Bislang ist das aber alles Imperialismus mit der Option nein zu sagen für den anderen.
Natürlich hat dieses Nein dann eben wirtschaftliche und auch andere Konsequenzen, die sicher nicht angenehm sind, aber letztlich haben die Staaten die Option nein zu sagen, ohne eine direkte Invasion fürchten zu müssen.
Es existieren halt unterschiedliche Formen von Imperialismus Systemen. Die alten Kolonialmächte England, Frankreich, Spanien, England beuteten die Kolonien noch als Besitztümer aus, die USA die in Unabhängigkeitskämpfen befreiten Kolonien über Vasallenregierungen und vom CIA, und Militär unterstützen Militärdiktaturen wie in Latein- und Mittelamerika (vgl. afghanische Regierung während der NATO-Besetzung). Die KP in China wehrte sich bisher erfolgreich und China bildet heute selbst einen imperialistischen, mit den USA rivalisierenden Block (siehe z.B. Salomonen)..
Aber bleiben wir bei Russland: In der Zeit, wo die westeuropäischen Kaiserreiche die Teile der Welt mit Arrneen kolonialisierten, expandierte das Zarenreich mit Eroberungen sehr stark, indem es eine sog. Binnenkolonialisierung durchführte. Bei der Oktoberrevolution war Russland mit seinen Binnenkolonien die zweitgrösste Kolonialmacht nach England. Die „Kolonien“ bekamen den Status von autonomen Republiken in der UDSSR bei den Bolschewiken (was Putin heute als grossen Fehler bezeichnet). Mit der Auflösung der UDSSR erhielten (entschieden sich) die meisten autonomen Republiken nämlich die Unabhängigkeit (wie die Ukraine, Kasachstan, Tadschikistan u.a.), einige rohstoffreiche Republiken verblieben bei der Russischen Föderation wie z.B. Dagestan (mehrheitlich muslimisch, nicht russische Ethnie) mit Rohstoffen am kaspischen Meer. Der vorletzte Präsident in Dagestan war übrigens Kommandant der Nationalgarde, kam aus Moskau wie der aktuelle auch. Die imperiale Ausbeutung findet da meines Erachtens wirtschaftlich innerhalb der russischen Föderation statt. Dagestan z.B. bleibt trotz seiner reichen Rohstoffe eines der ärmsten Republiken Russlands, während die grossen Rohstoffkonzerne Oligarchen gehören. Man könnte das analog auf andere ethnisch nicht russische Regionen übertragen (z.B. das rohstoff- und diamantenreiche Sascha in Sibirien). Wikipedia: Mit Auflösung der Sowjetunion wurden Sacha weitreichende Autonomierechte zugestanden. Daraufhin installierte dessen Präsident Michael Nikolajew als Gegner von Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin und des Putinismus und zur Vorbereitung der Unabhängigkeit von Russland eigene Gold- und Devisenreserven.[9] Über ein Klientel-System kontrollierte er das Gebiet, bis ihn 2001 ein Gericht – nach mehrmaligem Umentscheiden – aufgrund des Drucks des russischen Zentralstaates von der Wiederwahl ausschloss.“ Heute gehört die überwiegende Mehrheit im Parlament der Partei einiges Vaterland an und die Ölförderung den bekannten grossen russischen Firmen.
Die USA unterstützten in der postsowjetischen Arena politisch alle Bestrebungen, die russische Föderation zu filetieren, weil sie über Vasallenregierungen (Tschetschienkrieg galt im Westen als Freiheitskampf, in Russland als Terrorismus) sich Zugriff auf die Rohstoffe erhofften. Diese Autonomiebestrebungen haben Putin und die Oligarchen auf allen Ebenen mit allen Mitteln und in allen rohstoffreichen Republiken bekämpft und sich damit die Feindschaft der USA eingehandelt. Ein Teil der Erträge holt sich das westliche Finanzimperium jetzt wahrscheinlich mit den Sanktionen auf die Devisen und Goldreserven und es intensiviert den Wirtschaftskrieg seit der Krimannektion. (Die Taliban-Regierung bekommt die Goldvorräte Afghanistans bis jetzt auch nicht zurück.). Von einem langen Ukrainekrieg versprechen sich die USA erneute Autonomiekämpfe in den autonomen rohstoffreichen Republiken und die Unabhängigkeit neuer Staaten.
Im Syrienkrieg als Verbündeter und militärischer Helfer für die Assad-Diktatur begrenzte der Kreml ebenfalls die Macht der USA (des Hegemons) auf der arabischen Halbinsel und sicherte sich wieder Einfluss als Regionalmacht im Nahen Osten, was die USA auf eine Strategie des kalten Krieges einschwenken liess komplett weg von Entspannungspolitik und Abrüstung. Zeichen dafür sind die NATO-Osterweiterungen und die Kündigung des ABM-Vertrages.
In der Ukraine, einem geostrategischen Schlüsselland, knallen jetzt die imperialen Blöcke militärisch aufeinander schon seit 2014 (!). Für die russische Regierung u. die Oligarchen ist die Krim 2014 u. Sewastopol primär militärisch wichtig, deshalb wurde die Krim annektiert. Der Nationalismus und die Historiennarrative auf beiden Seiten dienen allein dazu, die Menschen aufs Schlachtfeld zu führen. Die Soldaten auf beiden Seiten der Front erhalten nichts von den Rohstoffen, egal welchen nationalen Monopolen diese gehören, sie bekommen nur ein kostenloses Grab.
