/Ei Problem, das bekommen wir sicherlich gut gelöst wenn wir bei den EE jetzt eine pause von 10-15 Jahren einlegen.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Für die französischen Kernkraftwerke offensichtlich schon.
Schalten etwa die Franzosen deswegen alle KKW ab?
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Vielleicht schaust Du Dir nochmal einen Kühlturm an, was da an Wasserdampf rauskommt. Den Vergleich mit der Wirkung von Windrädern auf das "Klima" in der Umgebung kannst Du unmöglich ernst meinen!
Optische Wahrnehmung ist dafür kaum ein objektiver Maßstab. Wenn ich in ein paar Monaten in den Ruhestand trete, finde ich vielleicht Zeit, für beide Effekte Zahlenmaterial zu suchen, um einen Vergleich quantifizieren zu können (aktuell muß ich die Zeit für solche Recherchen mit größerem Aufwand noch für meinen Arbeitgeber aufheben). Ich habe bisher punktuelle Berichte dazu gelesen, die für beide einen nennenswerten Effekt wahrscheinlich machen, mehr weiß ich aktuell nicht, interessieren tut es mich aber.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Deine Kritik als Kritik an der grünen Ideologie und gehst nonchalant darüber hinweg daß der wieder vorgezogene Ausstieg auch von der Regierung unter CDU/CSU & FDP beschlossen wurde.
Das ist unlauter!
Unlauter ist es zu ignorieren, Wer die treibende Kraft hinter dem Atomausstieg war, und daß Merkel nach der kurz vorher beschlossenen Laufzeitverlängerung ohne den Grünen Druck in 2010 nie die Wahlkampftaktische 180°-Wende vollzogen hätte. Weder CDU noch FDP hatte einen Atomausstieg im Programm, sie haben es nur nicht verhindert. Aber das habe ich erst kürzlich schon geschrieben, lassen wir die beiden Meinungen halt stehen.
Zitat:
Zitat von tandem65
Das ist schon in Ordnung daß Du nicht am Horizont siehst, das bedeutet aber nicht daß da nichts wäre.
Klar, ich bin nicht so hellsichtig wie so manche hier, und beanspruche es auch nicht, zu sein.
Zitat:
Zitat von tandem65
Ich habe ja vorhin schon geschrieben, das neue Kraftwerksicherungsgesetz, jetzt scheint es amtlich zu sein, wurde gerade blockiert. ich kann schon mal spoilern, nicht von den Grünen. Ohne entsprechende Gesetze gibt es da auch keine konkreten Bewerbungen für den bau entsprechender Gaskraftwerke.
Daß Investoren fehlen, war schon vor 1,5 Jahren ein Thema, die fehlen nicht deswegen jetzt. Gäbe es eine gute Martchance, bräuchten sie kein Gesetz dafür.
Zitat:
Zitat von tandem65
Ansonsten ist es ja Unfug den Ausbau von EE gewaltsam stoppen zu wollen wenn die Marktteilnehmer das machen. Wo bleibt denn da Dein der markt soll entscheiden?
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Da hast Du ein Henne/Ei Problem, das bekommen wir sicherlich gut gelöst wenn wir bei den EE jetzt eine pause von 10-15 Jahren einlegen.
Solange PV-Anlagen und Windräder subventioniert werden, ist es kein Markt, der entscheidet, sonder die Subvention. Ein Versorgungssystem braucht verschiedene, aufeinander abgestimmte Elemente; wenn man einige davon hervorgehoben fördert, kippt die Balance und die Effizienz leidet. Eine Seite ist vorangeprescht, man muß den Rest anpassen, ohne das verpulvert man Geld in ineffiziente Systeme. Das muß nicht 15 Jahre dauern, den Ausgleich muß man aber ernsthaft angehen. Ich würde z.B. jede Einspeisevergütung ab sofort nach Börsenpreisen zahlen (einschließlich negativer Preise). Das fördert dann z.B. den Markt für Speicher und Hydrolyse-lösungen und Neuanlagen bremsen, ohne daß es den Staat Geld kostet.
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Du kritisierst allen Ernstes an Windrädern, sie würden das Klima ändern?
Ich kritisiere nichts, ich nehme bisher bekannte Hinweise auf diese Möglichkeit der lokal/regionalen Einflüsse ernst genug, daß sie eine eingehendere Betrachtung lohnen sollten (zumal ich immer daran glaube, daß der Mensch lokal/regional mehr bewegen kann im Guten wie im Schlechten, als es global der Fall ist). Einfach abtun ist nicht meine Art.
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