Liebe Freundinnen und Freunde des Schwimmens, guten Morgen!
Mein geliebtes Hauptbad ist so wunderbar, weil...
...es alt ist und Tradition hat
...es eine ungewöhnliche Architektur über zwei Ebenen hat
...das Wasser dort recht warm ist
...es ein Kurzbahn-Bad ist
...dort keine Leinen zwischen den Bahnen eingezogen sind
...dort ausschließlich Stammgäste schwimmen, die ich alle kenne
...es ausreichend Platz in den Umkleiden gibt
...die Bänke dort beheizt sind, so dass man nach dem Schwimmen ein hübsch vorgewärmtes Handtuch hat
...weil man sich dort nach mir erkundigt, wenn ich mal eine Weile nicht dort war
...weil ich mir dort so jung vorkomme, weil (fast) alle anderen noch älter sind
Und weil es einmal im Jahr, in der Woche vor Weihnachten, das LICHTERSCHWIMMEN gibt.
Heute war es wieder so weit. Ich bin schon um 5:30 Uhr aufgestanden, also noch eine Viertelstunde früher als sonst, um die Lebkuchenherzen, die ich für das Badpersonal gebacken hatte, ein zupacken. Wegen des Lichterschwimmens hatte ich null Motivationsprobleme. Schade nur, dass Inga sich wegen heftiger Zahnschmerzen krank gemeldet hatte.
Was für ein wunderbarer Anblick jedes Jahr beim Lichterschwimmen: Das ganze Bad ist abgedunkelt, nur solche kleinen Deckenlampen sind an, die so gut wie kein Licht spenden. Im Sportbecken ist die Unterwasserbeleuchtung an, oben im Renterbecken, in dem ich in den letzten Monaten immer schwimme, ist es ganz dunkel. Und überall Kerzen! Um beide Becken und das Babybecken herum stehen viele, viele brennende Teelichter, dazu welche auf der Tribüne, in den Fenstern und auf allen Mäuerchen und Vorsprüngen sowie auf dem Trinkbrunnen.
Es sieht ganz zauberhaft aus und dazu wird eine Weihnachts CD mit Klassikern aus den USA gespielt.
Wie immer stehe ich still und staune. Über so viel Einsatz und Freude bei den Mitarbeitern, die zahlreich und stolz vorhanden sind. Alle freuen sich und viele haben Präsente für die Mitarbeiter. Ich überreiche meine selbst gebackenen Lebkuchenherzen, die gut ankommen und eine Mitarbeiterin fällt mir vor Rührung mit Tränen in den Augen um den Hals. Unglaublich!
Im Becken ist es ein bisschen wie in der Dämmerung im Meer. Man sieht überall nur Schatten und manchmal ist auf einmal ein anderer Mensch vor einem wie aus dem Nichts. Gut. dass es im Hauptbad keine Haie gibt!
Und gut, dass ich heute eine Randbahn ergattern konnte, denn drum herum schwimmen wäre heute im Dunkeln schwierig gewesen.
Auch ein bisschen mystisch war es übrigens, denn sowohl meine Badekappe als auch meine Nasenklammer sind im Nichts verschwunden. Seltsam... so musste ich eben ohne Badekappe schwimmen, Ersatznasenklammern habe ich selbstverständlich stets dabei.
Lichterschwimmen hin oder her, Kekos Monsterplan will geschwommen werden. Heute waren es aber nur 3,1 Kilometer:
1000 m ein + Technik
1000 m Kraul, jeweils alle 250 m 50 m schnell. Ich habe 17.07 Min. dafür gebraucht, was ich echt ein bisschen frustrierend finde. Kann es sein, dass die Vorermüdung durch die vielen Kilometer bis heute für so eine schlechte Zeit verantwortlich ist? Naja.
200 m Delphin Beine
200 m Kraul Beine
400 m Lagen, Wechsel alle 25 m. Mein Delphin Schwimmen war sicherlich wieder so perfekt, dass man für einen Lehrfilm nur noch die Kamera hätte drauf halten müssen.
100 m Brust
200 m aus
Jetzt will ich mal fleißig mein Tagwerk beginnen, nachdem ich gestern die Zeit, in der ich nicht im Wasser war, mit Internet-Poker verschwendet habe...
Schöne Grüße, schönen Tag!
J.