In der Ukraine, einem geostrategischen Schlüsselland, knallen jetzt die imperialen Blöcke militärisch aufeinander schon seit 2014 (!). Für die russische Regierung u. die Oligarchen ist die Krim u. Sewastopol primär militärisch wichtig, deshalb wurde die Krim annektiert. Der Nationalismus auf beiden Seiten dient allein dazu, die Menschen aufs Schlachtfedl zu führen. Die Soldaten auf beiden Seiten der Front erhalten nichts von den Rohstoffen, egal wem sie gehören, sie bekommen nur ein kostenloses Grab.
Aus diesem Grund hoffe ich zwar auf einen schnellen Frieden oder Waffenruhe, glaube aber nicht daran, dass das Problem damit grundsätzlich verschwindet.
Beide Großmächte werden nicht einfach so locker lassen und haben sich entsprechend aufgestellt. Aus meiner Sicht ist das (also diese Geopolitik) eigentlich immmer deutlicher zu sehen. Nicht umsonst will die USA Russland dauerhaft wirtschaftlich schwächen und spielt Deutschland eine wichtige Rolle. Auf der Strecke wird wohl leider zuerst die Ukraine (und damit die "einfachen" Menschen dort) bleiben.
Das einzige Land das in der Ukraine Krieg führt ist Russland. Die Ukraine setzt sich gezwungener Maßen zur Wehr und erbittet sich Unterstützung aus dem Ausland, um den Aggressor aus dem ihrem eigenen Land zu verweisen.
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Beide Großmächte werden nicht einfach so locker lassen und haben sich entsprechend aufgestellt.::.
"Beide Großmächte"???
Putin wird dir für diesen Beitrag die Füße küssen.
Objektiv betrachtet bist du mit dieser Ansicht aber etwas "aus der Zeit gefallen", wie es unser Kanzler formulieren würde.
Weltweit gibt es aktuell drei (evt. auch nur zweieinhalb) Großmächte, nämlich die USA, China und (mit Abstrichen) die EU. Die USA und die EU (sowie auch GB) sind indirekt in der Ukraine beteiligt, so dass man auf ukrainischer Seite mit viel Mühe und Interpretationsvermögen von einer Großmachtsbeteiligung sprechen kann.
Da mir aber nicht bekannt ist, dass China die angreifende Seite, nämlich Russland, in irgendeiner Weise unterstützt sehe ich nicht, wo da eine zweite"Großmacht" involviert sein sollte.
Russland hatte (vor Verhängung der EU-Sanktionen!) etwa die wirtschaftliche Größe von Brasilien und knapp vor Spanien (rund 25% kleiner als Italien) und die Zeit, dass Italien eine Großmacht war, sind ungefähr 2000 Jahre her. Mit der Sanktionswirkung und dem in Kürze wirksam werdenden Ölembargo gegen Russland wird das Bruttosozialprodukt Russlands nochmal dramatisch abstürzen.
Die relative wirtschaftliche Schwäche Russlands im Vergleich zu den Ländern, die aktuell die Ukraine unterstützen ist ja letztlich der Hauptgrund, warum ich nicht damit rechne, dass Russland diesen Krieg allzu lange durchhalten wird.
Putin wird dir für diesen Beitrag die Füße küssen. Objektiv betrachtet bist du mit dieser Ansicht aber etwas "aus der Zeit gefallen", wie es unser Kanzler formulieren würde.
Weltweit gibt es aktuell drei (evt. auch nur zweieinhalb) Großmächte, nämlich die USA, China und (mit Abstrichen) die EU. Die USA und die EU (sowie auch GB) sind indirekt in der Ukraine beteiligt, so dass man auf ukrainischer Seite mit viel Mühe und Interpretationsvermögen von einer Großmachtsbeteiligung sprechen kann.
Da mir aber nicht bekannt ist, dass China die angreifende Seite, nämlich Russland, in irgendeiner Weise unterstützt sehe ich nicht, wo da eine zweite"Großmacht" involviert sein sollte.
Russland hatte (vor Verhängung der EU-Sanktionen!) etwa die wirtschaftliche Größe von Brasilien und knapp vor Spanien (rund 25% kleiner als Italien) und die Zeit, dass Italien eine Großmacht war, sind ungefähr 2000 Jahre her. Mit der Sanktionswirkung und dem in Kürze wirksam werdenden Ölembargo gegen Russland wird das Bruttosozialprodukt Russlands nochmal dramatisch abstürzen.
Die relative wirtschaftliche Schwäche Russlands im Vergleich zu den Ländern, die aktuell die Ukraine unterstützen ist ja letztlich der Hauptgrund, warum ich nicht damit rechne, dass Russland diesen Krieg allzu lange durchhalten wird.
Oh-weh!!!
Kann es sein, dass irgendwas mit dir (ihm; dem Kanzler) nicht stimmt? Auch Bodenschätze sowie Landwirtschaft, Klimafaktoren, Bevölkerungszahl oder auch die Fläche des Landes sind gleichberechtigt oder äquidistant wichtig bei der Verortung. Bzw. bei der Definition von Großmacht (Supermacht [plus Militär]). Dem steht wirtschaftliche Größe als Alleinstellungsmerkmal in der "Expertise" Hafus (des Kanzlers?) entgegen?
Ich glaube, Hafu btw. der Kanzler ist nicht ganz dicht. Da weis ein Erkundeschüler_in der 5. Klasse am bayrischen Gymnasium schon besser Bescheid!