Zitat:
Zitat von sybenwurz
So, wie gings jetzt hier eigentlich weiter...?
Fragt sich seit quasi Wochen: s.
|
Tja, mal wieder ein unvollendeter Reisebericht... Sorry.
Dort hatte ich irgendwie nicht genug Zeit und Muße und danach auch nicht. Der eine oder die andere haben es vielleicht auch mitbekommen. Es geht mir weiterhin oft nicht gut. Mein Leben ist ziemlich aus den Fugen geraten und auch wenn ich es oft hinbekomme, es trotzdem zu meistern, so gibt es doch Tage oder auch Phasen, in denen es sich ziemlich katastrophal anfühlt.
Viele Dinge, die ich mir vornehme, bekomme ich nicht hin. Ich bin oftmals schon reichlich damit bedient, das Notwendige zu schaffen. Also die Arbeit und dann noch etwas soziales Leben, um nicht völlig zu vereinsamen. Einsamkeit und starke Zukunftsängste sind derzeit meine größten Probleme.
Sport versuche ich, nicht ganz hinten runter fallen zu lassen. Mit meinem "Lover" - so nenne ich ihn, weil er wegen seines großen Freiheitsbedürfnisses lieber nicht mein Freund sein möchte und weil wir keine "normale", (sexuell) exklusive Beziehung führen - hatte ich ja im Winter beschlossen, dass wir zusammen einen Halbmarathon (seinen ersten) laufen wollen. Wir hatten uns für die Winterlaufserie in Duisburg angemeldet. Sehr schnell stellten sich bei H. aber massive Schmerzen in der Hüfte ein. Ich vermute, dass die Umfangs- und Intensitätssteigerung zu schnell waren, zumal er sonst immer eher trail-mäßig auf weichen Untergründen unterwegs war und wir die ersten langen Läufe dann eher auf Asphalt machten. Freunde aus dem Medizin- und Physiotherapiebusiness vemuteten eine Schleimbeutelentzündung und prognostizierten, dass diese durchaus hartnäckig sein könne. Diese Vermutung bewahrheitete sich und es war schnell klar, dass H. am ersten Lauf im Januar, dem 10er, nicht würde teilnehmen können und dass es dann ja auch wenig Sinn machen würde, direkt nach der Genesung in das Training für die 15 km Anfang März und 21 km Ende März einzusteigen. Also war klar, dass ich die WLS alleine laufen würde. Schade!
Der 10er lief für mich dann ganz gut. Ich hatte vorher nicht unbedingt gedacht, dass ich die 10 unter einer Stunde schaffe, es hat aber gerade so eben in 59:xx Minuten geklappt. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Die 15 km Anfang März (für die ich auch nicht so gut hatte trainieren können, wie ich wollte) konnte ich dann aber nicht mitlaufen. Denn an diesem Tag hatte ich eine sehr, sehr schwere Aufgabe zu erledigen, die mir fast das Herz brach: Ich habe meinen süßen, innig geliebten Kater Maxim in sein neues Zuhause in Norddeutschland (zwischen Bremen und Hamburg) gebracht. Ich habe schon länger darüber nachgedacht, ihn an jemanden abzugeben, bei dem er Freigang haben kann, denn er war offensichtlich nicht so glücklich hier als Wohnungskatze. Meine anderen beiden, also der dicke, ältere Pedro und Maxims Schwester Ljuba, kommen mit der Wohnungshaltung plus ab Frühling fast rund um die Uhr zugänglichem Balkon gut klar. Aber Maxim war in dieser reizarmen Umgebung völlig unterfordert. Meine katzenerfahrenen Freunde waren teilweise anderer Meinung als ich, aber ich wurde immer sicherer, dass es für ihn woanders besser wäre. Es hat sich dann ohne großes Suchen über eine Arbeitskollegin dieser Kontakt nach Norddeutschland ergeben. Maxim lebt jetzt auf einem kleinen Hof. Die Familie hält dort 10 Pferde, Schweine, Enten, Hühner, zwei Hunde und drei Katzen. Es leben dort außerdem drei eigene Kinder und ein Pflegekind. Eine der Katzen ist ein fast 4 jähriger Kater, dessen Spielkamerad im letzten Jahr gestorben ist und daher suchten sie für ihn einen neuen Kumpel. Maxim wird im August fünf, das passt sicher gut.
Aktuell ist er noch in einem eigenen Raum (bei dem 17 jährigen Pflegekind), aber sie haben schon eine Gittertüre eingebaut, sodass er jetzt schon mit den anderen Katzen und den Hunden Kontakt aufnehmen kann. Den Menschen gegenüber zeigte er sich seinem Naturell entsprechend schon am Tag nach seiner Ankunft offen gegenüber, auch den zwei kleinen Kindern, die unglaublich süß mit ihm sind, aber mit den anderen Katzen ist er noch ängstlich. Ich hoffe, dass die Vergesellschaftung gut klappen wird und dass die neuen Besitzer sich genug Zeit lassen und dass dann irgendwann der Freigang auch gut klappt. Der Hof liegt an einer mäßig befahrenen Landstraße, sodass ich natürlich auch Angst habe, dass Maxim überfahren wird. Aber die neue Besitzerin sagt, dass ihre Katzen eigentlich nur selten nach vorne hin den Hof verlassen. Das ganze Gelände ist wegen der Hunde 2 m hoch eingezäunt, das lässt hoffen, dass er lieber bequem nach hinten in das große Hofgelände geht. Ich habe ihm auch einen GPS Tracker gekauft, sodass sie ihn orten können.
Ich hatte natürlich auch Sorge, wie meine anderen Katzen, insbesondere Ljuba, die noch nie von ihm getrennt war, auf seine Abwesenheit reagieren. Pedro ist völlig unverändert. Obwohl er gut mit Maxim befreundet war, scheint es ihn nicht zu stören, dass er jetzt nicht mehr da ist. Und auch mit Ljubi klappt es erfreulich problemlos. Sie hat sich deutlich verändert insofern als dass sie jetzt viel mehr Nähe zu mir sucht, aber es scheint ihr gut zu gehen.
Ich bin traurig, es war eine wirklich schwere Entscheidung für mich, aber ich hoffe, dass ich das Richtige gemacht habe.
Den 15 km Lauf wollte ich dann nachholen. Man kann seit ein paar Jahren am folgenden Wochenende für sich alleine Läufe nachholen, wenn man am Wettkampftag nicht kann und kommt dann in eine extra Wertung. Aber leider bin ich krank geworden und konnte das nicht tun. Und jetzt bin ich schon fast eine Woche lang so krank wie lange nicht mehr. Es wird echt gar nicht besser, was total kacke ist, weil morgen mein Kollege für 3,5 Wochen in den Urlaub fährt und jetzt meine Kolleg*innen aus der Methadonambulanz den ganzen stationären Suchtbereich mitmachen müssen, denn mein Kollege ist seit gestern auch noch total krank, was vor seiner Japan- und Koreareise natürlich auch ganz großartig ist.
Wenn es irgendwie morgen oder übermorgen geht, werde ich arbeiten gehen, aber wenn es so ist wie heute noch, werde ich nicht gehen können. Ätzend!
Den Halbmarathon, der am übernächsten Wochenende ist, habe ich gedanklich auch schon halb abgeschrieben.
Ich muss jetzt auch irgendwann mal wieder mit dem Schwimmtraining beginnen. Mein erster langer Wettkampf ist zwar erst im August in Neuruppin, aber im Moment schwimme ich überhaupt gar nicht, also wenn es hoch kommt einmal in der Woche eine Stunde im Verein.
Für Dezember habe ich mich zur Jubiläumsausgabe des Morocco Swim Trek angemeldet. ich freue ich darauf, auch wenn es finanziell eigentlich nicht so richtig passt. Ich hatte ja kurz die Hoffnung, chrisfall überzeugen zu können, mit mir zu fahren, aber er mag leider nicht hinfahren.
Ganz doof ist, dass ich meine geliebte Russischlehrerin verloren habe. Sie schafft es nicht mehr, weil sie jetzt Vollzeit in dem Sprachinstitut arbeitet und ja außerdem ein kleines Kind hat. Ich habe mir noch keine neue Lehrerin gesucht, sondern lerne gerade mit Duolingo Italienisch und bin begeistert, wie einfach es im Vergleich zum Russischen ist. Im April fahre ich mit H. zum Wandern nach Sardinien und hoffe, dass ich dann schon ein paar Sätze radebrechen kann.
So, jetzt werde ich mich meinem nächsten Fotobuch widmen. Denn die freie Zeit der letzten zwei Tage habe ich genutzt, um endlich das Fotobuch meiner Motorradreise nach Auschwitz zu machen. Das hat mich sehr traurig gemacht, weil die Reisen mit Björn so eine glückliche Erinnerung sind, aber ich musste es ja irgendwann mal machen. Jetzt freue ich mich, dass es fertig ist und hoffe, dass es gut geworden ist.
Als nächstes mache ich nun das Buch meiner Reise zum Ultraswim in Kroatien.
Viele Grüße aus dem Krankenbett
J.